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Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller

Titel: Der Kopfjäger: Der 1. SPECIAL X Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Slade
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heißblütiger, männlicher Aufmerksamkeit zu sehnen. Auf Zirpolis Strafregister standen bereits sieben Strafen wegen ungehöriger Übergriffe auf Frauen.
    Nummer acht würde er bedauerlicherweise nie schaffen.
    Seine übliche Technik – die mit den besten Ergebnissen, und, falls nötig, der besten Verteidigung – bestand darin, eine dicht gepackte Gruppe von Frauen zu finden und sich dann langsam zwischen ihnen auf ein imaginäres Ziel zuzubewegen und dabei Brüste oder Hinterteile zu begrapschen. Am meisten liebte Zirpoli Rothaarige. Ganz besonders Rothaarige in Pullovern, so wie die, die dort drüben stand.
    Zirpoli war überwältigt.
    Er trat einen Schritt oder zwei zurück – angesichts der großen Zahl von Menschen, die sich auf dem Robson Square drängten, ein recht schwieriges Manöver – und pirschte sich von hinten an sein Ziel heran. Dann stieß er heftig von hinten gegen sie und ein mit quietschender Stimme vorgebrachtes »Upps, tut mir leid« kam über seine Lippen, während sich seine beiden Hände über ihre Brüste legten. Die Frau verlor das Gleichgewicht und kippte nach vorn und als sie auf das rechte Knie niedersank, rieb ihre Hinterpartie am Schritt des Mannes.
    »Bringt die Schweine um! Bringt die Schweine um!« Wieder hallte der Ruf aus der Menge.
    Zirpoli bemerkte es nicht. Er war in Ekstase, sein Penis hart in seinen Hosen, seine Hände wollten den Griff um die Brüste der Rothaarigen nicht lösen – wollten es so lange nicht, bis die Frau neben den beiden, die zum Mittagessen ein Glas zu viel getrunken hatte und ganz von der Stimmung des Augenblicks gefangen war, sich herunterbeugte, ihren hochhackigen Schuh auszog, ebenfalls angesichts der dicht gepackten Menge ein ziemlich schwieriges Manöver, und Zirpoli den spitzen Absatz mit dem Schrei »Bringt die Schweine um!« mit aller Wucht ins linke Auge trieb.
    Sein Schrei schien die brüchige Herbstluft buchstäblich zu sprengen.
    Als das Blut, vermischt mit Augenflüssigkeit, wie eine Fontäne aus seinem zerfetzten Gesicht spritzte, stürzte sich der Mob auf den Italiener und krallte und trat noch nach ihm, als er bereits tot war.
    Von diesem Fokus der Gewalt schien ein Impuls auszugehen, der bis an den Rand der Menge reichte. Ein allgemeines Stoßen und Schieben setzte ein, als die Leute sehen wollten, was da vor sich ging.
    Und dann brach die Hölle los. Jegliche Ordnung löste sich auf.
    Das war der Augenblick, in dem Sergeant Scott Barthelme seine berittene Gruppe der Vancouver Police in voller Schutzkleidung anwies, auf die Menge loszugehen.
    Die Gruppe traf im Galopp auf den Platz.
    Binnen Sekunden waren das Zentrum und Herz der Stadt angefüllt von Schmerzensschreien, dem Klappern von Pferdehufen auf dem Pflaster, Kreischen, obszönen Rufen und dem Klang von Holz, das auf Knochen traf.
    Eine Frau zog mit dem Schrei »Nicht noch mehr Gewalt!« einen Polizisten vom Pferd und trat ihm in den Unterleib. Vier Sekunden später schlug ihr ein Polizeiknüppel sämtliche Vorderzähne aus.
    Es dauerte bis 16:30 Uhr, bis die Schlacht vom Robson Square zu Ende war. Und auch dann noch war die Polizei damit beschäftigt, die Treppen auf und ab zu galoppieren und die restlichen Frauen zu vertreiben, die nicht im Krankenhaus oder im Gefängnis waren oder bereits die Flucht angetreten hatten.
    17:20 Uhr
    Es heißt, ein Mann, der mit seiner Potenz Schwierigkeiten hat, greife oft nach einer Waffe.
    Wenn das den Tatsachen entspricht, so sagen uns die jüngsten Statistiken eine ganze Menge. 1980 waren nämlich die Vergleichszahlen für den Tod durch einen Pistolenschuss in bestimmten Ländern wie folgt: Japan 48, Großbritannien 8, Kanada 52, Israel 58, Schweden 21, Westdeutschland 42, Vereinigte Staaten 10.728.
    Selbst wenn man den Unterschied bei den Bevölkerungszahlen in Betracht zieht, liegt die Schlussfolgerung auf der Hand: Entweder braucht der amerikanische Mann in verzweifeltem Maße psychosexuelle Therapie. Oder an den US-Waffengesetzen stimmt etwas in allerhöchstem Maße nicht.
    Die beiden Frauen, die am späten Morgen jenes Tages Vancouver auf dem Weg nach Seattle verließen, bauten auf die Richtigkeit der letztgenannten Folgerung. Um 17:20 Uhr am selben Nachmittag hielten sie am Grenzübergang Douglas an, um wieder nach Kanada einzureisen. Der kanadische Zoll durchsucht routinemäßig jedes 50. Fahrzeug. Ihres war Nummer 50. Und deshalb fand ein ziemlich überraschter Zollbeamter im Kofferraum und unter dem Rücksitz 52 geladene Smith &

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