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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
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können wir Freude empfinden – wenn wir nicht auch den Schmerz haben?«
    »Also, ich tu das nicht, was du verlangst!«
    »Du wirst alles tun, was ich sage.«
    »Nein, werd ich nicht.«
    »Doch wirst du.«
    »Nein, werd ich nicht.«
    »Dann sag ich’s.«
    Schweigen.
    »Mir ist es gleichgültig, Sparky. Ich bin gut versteckt. Dich werden sie in einen Käfig sperren, wie ein Tier. Und du wirst niemanden haben, mit dem du reden kannst. Alle werden sie glauben, dass du unheimlich bist.«
    »Ich werde jemand anderen finden.«
    »Blödsinn, Sparky. Du weißt, das ist nicht möglich. Ich hab dafür gesorgt, dass ich die einzige Geliebte bin, die du je haben wirst.«
    »Ich hasse dich, Mutter! Hast du gehört? Ich hasse, hasse, hasse … AAAUUU!«
    »Wirst du jetzt tun, was ich sage?«
    »Oh, bitte, nein, nein, nein. Tu das nicht … AAAUUU!«
    »Kind, ich tu das bloß, um sicher zu sein.«
    »Oh, bitte, bitte, bitte, das tut so weh. Tu das nicht wieder.«
    »Dann komm, Kind, komm, ich will deine Schritte auf der Treppe hören.«
    »Ich komme. Ich komme. Ich komme.«
    »Oh, Sparky. Bitte. Was sind das für Tränen? Komm herunter und streich mir übers Haar. Und dann wollen wir es zusammen gut haben. Sag mir, dass du mich liebst, Kind.«
    »Ja. Ehrlich. Ich liebe dich, Mommy. Mommy, verdammte Fotze!«

Nein, Sir, das Ding in der Maske war niemals Dr. Jekyll
    05:43 Uhr
    Als am Morgen die Sonne aufging, war Natasha Wilkes schon bereit und wartete. Mit einer Tasse Kaffee in der Hand sah sie vom Fenster ihrer Hütte aus zu, wie der orangefarbene Rand der Sonne durch den Horizont brach. Dann knöpfte sie ihren Parka zu, nahm ihre Handschuhe und trat hinaus in die Bergluft.
    Ihre Langlaufskier lehnten noch an der Nordwand der Blockhütte, wo sie sie am Abend zuvor abgestellt hatte, aber jetzt waren sie mit Raureif überzogen. Sie war ein paar Minuten damit beschäftigt, sie abzukratzen, dann richtete sie sich auf, streckte sich und blickte ins Tal, sah den Seymour Mountain hinunter, auf die erwachende Stadt. Arme Teufel, dachte sie, wieder ein Arbeitstag . Dann erinnerte sie sich, dass dies der Remembrance Day war und dass niemand arbeiten würde. Das ärgerte sie, denn das bedeutete, dass Leute auf den Hängen sein würden.
    Mit ihren 27 Jahren galt Natasha Wilkes als die bedeutendste Filmkritikerin der Stadt. Sie hatte Diplome in Darstellender Kunst aus London und New York. Normalerweise ging sie um 16:00 Uhr zur Arbeit, saß dann ein paar Stunden in einem Kino und sah sich Filme an, ging dann nach Hause, schrieb ihre Kolumne und machte um zehn Schluss. Und als wäre ein solcher Job nicht genug, hatte sie gestern ihren ersten Liebesroman verkauft.
    Natasha Wilkes fühlte sich herrlich. Das Leben meinte es gut mit ihr.
    Nachdem sie ihre Silva Skier mit blauem Swix-Wachs behandelt hatte, trat sie in die Bindungen. Obwohl es erst November war, war der Berg bereits schneebedeckt und dabei, eine gute Unterlage aufzubauen – und das versprach ein super Ski-Jahr. Sie zog sich das Stirnband über die Ohren, bauschte sich das Haar über den Schultern auf, griff sich dann mit jeder Hand einen Bambusstock und ging in die Loipe. Wenigstens eine Weile sollte ich den Berg noch für mich allein haben , dachte sie.
    Um 06:25 Uhr war sie hübsch ins Schwitzen gekommen. Natasha Wilkes stand jetzt auf einem kleinen Vorsprung, etwa fünf Meter über dem Seymour River. Das Wasser rauschte unter ihr kristallklar und kalt dahin. Sie nahm den Rucksack von der Schulter, holte die Thermosflasche heraus und goss sich etwas heiße Schokolade in den Becher.
    Zuerst bemerkte sie den Skifahrer gar nicht, der vor ihr um eine Biegung in der Loipe gekommen war. Aus dem Becher stieg dicker Dampf auf und das Panorama von Vancouver, das sich unter ihr dehnte, nahm ihre ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Als sie die Gestalt näher kommen sah, regte sich in ihr leichter Ärger. Wenn Natasha Wilkes in den Bergen Ski lief, wollte sie allein sein. Und jetzt herrschte plötzlich Gedränge.
    Zum ersten Mal hatte sie den Skiläufer in zehn Meter Entfernung entdeckt. Auf fünf Meter Entfernung stellte Natasha fest, dass die Gestalt regelrecht vermummt war und eine Skimütze trug, die das ganze Gesicht bedeckte. Das kam ihr etwas seltsam vor, denn noch war nicht tiefer Winter. Und außerdem war dies Langlauf, nicht etwa Abfahrtslauf. Sie konnte in der Mütze lediglich eine Öffnung für den Mund und zwei kleine Löcher für die Augen erkennen.
    Als der Skifahrer zwei Meter

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