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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
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rechte, an das Gewächshaus grenzende Hälfte war mit Holz verblendet. Eine massive Eichentür erlaubte den Zugang, sonst konnte man vom Haus nicht in das Gewächshaus sehen.
    In dem Brief an seine Frau hatte Robert DeClercq sie gebeten, sie möge versuchen, ihm zu verzeihen. Er erklärte nicht, was er tat, weil er wusste, dass sie ihn verstehen würde. Er schrieb einfach, dass er sie liebe, dass er sie für den selbstlosesten und uneigennützigsten Menschen hielt, dem er je begegnet war, und dankte ihr für die gute Zeit, die sie miteinander verbracht hatten.
    »Ich werde weggehen, um Janie zu finden«, schrieb er am Ende, »bitte öffne die Tür also nicht. Ruf einfach die Polizei und verstehe, dass ich aus meinem Kerker entflohen bin.«
    Als letzten Schritt seiner Vorbereitungen hatte Robert DeClercq seine blaue Serge-Uniform ausgebürstet und sie auf einem Kleiderbügel neben den Akten an der Tür aufgehängt. Dann war er an den Barschrank gegangen und hatte zwei Schluck Brandy aus der Flasche genommen. Anschließend hatte er Janies Bild geholt und war ins Gewächshaus gegangen.
    Er war gerade dabei, die Tür zu versperren, als er ein Geräusch hörte, das ihn innehalten ließ.
    Jemand war gerade durch die Eingangstür ins Haus gekommen.
    Als er ins Wohnzimmer blickte, sah er Genevieve, die auf ihn zugelaufen kam. Sie hatte die Arme ausgestreckt und rief ihm unter Tränen zu: »Oh, Robert, es war schrecklich. Man hat Linda …«
    Und in dem Augenblick hatte er sie von sich gestoßen.
    Seine Hand traf auf ihre Brust, stoppte sie in ihrem angsterfüllten Lauf und stieß sie in die entgegengesetzte Richtung.
    »Leb wohl, Genny«, sagte er.
    Und knallte die Gewächshaustür zu.
    Genevieve blickte entsetzt vom Fußboden auf, wo sie hingestreckt lag. Sie konnte einfach nicht glauben, was da mit ihr geschah. Was ging da vor sich?
    Zuerst war Linda, ihre Studentin, ermordet worden, nachdem sie sich erboten hatte, zum Wagen zu gehen und die Flasche Port zu holen.
    Dann hatte ein Mann, der mit seinem Hund spazieren gegangen war, die Polizei gerufen, und ehe sie wusste, was da vorging, wimmelte das Haus von Dutzenden von Beamten.
    Eineinhalb Stunden lang hatte sie versucht, zu Hause anzurufen, bis die Vermittlung ihr schließlich gesagt hatte, dass die Leitung gestört sei.
    Und jetzt hatte sie sich endlich losreißen können und Joseph Awakomowitsch war so freundlich gewesen, sie nach Hause zu fahren. Er hatte gebeten, hereinkommen zu dürfen, aber sie hatte ihm gesagt, sie wolle jetzt mit ihrem Mann allein sein. Und jetzt das!
    Was geht da vor ? , dachte sie. Ich kann einfach nicht glauben, was in dieser Nacht alles passiert!
    Und dann sah sie alles klar vor sich. Es war, als würde eine Glocke anschlagen.
    Das Telefon, das zerbrochen an der Wand lag.
    Die zerbrochene Flasche Scotch, deren Inhalt sich über den Boden verteilt hatte.
    Die neben der Tür aufgestapelten Akten und die Uniform auf dem Kleiderbügel.
    Und dann weiteten sich ihre Augen entsetzt, als ihr klar wurde, dass das Holster der Uniform offen war und Roberts Pistole fehlte. Er wird sich umbringen, dachte sie – und dann ging sie auf die Gewächshaustür zu, wusste plötzlich, dass diese Tür eine massive Barriere aus Holz war, die Robert für sie unerreichbar machte, wusste im gleichen Augenblick, dass sie um das Haus herumgehen musste, wenn sie zu ihm wollte. Sie wusste, es war unmöglich, das rechtzeitig zu schaffen, aber sie musste es trotzdem versuchen. Sie hastete schreckerfüllt zur Haustür, ihre Finger kratzten am Holz, rutschten von der Klinke ab, rissen die Tür stürmisch auf und sie prallte gegen eine weitere Wand, nur dass es diesmal Joseph Awakomowitsch war.
    »Wo ist Robert?«, fragte der Wissenschaftler. »Überall hört man es. Tipple, Scarlett und Spann haben den Headhunter erwischt …«
    »Er ist im Gewächshaus!«, schrie Genevieve und versuchte hektisch, den Russen wegzustoßen und wies dabei auf die Tür. »Er wird sich erschießen!«
    Dann zwängte sie sich zwischen dem Mann und dem Türrahmen durch und rannte hinaus.
    Awakomowitsch setzte sich in Bewegung.
    Er hastete quer durchs Wohnzimmer, steuerte auf die Tür zu, schob die linke Schulter vor, wurde immer schneller, duckte sich, zog den Kopf ein, stemmte den rechten Fuß fest auf den Boden und stieß mit seiner ganzen Kraft zu, bis sein athletischer, einen Meter neunzig großer und 130 Kilo schwerer Körper wie eine menschliche Ramme gegen die Tür prallte.
    Das Holz hatte

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