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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
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Vormittag löste Special O eine todmüde Monica Macdonald ab und übernahm die Beschattung von Matthew Paul Pitt.
    Mit Ausnahme der RCMP selbst wusste niemand, dass Special O überhaupt in Einsatz war.

Die Voodoo Queen
    New Orleans, Louisiana
    Samstag, 6. November, 15:45 Uhr
    »Warst du schon mal in New Orleans?«, erkundigte sich Katherine Spann.
    »Bloß einmal mit meinem Dad«, erwiderte Scarlett. »Aber das ist lange her.«
    Sie waren mit Air Canada nach Seattle geflogen, dann über Atlanta, Georgia mit Eastern Airlines weiter den Mississippi hinunter. Als das Flugzeug jetzt zum Anflug auf Moisant Field ansetzte und Scarlett zum Fenster hinaussah, fiel sein Blick auf eine Landschaft, die ihn an einen Lilienteich erinnerte. Fast die halbe Fläche dieser Stadt lag unter dem Meeresspiegel, und was den Fluss davon abhielt, sich den Rest einzuverleiben, war eine Anzahl von Deichen und Pumpstationen, die das Sickerwasser zuerst in Kanäle und anschließend in den Lake Pontchartrain ableitete.
    Die beiden Männer, die sie im Flughafengebäude erwarteten, hätten unterschiedlicher nicht sein können. Der Weiße hieß Luke Wentworth und war vom FBI. Wentworth trug einen hellblauen Nadelstreifenanzug, der wahrscheinlich über 1.000 Dollar gekostet hatte. Sein Gesicht bestand aus lauter scharf abgesetzten Flächen mit einem langen, schmalen Kinn; sein Haar war kurz und braun und er trug eine von diesen silbern reflektierenden Sonnenbrillen, die andere daran hinderten, ihm in die Augen zu schauen. Irgendwie erinnerte er Spann an Paul Newman oder Steve McQueen.
    Der Schwarze hingegen erinnerte sie vage an einen jungen Martin Luther King. Er hieß John Jefferson jun. und war Beamter des New Orleans Police Department. »Willkommen in N’Orleans«, sagte er. Seine Stimme klang wie warmes Eisen und er streckte die Hand aus, als er das sagte.
    Die beiden Kanadier nickten und schüttelten beiden Männern die Hand.
    »Wie ich höre, regnet es dort, wo ihr herkommt, die meiste Zeit«, sagte Luke Wentworth.
    »Das tut es allerdings«, nickte Spann.
    »Schlimm«, sagte der FBI-Mann. »Ich hasse Regen.«
    Kaum dass sie den Flughafen verlassen hatten, brach Scarlett und Spann der Schweiß aus. Es war ein klarer, sonniger Tag, die Luft war heiß, feucht und drückend. Scarlett entdeckte an Wentworths Oberlippe einen dünnen Schweißrand und sah, dass sein Hals sich leicht rosa verfärbt hatte. Jefferson hingegen blieb so cool, wie man nur cool sein konnte.
    Auf der Fahrt in die Stadt bemerkte Scarlett: »Die Hitze muss doch den Menschen wirklich zusetzen. Ihr habt hier eine Menge Friedhöfe.«
    »Das ist noch gar nichts«, meinte Jefferson. »In der Stadt gibt’s mehr als 30 davon. Sie werden feststellen, dass die Friedhöfe in N’Orleans eher wie Städte der Toten wirken als wie Friedhöfe. In den meisten sind die Gräber über der Erde, das ist wegen der Überschwemmungen. In dieser Stadt ein trockenes Loch graben ist schwierig, das können Sie mir glauben. Früher, in der Kolonialzeit, ließen sich die Leute ihre Gräber von Architekten entwerfen. Viele davon sehen aus wie kleine Häuser mit abgerundeten Dächern und Dachvorsprüngen. Das gilt besonders für St. Louis Nummer 1. Der Friedhof stammt noch aus dem Jahr 1740.«
    »Ist das der, wo Marie Laveau begraben ist?«, erkundigte sich Katherine Spann.
    »Wahrscheinlich«, erwiderte Jefferson. »Aber manche sagen, dass sie in einem namenlosen Backofen in St. Louis Nummer 2 liegt. Man findet an beiden Stellen Markierungen aus rotem Ziegelstaub in Kreuzform. Wo sich ihr Grab tatsächlich befindet, ist fraglich.«
    »Wer war denn Marie Laveau?«, wollte Rick Scarlett wissen.
    »Hey«, sagte Jefferson und drehte sich vom Lenkrad weg und sah ihn mit freundlich gerunzelter Stirn an. »Ich dachte, ihr interessiert euch beide für Voodoo. Das stand in dem Fax.«
    »Tun wir auch«, erwiderte Spann mit leicht verärgerter Stimme. »Um meinen Freund brauchen Sie sich nicht zu kümmern. Der ist bloß mitgekommen, um die Koffer zu tragen.«
    Scarletts Gesicht rötete sich und er warf seiner Kollegin einen finsteren Blick zu.
    »Marie Laveau«, erklärte Jefferson, »hieß die große Mulatten-Voodoo-Königin von New Orleans.«
    »Voodoo!«, prustete Wentworth. »Was für ein Scheiß.« Das war seine erste Bemerkung, seit sie den Flughafen verlassen hatten. Bis jetzt hatte er sich damit begnügt, auf die draußen vorbeiziehende Landschaft von Louisiana zu starren. Offensichtlich langweilte es

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