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Der Kreis der Sechs

Der Kreis der Sechs

Titel: Der Kreis der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate White
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paar Monate, vielleicht ein bisschen länger«, sagte er. »Es gibt einen Reflex, der einen wecken soll, wenn man anfängt zu ersticken, während man schläft, aber weil sie so krank war, funktionierten ihre Systeme nicht richtig. Ich hatte sie davor gewarnt, in der Badewanne einzuschlafen, aber manchmal frage ich mich, ob sie es nicht beinahe geschehen ließ in dieser Nacht. Ich war zu einer Schulveranstaltung gegangen – und erinnere mich daran, dass sie sehr deprimiert zu sein schien. Als ich zwei Stunden später nach Hause kam, war sie tot.«
    Er stellte seine Espressotasse ab und lehnte sich zurück. »Passiert so etwas immer bei Ihnen? Dass die Leute Sachen gestehen, die sie normalerweise keiner Menschenseele erzählen?«
    Später, an der Tür, als er im Begriff war zu gehen, ließ Duncan seine braunen Augen über Phoebes Gesicht gleiten, und brachte sie damit leicht durcheinander, weil sie sich fragte, ob er sie küssen würde.
    »Danke für das Abendessen«, sagte er stattdessen. »Sie werden mir irgendwann erlauben müssen, mich dafür zu revanchieren.«
    Jetzt, im Bett, dachte Phoebe daran, wie es gewesen wäre, wenn Duncan sie geküsst hätte. Sie stellte sich diesen weichen, vollen Mund auf ihrem vor, seine Hand auf der Rückseite ihres Halses. Das ist verrückt, dachte sie. Während der letzten sieben alptraumhaften Monate hatte ihre Libido sich verabschiedet, und sie konnte nicht glauben, dass sie sich plötzlich, hier im alten Lyle, einer Kleinstadt in Pennsylvania, endlich wieder zeigte. Und doch konnte sie es nicht leugnen, dass sie sich zu Duncan hingezogen fühlte. Ihr hatte seine Wissbegierde gefallen, sein entspanntes Lachen, das leicht mysteriöse Flair. Und ihr hatten dieses Gesicht und dieser Körper gefallen.
    Sie versuchte, den Gedanken an Duncan rechtzeitig zu ihrem 8.30-Uhr-Kurs am nächsten Tag abzuschütteln. Es half nicht gerade, dass ihre Studenten so verdrießlich zu sein schienen. Sie war sicher, dass es mit Lilys Tod zu tun hatte. In der letzten Woche hatte sie den zwanzig Studenten Bilddateien von mehreren Artikeln aus Magazinen wie Vanity Fair und dem New Yorker geschickt, und heute sollten sie darüber diskutieren, was jede Story fesselnd machte. Doch schließlich war es Phoebe, die am meisten redete.
    Dann hatte sie eine Stunde Zeit bis zu ihrem Elf-Uhr-Kurs, dem mit Jen Imbibio, und sie beschloss, die Zeit zu nutzen, um noch einmal bei Blairs Wohnung vorbeizuschauen.
    Das Haus in der Ash Street erschien ihr sogar noch deprimierender als am vorigen Tag. Der dunkle, mit Gerümpel übersäte Vorraum war vollkommen still, und dieses Mal machte in der Wohnung im oberen Stockwerk niemand die Tür auf. Es würde ewig dauern, mit Blair Verbindung aufzunehmen, wenn Phoebe sich darauf verlegte, ab und zu vorbeizuschauen. Sie scrollte durch ihre E-Mails nach den Informationen, die Glenda ihr über das Mädchen geschickt hatte. Eine Mobiltelefonnummer war beigefügt worden. Phoebe hätte es vorgezogen, ihre erste Unterhaltung mit Blair von Angesicht zu Angesicht zu führen, aber sie musste die Dinge vorantreiben. Während sie die Ash Street zurückging, wählte sie Blairs Nummer auf ihrem Telefon.
    »Hi, Blair. Hier spricht Phoebe Hall«, sagte sie, nachdem sie von einer automatischen Ansage begrüßt worden war. »Ich war gestern bei Ihnen. Würden Sie mich anrufen? Ich würde gerne eine Zeit ausmachen, um zu reden.«
    Es stellte sich heraus, dass ihr Elf-Uhr-Kurs wie ihr erster Kurs war. Die Studenten waren teilnahmslos und missmutig. Während Phoebe ihre eigenen Bemerkungen zu den Artikeln, die sie versendet hatte, beitrug, betrachtete sie Jen zum ersten Mal genauer. Sie war winzig, kaum eins fünfzig groß, mit langen, leicht gelockten brünetten Haaren und blauen Augen in einem herzförmigen Gesicht. Sie sah aus wie jemand aus einem Märchen, dachte Phoebe, die Art von Mädchen, das man auf einem Hirsch reitend in einem rumänischen Wald erwarten würde. Doch sie hatte auch eine Anspruchshaltung an sich, die sehr zeitgemäß war. Interessanterweise hatte Jen heute weniger zu sagen als alle anderen.
    Am Ende des Unterrichts kündigte Phoebe an, dass sie am Mittwoch benotete Hausarbeiten zurückgeben würde. Die Studenten verließen den Raum schweigend, keiner blieb an Phoebes Tisch stehen, um eine Frage zu stellen, wie sie es normalerweise taten. Bevor Jen die Tür erreichen konnte, rief Phoebe ihren Namen.
    »Meinen Sie mich?«, fragte das Mädchen überrascht.
    »Ja. Haben Sie eine

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