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Der Kreis der Sechs

Der Kreis der Sechs

Titel: Der Kreis der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate White
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sein würde. Craig hatte versprochen, dass Buddy mindestens jede halbe Stunde an ihrem Haus vorbeifahren würde. Und natürlich würden dann die Kettenschlösser an den Türen sein. Doch sobald alle weggefahren waren, spürte sie, dass ihre Furcht anschwoll, wie ein trockener Schwamm, der ins Wasser gefallen ist.
    Nachdem sie eine Schlafanzughose aus Flanell und ein T-Shirt angezogen hatte, schlüpfte Phoebe in ihr eiskaltes Bett. Es war allein ihrer Müdigkeit zu verdanken, dass der Schlaf sie innerhalb von Sekunden überfiel. Dann wurde sie plötzlich in den Wachzustand zurückgerissen. Sie hörte wieder Klopfgeräusche, die von unten kamen. Sie setzte sich schnell im Bett auf. Waren etwa irgendwo noch mehr Ratten gefangen, fragte sie sich verzweifelt. Doch als das Geräusch weiterging, wurde ihr klar, dass jemand an ihrer Vordertür klopfte.
    Nachdem sie sich ihr Mobiltelefon vom Nachttisch geschnappt hatte, sprang sie aus dem Bett und hetzte die Treppe hinunter. Vielleicht war es Buddy mit dem Mondgesicht, der persönlich nach ihr sehen wollte.
    Vom Treppenraum aus hatte sie einen direkten Blick auf das Fenster in der Vordertür. Als sie näherkam, sah sie, zu ihrer völligen Überraschung, dass Duncan Shaw auf der anderen Seite stand. Sie durchquerte schnell den Raum und öffnete die Tür.
    »Miles hat angerufen und mir die Neuigkeit übermittelt«, sagte Duncan, als er eintrat. »Geht es Ihnen gut?«
    Phoebe seufzte. »Um ehrlich zu sein, bin ich ziemlich durch den Wind.« Sie führte ihn ins Wohnzimmer. »Waren das Ihre Ratten?«
    »Glücklicherweise nicht«, sagte Duncan. »Sie gehörten einer Gruppe von Studenten, die gerade erst angefangen hatten, mit ihnen zu arbeiten. Wenn sie mir gehört hätten, wäre ich total aufgeschmissen. Meine sind Teil einer Langzeitstudie, an der ich seit Monaten arbeite.« Er nahm auf der Couch Platz. »Also, erzählen Sie mir, was passiert ist. Ich habe nur Bruchstücke der Geschichte gehört.«
    Phoebe berichtete ihm die Höhepunkte. Während Duncan zuhörte, schüttelte er angeekelt seinen Kopf.
    »Aber die Cops haben alles sauber gemacht?«, fragte er.
    »Craig sagte, sie hätten fürs Erste getan, was sie konnten, und ich habe nicht gewagt, nachzusehen. Ich werde einfach nie wieder Sorbet essen. Wie ist es ihnen überhaupt gelungen, die Ratten aus dem Labor zu stehlen?«
    »Es gibt keine Anzeichen, dass jemand eingebrochen wäre«, sagte Duncan. »Sie müssen einen Generalschlüssel benutzt haben – die werden an die Studenten ausgegeben, damit sie nach den Ratten sehen können.«
    »Gibt es dort keine Sicherheitskameras?«, fragte sie.
    »Sie haben welche im neueren Flügel, aber nicht im älteren, von wo sie die Ratten mitgenommen haben.«
    »Kluge kleine Miststücke sind das, oder?«, sagte sie. »Ich denke, sie sind in mein Haus gekommen, indem sie einen Nachschlüssel angefertigt haben. Übrigens, wie wäre es mit einem Gläschen Brandy? Ich habe plötzlich das Gefühl, dass ich eins brauche.«
    »Das wäre großartig«, sagte Duncan. »Sie sind also ziemlich sicher, dass es wieder diese Gruppe war – die Sechsen?«
    Er schlüpfte aus seiner Jacke und ließ sie auf die Couch fallen. Er trug dieselben Kleidungsstücke, die er früher angehabt hatte – Jeans, Anzughemd mit festgeknöpftem Kragen – aber sie waren leicht zerknittert, als hätte er sie ausgezogen, auf den Boden geworfen und sie dann zehn Minuten später wieder angezogen. Phoebe fragte sich, ob Val in seinem Haus war und das Bett warm hielt.
    »Ja, ziemlich sicher«, sagte Phoebe. Sie durchquerte den Raum und ging zu einem kleinen Beistelltisch, wo sie ein paar Flaschen mit Digestif-Likören aufgestellt hatte. »Es waren sechs Ratten, genau wie es sechs Äpfel waren. Und erinnern Sie sich an diese leicht feindselige Unterhaltung, die ich heute mit Blair Usher hatte? Das fühlt sich nach einer Vergeltungsmaßnahme an.«
    Als Phoebe die Flasche mit dem Brandy öffnete, erinnerte sie sich daran, dass sie ihren verdammten Schlafanzug trug. Das Unterteil war anständig, aber das Oberteil war nur ein dünnes T-Shirt, durch das man praktisch ihre Brüste sehen konnte.
    »Miles sagte, man erwartet von uns, dass wir über all das fürs Erste nicht mit den Cops reden«, sagte Duncan.
    »Ja. Craig Ball will mehr Beweise ausgraben und sicherstellen, dass die Mädchen darin verwickelt waren. Ich schätze, er hat Angst, dass es, wenn die Polizei jetzt dazugerufen wird, Chaos auf dem Campus geben wird. Ich werde

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