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Der Kreis aus Stein

Der Kreis aus Stein

Titel: Der Kreis aus Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Farland
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händehaltend vor den Zeugen, während ein Freund sie mit einem weißen Band aneinanderknüpfte. Dann erhoben die Frischvermählten zusammen ihre Hände, damit alle sie sehen konnten.
    Daher verstand jeder die Bedeutung ihrer Geste. Ich bin eine arme Frau, die eine Ehe schließen möchte.
    Gaborn hob ihre Hand noch höher und rief allen im Lager zu: »Ihr habt selbst gesehen, wie Orden und Sylvarresta zusammen geritten sind, so wie sie es im Leben getan haben, vereint in wahrer Freundschaft. In Anbetracht dessen, daß auch der Tod sie nicht trennen kann, sollen sich auch unsere Völker nicht voneinander abwenden!«
    Das ganze Lager schwieg. Noch wagte niemand sich zu rühren.
    Herzog Mardon stand zweihundert Meter von ihnen entfernt weiter unten im Feld. Ein Lagerfeuer glomm zu seinen Füßen und beleuchtete sein Gesicht. Sein goldener Becher war vor kurzem gefüllt worden. Er war ein riesiger Mann, mehr ein Führer als jeder andere in Heredon. Ein Lord, den die Männer liebten und zu dem sie aufsahen.
    Jetzt schienen sich ihm Hunderte von Augenpaaren zuzuwenden und auf ein Zeichen seiner Zustimmung zu warten.
    Mardon war kein Narr. Vielleicht sah er ein, daß Heredon diese Vereinigung brauchte. Möglicherweise hatte er die Muße, sich die Reichtümer und die Macht durch den Kopf gehen zu lassen, über die Mystarria verfügte. Unter Umständen erkannte er die Notwendigkeit, sich mit dem neuen Erdkönig zu verbünden.
    Doch falls dem Herzog solche eigensüchtigen Gedanken durch den Kopf gingen, dann war ihm davon nichts anzumerken. Denn fast augenblicklich erhob er seinen goldenen Becher im Toast auf Gaborn, und sein Gesicht verzog sich zu einem breiten Lächeln. Er rief: »Und was, meine Dame, sagt Ihr dazu?«
    Iome umklammerte fest Gaborns Hand und schaute zu ihm hoch. Das Licht der Sterne leuchtete in ihren Augen. »Was Sylvarresta betrifft, so nehme ich an… von ganzem Herzen.«
    Herzog Mardon stieß einen Jubelschrei aus und hob seinen Becher in die Höhe. »Es scheint, unser König Sylvarresta feiert das Hostenfest dieses Jahr am Ende doch mit einer Jagd!
    Freuen wir uns für ihn… und für seine Tochter. Damit haben wir doppelten Grund zu feiern!« Er leerte rasch seinen goldenen Becher und schleuderte ihn weit in die Nacht hinein, mitten ins Lager seiner Männer, damit er zur Freude irgendeines armen Soldaten wurde.
    Mehr als alles andere entlockte schließlich diese Geste dem Lager einen Jubelschrei und sicherte Mardon Gaborns Verbundenheit für alle Zeiten.
    DRITTES BUCH
    Der 23. Tag im Monat der Ernte: Die Ankunft des Erdkönigs

KAPITEL 39
    Danach
    ie Erdkräfte setzten Iome am Abend ihrer Verlobung mit DGaborn heftig zu und sorgten dafür, daß sie sich mehr als je zuvor nach ihm sehnte. Vielleicht lag es daran, daß Gaborn und Binnesman zusammen gekommen waren und neben ihr gestanden hatten, sie sich zwischen den beiden eingeklemmt und von ihrer schöpferischen Energie angeregt gefühlt hatte.
    Oder möglicherweise war sie wegen ihrer Müdigkeit auch offener für Magie als sonst.
    Oder vielleicht lag es daran, daß sie spürte, wie die Erdkraft in Gaborn heranwuchs und ihn allmählich verwandelte.
    Sie war jedenfalls froh, daß ihr Volk ihre Verlobung akzeptiert hatte. Denn als er sie an jenem Abend berührt und ihre Hand in die Höhe gehoben hatte, da hatte sie mehr gespürt als die bloße Berührung eines anderen Menschen.
    Seine Finger hatten sich mit ihren verflochten wie zwei spalierte Reben. Sie glaubte, daß sie nicht mehr von ihm getrennt leben konnte. Noch einmal hätte sie sich nicht von ihm trennen können. Hätte jemand versucht, sie von ihm loszureißen, sie wäre dahingewelkt und gestorben, davon war Iome von ganzem Herzen überzeugt.
    An jenem Abend rief sie Sir Borenson zu sich, um ihm ihr Urteil mitzuteilen.
    Für Borenson sprach, daß er die drei Meilen zurücklegte, ohne sich zu beklagen, vor ihr auf Hände und Knie fiel, bereit, ihr ein weiteres Mal den Kopf hinzuhalten, sollte sie ihn verlangen. Tausende von Rittern und Kriegern hatten sich um sie versammelt.
    Sie betrachteten die Sache mit gemischten Gefühlen, das sah Iome ihren Gesichtern an. So mancher hätte diesen Mann gerne bei lebendigem Leib zerrissen. Andere runzelten nachdenklich die Stirn, weil sie fürchteten, sie könnten sich eines Tages unter ähnlichen Umständen in der gleichen Lage wiederfinden.
    Sie hätte ihn zum Gesetzlosen machen, ihm seinen Rang und seinen Schutz nehmen können. Sie hätte ihn auf der Stelle

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