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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
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in ihrem Kopf ein wüstes Durcheinander von Bildern, aber an erster Stelle war das Bild ihres Daunenbetts und weicher, weicher Kissen. Auch das Bild von Robert DeClercq beschäftigte sie, weil sie einfach nicht vergessen konnte, wie niedergeschlagen der Superintendent am Morgen ausgesehen hatte. Aber der Mann ließ sich selbst von den widrigsten Umständen nicht unterkriegen, und was er zum Thema Pflicht gesagt hatte, hatte in ihr eine Saite zum Schwingen gebracht. Ihre Pflicht ist es, das Recht aufrecht zu halten, ganz gleich, was es kostet, wiederholte ihr müdes Bewusstsein.
    Also fuhr Monica Macdonald an den Straßenrand.
    Sie fand unter all dem Kram auf dem Rücksitz ihres Wagens ein Paar Jeans und einen alten Sweater und vertauschte sie im Schatten eines Eingangs gegen ihre Uniform. Dann rannte sie durch den Regen über die Straße und durch die Tür des Pussycat Club.
    »Wir haben heute nicht Ladys Night «, sagte der vierschrötige Türsteher. »Donnerstagnacht ab sieben regiert bei uns der Schwanz.«
    »Danke«, sagte Monica. »Aber ich seh’ trotzdem mal rein.«
    »Ganz wie Sie wollen, Lady. Aber dort drinnen geht’s ziemlich rau zu.«
    Als sie durch die Tür trat, sah sie eine nackte Stripperin, die vor einem Tisch mit lauter Männern kniete. Die Männer hatten geweitete Augen und starrten zwischen ihre Beine. Die Frau rauchte mit ihrer Vagina eine Zigarette.
    Dafür ist’s zu spät, dachte Macdonald – und dann machte ihr Herz einen Satz.
    Denn da saß Matthew Paul Pitt in der vordersten Reihe.

Special O
    07:45 Uhr
    Als Robert DeClercq an jenem Morgen die Treppe hinaufging, warteten fünf Leute vor seiner Bürotür. Sie saßen alle auf einer Bank an der gegenüberliegenden Flurwand. Vier davon gehörten zur Sonderkommission, die fünfte war Zivilistin. Er nahm die Zivilistin zuerst.
    DeClercq fühlte sich besser, er hatte gut geschlafen und der Albtraum hatte sich nicht wieder eingestellt. Er war jetzt wieder bereit, sich mit der Fahndung zu befassen und ihr Schwung zu geben. Er hatte sich eingeredet, dass heute vielleicht etwas passieren würde, was sie weiterbrachte. Aber wie auch immer, es hatte nichts zu besagen: Wenn man etwas zu erledigen hat, krempelt man die Ärmel hoch und tut es. Die Klugheit sollte einem sagen, dass nichts die Dinge so gut weiterbringt, als wenn man sie einfach anpackt.
    »Mein Name ist DeClercq«, sagte er. »Ich leite diese Ermittlung.«
    »Ich bin Enid Portman. Joanna Portmans Mutter.«
    Ein Ruck ging durch den Superintendent. Wie kann ich nur so blöd sein!, dachte er, wo doch an der Wand unmittelbar hinter dieser Frau das Bild mit dem Kopf ihrer Tochter oben auf einer Stange hing. Wie zum Teufel komme ich eigentlich dazu, Publikum in dieses Zimmer zu lassen? DeClercq ärgerte sich über sich selbst. Wie konnte er diesen Fehler korrigieren?
    »Ich bitte um Entschuldigung für die Sache mit Ihrer Tochter … äh, mit Ihrer Tochter«, sagte er. »Ich kann mir vorstellen, wie Sie das mitgenommen haben muss.«
    Mrs. Enid Portman war etwa 55 Jahre alt. Sie war sehr dünn und ihr Haar war bereits weiß. Sie wirkte nicht sehr gesund. Ihre Augen blickten traurig und man konnte erkennen, dass sie viel geweint hatte.
    Jeder Polizist wird einem sagen, dass der härteste Teil seiner Arbeit darin besteht, die nächsten Verwandten darüber zu informieren, dass eine Frau, ein Ehemann, ein Kind, ein Verwandter nicht mehr nach Hause kommen wird. Das wird nie leichter und jeder einzelne Fall ist anders. Manchmal sagt eine Mutter kein Wort und geht bloß stumm in die Küche und steckt den Teekocher ein. Ein anderes Mal bricht eine Frau in hysterisches Gelächter aus und schreit: »Der Dreckskerl! Wurde aber auch Zeit.« Und wieder ein anderes Mal geht ein Vater auf einen los, weil man ihm die Nachricht überbracht hat, und muss beruhigt werden. Jeder Cop weiß, dass der Tod eines nahestehenden Menschen jede Art von Emotionen hervorbringen kann: Schweigen, einen Schrei, Sorge, Tränen, Hysterie, Gewalt. Was sagt man einer Witwe, die ihr einziges Kind verloren hat? Dass sie wieder heiraten und ein Baby haben und wieder glücklich sein wird? Nein, nicht mit 55, dachte Robert DeClercq.
    »Wird man sie noch einmal aufschneiden?«, fragte Mrs. Portman.
    »Ja, es wird eine weitere Autopsie geben.«
    »Ist das an der Wand da neben mir das Bild meiner Tochter?«
    DeClercq hatte das Gefühl, dass sich ihm der Magen umdrehte. »Ja«, sagte er. »Es tut mir leid. Vielleicht sollten wir …«
    »Ist

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