Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
Vom Netzwerk:
war. Als der Spaceman versuchte, sich hochzurappeln und aufzustehen, zog Scarlett seine .38 und zielte damit auf Schmidts Kopf.
    »Keine Bewegung! Polizei!«, schrie Scarlett.
    Beide Männer erstarrten.
    10:50 Uhr
    Macdonald und Lewis waren nicht auf den Mann vorbereitet, der ihnen öffnete. Dexter Flesch sah auch nicht entfernt so aus wie auf seinem Fahndungsfoto, aber das Polizeifoto war schließlich auch über acht Jahre alt.
    Zunächst überraschte es die Beamten, dass ein D. Flesch immer noch an der in den Polizeiakten verzeichneten Adresse im West End wohnte. 1974 hatte sich der Mann, den sie jetzt suchten, in elf Fällen von unzüchtigen Handlungen an Frauen schuldig bekannt. Er hatte ein Jahr seiner Strafe im Gefängnis verbüßt, die restlichen zwei Jahre war er mit der Auflage, wenigstens zweimal im Monat einen Psychiater aufzusuchen, auf Bewährung entlassen worden. Diese Bedingung war der Tatsache geschuldet, dass seine Vorgehensweise in allen Fällen ein wenig seltsam gewesen war.
    Am 10. Mai 1974 hatte Dexter Flesch – bekleidet mit einem weißen Arztmantel und einem Stethoskop um den Hals – die Turnhalle einer lokalen High School betreten, wo eine Klasse Mädchen im zwölften Schülerjahrgang Turnunterricht hatte. Der Mann hatte der Lehrerin eine gedruckte Karte der Ärztekammer gezeigt und die Frau dann beiseitegenommen und mit leiser Stimme auf sie eingeredet. In Wahrheit, so erklärte ihr Flesch, habe ihn der Schulausschuss geschickt, um sich wegen des Auftretens von … nun ja, um es klar auszusprechen … Filzläusen bei der Abschlussklasse zu informieren. Dem Anschein nach stammten diese Genitalparasiten (und an dem Punkt wurde Fleschs Stimme noch leiser) von einer jungen Dame in genau dieser Klasse. Ob die Lehrerin eventuell eine Ahnung hatte – alles selbstredend bei strengster Vertraulichkeit –, wer das sein könnte?
    Ja, hatte die Lehrerin Flesch gegenüber erklärt, es gäbe ein oder zwei Mädchen, die es mit der Moral nicht so genau nahmen.
    »Dann wollen wir mal nachsehen«, hatte Dexter Flesch gesagt.
    Der Mann hatte im Büro der Turnlehrerin eine Art provisorische Klinik eingerichtet und darum gebeten, ihm die Mädchen nacheinander einzeln in den Raum zu bringen, beginnend mit der, der die größte Promiskuität nachgesagt wurde, damit er sie untersuchen und die Überträgerin isolieren konnte.
    Unglücklicherweise sollte jedoch die gute Sache der persönlichen Hygiene an diesem Tag nicht obsiegen. Das Glück wollte es nämlich, dass die Schulschwester in den Turnsaal gekommen war, um dort einen Bericht bezüglich einer während einer vorangegangenen Übungsstunde aufgetretenen Verletzung auszufüllen. Sie fand Dexter Flesch, wie der gerade seinem zwölften Opfer die Turnhose herunterzog.
    In gewisser Weise hatte Flesch Glück gehabt. Noch ein paar Sekunden, und zu den elf Anklagepunkten wäre ein zwölfter gekommen.
    Das war jetzt acht Jahre her. Der D. Flesch, der heute die Tür öffnete, war ein völlig anderer Mensch. Als Lewis ihn sah, sah er Macdonald an, und die erwiderte seinen erstaunten Blick. Darauf waren sie beide nicht vorbereitet. Eine verrückte Welt ist das, dachte Rusty Lewis.
    »Ja«, sagte Flesch mit seidenweicher Stimme. »Was wollen Sie?«
    »Wir würden gern mit Dexter Flesch sprechen«, sagte Monica Macdonald mit düsterer Miene.
    Die Person, die unter der offenen Tür vor ihnen stand, hatte Augen wie eine Katze und leckte sich alle paar Minuten den Mund, wie ein Kätzchen, das Sahne leckt. Er hatte rotes Haar, das förmlich aus seinem Kopf zu explodieren schien und wie Feuer in Kaskaden auf seine Schultern fiel. Sein Make-up war beinahe ein Kunstwerk. Monica nahm an, dass er grob geschätzt über zwei Stunden dafür gebraucht hatte.
    Die Figur des Mannes hatte die makellose Form eines Stundenglases, und er wusste auch, wie man sie zur Schau stellte. Er trug einen schwarzen Push-up-BH über seinen kleinen, kecken Brüsten und darüber eine durchsichtige schwarze Bluse. Das Kostüm, das den Rest seiner Gestalt einhüllte, war aus weißem Leinen und ganz sicher maßgeschneidert. Seine Nägel waren rot, seine Stiefel aus Schlangenhaut, sein einziger Schmuck bestand aus zwei goldenen Creolen und einem goldenen Armband, das sich wie eine Schlange um seinen linken Arm wand. Ehrlicherweise musste Rusty zugeben, dass dieser Mann wohl die schönste Frau war, die er je zu Gesicht bekommen hatte. Das einzige weibliche Wesen von ähnlicher Schönheit war eine Anwältin

Weitere Kostenlose Bücher