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Der Kreis der Dämmerung 04 - Der unsichtbare Freund

Titel: Der Kreis der Dämmerung 04 - Der unsichtbare Freund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Isau
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plötzlichen Eingebung folgend, sagte er: »Sie entschuldigen bitte?«, und schnitt der Fee den Zopf ab.
    Mit der Beute in der Hand verließ er den Wolkenkratzer, gerade rechtzeitig, um nicht der Polizei in die Arme zu laufen. Ein Sicherheitsmann, der ihn aufhalten wollte, versteinerte jäh.
    »Was hast du mit ihm gemacht?«
    David zuckte zusammen. Vor ihm standen Davy und Mia. Beide hatten es im Van nicht mehr ausgehalten.
    »Keine Sorge, er kann sich nur nicht schnell bewegen. Das geht gleich wieder vorüber.«
    »Du hast dir da ja ein reichlich merkwürdiges Souvenir ausgesucht«, sagte Mia. Ihr Blick lag auf dem bunt glitzernden Haarzopf in Davids Hand.
    Der lächelte linkisch. »Ein spontaner Einfall. Muss mir ein kleiner Flüsterer eingegeben haben. Jetzt lasst uns erst einmal hier verschwinden.«
    Auf dem Weg zum Wagen berichtete David kurz von dem Zweikampf mit Kelippoths Leibwächter und den nachfolgenden Ereignissen.
    »Kelippoth hätte doch wissen müssen, dass jemand, der einen Ring durch die Gegend schweben lässt, auch eine Flinte blockieren kann«, wunderte sich Davy.
    »Manchmal sind Belials Anhänger ziemlich verblendet. Was ist mit den Concordes?«
    In diesem Moment hatten sie den Lieferwagen erreicht. Dee-Dee riss die Tür auf und rief strahlend: »Die Knallfrösche sind gefunden worden! Nachdem wir Ihnen gesagt haben, sie müssten nur das Gepäck kontrollieren, war alles ganz einfach.«
    David stieg in den Wagen. »Was ist mit der New Yorker Maschine?«
    »Sie steht noch auf dem JFK.«
    »Fahrt mich hin.«
    Die drei jungen Leute wechselten fragende Blicke.
    »Bitte, Dee-Dee!«, drängte David.
    Der Vietnamese drehte den Zündschlüssel und reihte sich in den Verkehr ein.
    »Was ist mit den anderen beiden Maschinen?«, fragte David.
    Mia, die sich im Fond des schaukelnden Wagens befand, sah gerade Dee-Dees letzte Notizen durch und murmelte: »Sind ebenfalls noch am Boden. Eine sollte während des großen Millenniumfeuerwerks über London hinwegschweben und die zweite demnächst in Paris starten und eine Stunde vor Mitternacht hier in New York wieder landen. Du liebe Güte! London und New York!«
    »Welches Ziel war für die hier geparkte Concorde vorgesehen?«
    »Soweit ich in Erfahrung bringen konnte«, antwortete nun wieder Dee-Dee, »handelt es sich dabei um einen kurzfristig von der British Airways ins Programm genommenen Sonderflug. Die Maschine sollte kurz vor Mitternacht vom JFK starten und dann Richtung Westen auf die internationale Datumsgrenze zufliegen. Über Samoa wollte man die letzten Champagnerflaschen leeren. Es waren mehrere Tankstopps vorgesehen bis zum Höhepunkt des Spektakels, der Landung in Moskau. Dann der Bruderkuss mit dem einstigen Feind als Symbol eines friedlichen einundzwanzigsten Jahrhunderts – ihr kennt ja diesen Marketingquatsch.«
    »Konnte man schon feststellen, ob die Bombe bereits bei der ersten Zwischenlandung oder später hochgehen sollte?«
    »Dafür war bisher die Zeit zu knapp. Aber das ist nun ja auch egal. Der Vogel bleibt am Boden und die Bombe wird entschärft.«
    David schüttelte langsam den Kopf. »Nein, wird sie nicht. Die Maschine wird planmäßig vom John-F.-Kennedy-Flughafen abheben. Mit Bombe. Und ich werde ebenfalls an Bord sein.«
    »Du bist verrückt, Großvater! Übergeschnappt! Ich werde dich in ein Heim für senile Tattergreise stecken, wenn du diese Idee nicht sofort aufgibst.« Mia funkelte David aus ihren jettschwarzen Augen bedrohlich an.
    »Wenn du wütend bist, siehst du genauso hübsch aus wie deine Großmutter.«
    »Lenk nicht ab, David. Vielleicht könntest du noch viele Jahre leben. Heute früh haben wir doch den Beweis bekommen… «
    »Es ist lediglich bewiesen worden«, sagte David mit fast schon provokanter Geduld, »dass ein seiki no ko nicht auf die Sekunde genau einhundert Jahre alt wird. Aber der Begriff ›Jahrhundertkind‹ kann auch anders gedeutet werden, nämlich – mir ist das auch gerade erst klar geworden – als ›Kind des Jahrhunderts‹. Das heißt, mir bleibt noch so lange Zeit, bis der letzte Ort auf diesem Planeten sich aus dem alten Jahrhundert verabschiedet hat.«
    »Aber, wenn man’s genau nimmt, endet das zwanzigste Jahrhundert doch erst in einem Jahr. Für jemanden, der an einer unheilbaren Krankheit leidet, sind zwölf Monate eine Menge Leben. Warum nicht auch für dich, Großvater?« Davys Einwand fehlte irgendwie die rechte Kraft. Er rechnete wohl schon mit Davids Widerspruch.
    »Ich bin am 1.

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