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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
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lächelte. »Der Schwanz hängt wieder am Esel«, sagte Tipple.
    Die drei gingen einen langen Korridor hinunter, der Mann vom Dezernat Wirtschaftskriminalität voran, und blieben vor einer Tür stehen. Irgendein Witzbold hatte einen mit Hand beschrifteten Zettel an der Tür angebracht. Auf dem Zettel stand: »Wundert euch nicht, ihr, die ihr hier eintretet. Gleich hinter dieser Tür beginnt 1984.« Tipple drückte die Klinke herunter und komplimentierte die beiden in den Raum.
    In dem Saal standen mehr als 500 Tonbandgeräte. Spann und Scarlett staunten.
    Auf etwa einem Viertel der Geräte drehten sich Aufnahmespulen und alle paar Sekunden hielten einige an und andere begannen sich zu drehen. Spann und Scarlett brauchten einen Augenblick, bis ihnen klar war, dass das, was sie da sahen, nur die Hälfte der vorhandenen Tonbandgeräte war, denn an jedes Gerät war ein zweites angekoppelt, das auf einem Regal dahinter stand.
    »Hört euch das an«, sagte Tipple und drückte an einem der Uher-Geräte auf PLAY. »Rackstraw ist vor einer Weile eingeflogen und hat sich sofort in sein Studio begeben. Dann hat er sofort angefangen zu telefonieren.«
    Der Corporal zeigte auf zwei mit dem Bandgerät verbundene Kopfhörer und die Beamten stülpten sie sich über. Wie die meisten der von der RCMP verwendeten Abhörgeräte waren die Uher-Geräte spannungsgesteuert. Wenn das angezapfte Telefon nicht benutzt wird, ist das Gerät im Ruhezustand. Sobald der Hörer abgehoben wird, ändert sich die durch die Leitung fließende Stromspannung und diese Spannungsänderung schaltet das Gerät ein, worauf die Spulen sich zu drehen beginnen. Bei jeder Aufzeichnung gibt es ein Hauptgerät, das das Originalband erzeugt, und ein zweites als »Sklave« bezeichnetes Gerät, das eine Arbeitskopie erzeugt. Tipple drückte den PLAY-Knopf an einem der »Sklaven«-Geräte.
    Spann und Scarlett lauschten, als die Verbindung aufgebaut wurde.
    »Ihre Nummer bitte«, sagte eine Stimme einer Vermittlung.
    Eine Stimme, von der sie wussten, dass sie Rackstraw gehörte, reagierte auf die Frage.
    »Wo ruft er an?«, fragte Katherine Spann und nahm eine der Hörmuscheln vom Ohr.
    »New Orleans«, sagte Tipple.
    »Hey, was läuft?«, fragte New Orleans. Es klang wie der Zobop aus dem Ritual, auch bekannt als der Wolf.
    »Ich bin’s.«
    »Ja, du?«
    »Die sind nicht da, wo sie sein sollten.«
    Ein paar Augenblicke lang herrschte Stille. Dann fügte Rackstraw hinzu: »Entweder hat man uns beklaut oder die haben das Wiesel geschnappt.«
    »Cool bleiben«, riet New Orleans.
    »Derselbe Berg. Derselbe See. Ich meine, man kann schließlich die beschissene Grenze im Norden sehen. Ich sag’s dir, ich hab in dem Versteck nachgesehen und die sind einfach nicht da.«
    »Ganz ruhig. Alles Mögliche kann passieren. Er ist vielleicht nicht der Kaltblütigste, aber er weiß, wie man es anstellen muss, um zu überleben. Lass dem Wiesel Zeit, dann wird er sich schon melden.«
    »Mann, ich hab hier Leute, die darauf warten!«
    »Gib ihm noch einen Tag.«
    »Ich kann nicht mehr einen Tag warten …«
    »Du wirst warten!«, sagte New Orleans, jetzt mit scharfer Stimme. »Der Mann ist Familie! «
    Dann war die Leitung tot. Scarlett und Spann konnten noch kurz Rackstraws schweren Atem hören. Als der ebenfalls auflegte, nahmen sie sich die Kopfhörer ab.
    Spann sagte zu Tipple: »Na schön, du hast deine Hälfte gefunden, und selbst er kann die unsere nicht finden.«
    »Wieso redet er so offen?«, fragte Rick Scarlett. »Ich meine, wir haben den Mann schon einmal aufgestöbert, also muss er doch wissen, dass da etwas im Busch ist.«
    »Weil er sich für besonders schlau hält«, erwiderte der Corporal. »Er hat Telefone zu Hause und in seinem Aufnahmestudio. Dass die angezapft sein könnten, weiß er. Neben seinem Studio gibt es ein kleines, unauffälliges Gebäude mit einer österreichischen Importfirma. Die Gebäude sehen so aus, als wären sie separat, aber sie haben denselben Keller. Er benutzt das Telefon im Lagerraum der Importfirma.«
    »Wie hast du das rausbekommen?«
    »Ganz einfach«, lächelte Tipple. »Wir haben auch in den Wänden Wanzen. Ich hatte die Idee, auch im Keller eine Wanze anzubringen. Gauner glauben anscheinend immer, es sei sicherer, wenn sie an irgendeinem unterirdischen Ort reden. In diesem Fall ist das kein Kellergespräch, aber man kann hören, wie eine Tür geöffnet und wieder geschlossen wird. Genau genommen zwei Türen: Eine davon quietscht. Wir waren

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