Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Kreis der Dämmerung 01 - Das Jahrhundertkind

Titel: Der Kreis der Dämmerung 01 - Das Jahrhundertkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Isau
Vom Netzwerk:
aufging, wurde diskutiert, wie David und Rebekka vor weiteren Übergriffen des Kreises der Dämmerung geschützt werden konnten. Die Geschichte von einer globalen Verschwörung erschien dem Herzog derart unwahrscheinlich, dass er sie kaum zu glauben vermochte. Doch er kannte das tragische Ende von Davids Vater und zweifelte keinen Moment daran, dass dem jungen Paar – von wem auch immer – ernste Gefahr drohte. David berichtete, wie er schon mehrmals seinen Namen hatte ändern müssen, um Negromanus, den Obermeuchler des Großmeisters Lord Belial, abzuhängen. Als er dann von dem Telefonat berichtete, das er kürzlich mit Briton Hadden geführt hatte, begannen die Augen des Herzogs zu leuchten.
    »Das ist es!«, rief er begeistert.
    David und Rebekka saßen Hand in Hand auf einer Zweiercouch und blickten sich ratlos an.
    »Du gehst nach Amerika«, erklärte der Herzog seinen Einfall.
    »Daran hatte ich auch schon gedacht, aber die Einwanderungsbehörden der Vereinigten Staaten sollen ziemlich gründlich sein. Bestimmt werden sie Aufzeichnungen darüber führen, wen sie in ihr gelobtes Land hereinlassen, und der Kreis der Dämmerung hat überall wachsame Zuträger. Wenn wir als David und Rebekka Newton in die USA einreisen, würde vermutlich kein Monat vergehen, bis uns Lord Belials Schergen erneut aufgespürt hätten.«
    »Nicht wenn ihr wieder euren Namen wechselt.«
    Auch das war für David keine neue Überlegung. »Das Problem ist nur, wie komme ich so schnell an gültige Papiere heran? Jetzt, wo Negromanus meine Identität kennt, könnte er auch alle meine alten Kontakte überwachen lassen. Früher hat mir Sir William H. Rifkind geholfen, aber nun…«
    »Helfe ich euch beiden«, vervollständigte der Herzog den Satz, den David in seiner Ratlosigkeit offen gelassen hatte.
    »Sagen Sie bloß, der Herzog von Atholl unterhält Kontakte zu einer Fälscherbande?«
    John Stewart-Murray zeigte sein breitestes Hochländergrinsen. »Die brauche ich gar nicht. Wie euch schon an meiner Privatarmee aufgefallen sein dürfte, genieße ich einige Privilegien, die man durchaus mit den Hoheitsrechten eines selbstständigen Staates vergleichen könnte. Auf der Isle of Man bin ich so etwas wie der König – na ja, ich trage nicht diesen Titel, aber sonst kann ich so ziemlich alles beeinflussen, was dort in den Amtsstuben an Dokumenten fabriziert wird.«
    »Und das bedeutet?«, fragte Rebekka gespannt.
    »Dass ich David adoptieren werde.«
    Der Herzog lehnte sich mit strahlender Miene in seinem Sessel zurück, um sich an der Reaktion des Paares zu weiden.
    David und Rebekka waren fassungslos. Er spürte, wie sich der Griff ihrer Hand festigte. Sie tauschten fragende Blicke. Sichtlich irritiert wandte sich David dann wieder dem Herzog zu.
    »Ist das nicht…? Ich meine… Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, John, aber eine Adoption… Wozu…?«
    John Stewart-Murray schüttelte in gespielter Entrüstung den Kopf. »Für jemanden, der seinen Master in Englisch gemacht hat – und das in Oxford! –, lässt dein Redestil sehr zu wünschen übrig, David. Sei’s drum, ich werde euch erklären, was mir im Kopf herumspukt. Darum ging es dir doch, nicht wahr?«
    David nickte und Rebekka schloss sich seiner Geste an.
    Für den Herzog war die Aufnahme Davids in den weitläufigen Murray-Clan offenbar schon eine beschlossene Sache. Wie gesagt, er wollte David Newton adoptieren, auf dass er hinfort Murray heiße. Keinen Adelstitel, einfach nur David Murray. Eigentlich wäre es sogar besser, sich auch ein oder zwei neue Vornamen auszudenken. Was er denn – der Herzog kniff beim Grübeln wieder das rechte Auge zusammen – von John halte?
    »Die männliche Bevölkerung der halben Welt heißt John«, antwortete David und an seinen ermordeten Großonkel denkend, fügte er hinzu: »Francis halte ich für angemessener.«
    »Francis Isaak«, schlug Rebekka vor.
    Obwohl die Situation alles andere als heiter war, musste David sie anlächeln. »Du gibst es wohl nie auf, was?«
    Sie zog den Kopf zwischen die Achseln und grinste. »Wieso sollte ich?«
    »Da wir für dich auch einen neuen Namen brauchen, mache ich einen Gegenvorschlag: Mich nennen wir Francis Jacob und dich Rahel.«
    »Rahel und Jacob?« Rebekka seufzte selig, als hätten sie sich gerade für Romeo und Julia entschieden. »Weißt du, was Jacob alles auf sich genommen hat, um seine Rahel zu bekommen?«
    »Nicht weniger würde ich für dich tun, mein Schatz.«
    »Also was ist denn

Weitere Kostenlose Bücher