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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
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reichte es ihm.
    So wie Pitt auf dem telegrafisch übermittelten Bild aussah, schien er fast zehn Jahre älter zu sein, als er wirklich war. Er hatte struppigen Bartwuchs und kohlschwarzes, offensichtlich seit Wochen, vielleicht sogar Monaten, nicht mehr gekämmtes Haar. Er trug ein schmuddeliges Hemd, verdreckt und am Hals offen, sodass man an beiden Seiten seines Halses wenigstens 20 Schnittwunden sehen konnte. Obwohl man es auf dem Foto nicht sehen konnte, war Lewis sich sicher, dass die Hemdzipfel des Mannes aus seinen Hosen hingen. Das Gesicht des Australiers war knochig und kantig, mit dem hageren Ausdruck eines Opfers aus einem Konzentrationslager. Und er hatte Charlie Mansons Augen.
    »Da kommt einem das Gruseln«, sagte Lewis und tippte leicht auf das Foto.
    »Ja?«, erwiderte Macdonald. »Nun, dann stell dir ein hundertmal schlimmeres Gefühl vor, dann bekommst du vielleicht eine Ahnung, wie der Kerl auf Frauen wirkt.«
    Sie las gerade die australischen Anstaltsunterlagen, die man dem FBI zugeleitet hatte. Nach diversen psychiatrischen Dokumenten war Matthew Pitt ein ziemlich verwirrter junger Mann.
    Neben den Halswunden, die man auf dem Foto in Rusty Lewis’ Hand sehen konnte, wies Pitt über 100 waagerechte Schnitte innen an beiden Armen und über 50 Schnitte an jedem Bein auf. Vor vier Jahren hatte einer der Ärzte bemerkt, dass Matthew Pitt eine Erektion bekommen hatte, während er sich einen Wildwestfilm im Fernseher des Gemeinschaftsraums ansah. Als er ihn danach befragt hatte, hatte Pitt geantwortet: »Ich seh gern Blut im Fernsehen, aber mein eigenes Blut ist mir lieber. Stimmt es denn, dass Frauen das roteste Blut haben?«
    Macdonald war jetzt auf ein paar handschriftlich beschriebene Blätter gestoßen, die man nach Pitts Flucht in seinem Zimmer gefunden hatte, und fing an zu lesen.
Meine Träume sind gans komisch. Hofentlich kann ich mich an meinen Draum heut nach erinnern, weil ich Mädls mit Titten mag. Vielleicht kann ich mich nich an mein Draum erinnern, weil jemand sagt, das ich se vergess, damit ich se nich aufschreim kann, oders hat was mit mir zu tun. Ich mus hier raus. Is fast, als ob man mir ne Gehirnwesche macht, wenn ich aufwach. Ich sag mir bloß immer wieder, dass ich in meim Draum einem Mädl mit Titten begegne, oder in mehr Dräumen. Ich erzähl dir dan morgen von dem Draum, wenn ich aufwach, heist das. Weis nich, wann ich dir vielleich begegne.
    Gut nacht, schlaf gut und
    lass dich nich von die Wanzn beisen.
    Gut nacht.
Titten! Titten, Titten, Titten, Titten! Titten! TITTEN!
Frauen sin so wie Türen, wen man sie n paar mal geknallt hat, wern se locker.
    Als Monica Macdonald zu Ende gelesen hatte, blickte sie zu Rusty Lewis auf und sagte: »Hast du gelesen, was der Pitt geschrieben hat?«
    »Mhm.«
    »Also, meine Diagnose für den wäre genauso gewesen. Zurückgeblieben.«
    »Yeah, aber was er da geschrieben hat, hat wenig zu bedeuten. Pitt hat Probleme mit der Lernfähigkeit. Also ist sein Wachstum behindert worden. Sein Verstand verfügt über natürliche Intelligenz, er kann die bloß nicht ausdrücken. Zweifellos hat der Gehirnklempner das gemeint, als er gesagt hat, das sei ein komplizierter Fall.«
    »Ich frage mich, wie ein solcher Typ je aus Australien raus und in die Vereinigten Staaten reinkommen konnte?«
    »Wer weiß? Erinnerst du dich an den Typen, den die hier vor ein paar Jahren in einem Mordfall wegen Unzurechnungsfähigkeit freigesprochen haben? Der ist auch entkommen und hat es in die Staaten geschafft und dann nach Australien. Ich schätze, das funktioniert in beiden Richtungen.«
    »Mag sein. Jedenfalls halte ich diesen Pitt für einen guten Kandidaten für unseren Headhunter. Fixiert auf Brüste. Abgeschnittene Köpfe. Und durchgedreht, total durchgedreht.«
    »Stimmt, aber wie stellen wir es an, ihn zu finden?«
    »Oh, das, na ja, da habe ich eine Idee. In den FBI-Unterlagen gibt es eine Notiz, wonach die ein Fahndungsplakat herausgegeben haben, nachdem er mit den Fingerabdrücken identifiziert worden ist. Ein Streifenpolizist in Washington State hat dieses Plakat später gesehen und erinnert sich daran, dass er den Mann vor etwa einer Woche wegen Landstreicherei überprüft hatte. Er hat sich dann in der Gegend umgesehen und etwa zehn Meter von der Straße entfernt im Wald ein Lager gefunden. Er glaubte, es sei verlassen, hörte aber dann in einiger Entfernung das Geräusch von zerbrechenden Ästen und ist hingegangen, um sich zu vergewissern. Anscheinend

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