Der Kreis der Sechs
einem der Laboratorien der Schule sein. Die Mädchen könnten eingebrochen sein und sie mitgenommen haben. All diese Arbeit, nur um ihr eine Nachricht zu übermitteln. Phoebe presste ihre Hände vor ihr Gesicht. Alles beschleunigte sich, genau wie vor Jahren. Sie würden nicht locker lassen.
Warum brauchen sie so verdammt lange, fragte sie sich, als sie sah, dass fünfzehn Minuten vergangen waren, seit sie Glenda angerufen hatte. Doch ein paar Minuten später hielt ein Wagen der Campussicherheit draußen. Ball fuhr, Glenda saß auf dem Beifahrersitz. Sobald Phoebe sie in das Haus geführt hatte, platzte sie mit den wichtigsten Einzelheiten über das heraus, was passiert war.
Ball, in seiner Lederuniformjacke mit hochgezogenem Reißverschluss, schritt mit verkniffenem Mund in die Küche, Glenda und Phoebe folgten ihm. »Verdammt«, sagte er, als er die Szene in sich aufnahm. Glenda keuchte. Angewidert sah Phoebe, dass eine kleine Menge Blut aus dem Maul der Ratte auf den Boden getropft war.
»Das ist abscheulich«, sagte Glenda.
»Wie sind sie ins Haus gekommen – wissen Sie das?«, fragte Ball.
»Die Ratten? «, fragte Phoebe.
»Nein«, sagte Ball, kaum seine Ungeduld unterdrückend. »Die Mädchen. Dr. Johns sagte, dass Sie denken, die Sechsen haben das getan.«
Phoebe blickte zu Glenda und dann zurück zu Ball. »Ja, ich bin sicher, dass sie es waren«, sagte Phoebe. »Ich denke, sie müssen gestern den Schlüssel meiner Hintertür nachgemacht haben.« Sie erklärte die Sache mit den Äpfeln, und dass der Termin mit dem Schlüsseldienst nicht vor morgen war.
»Das ist die Art von Information, auf die ich schon früher hätte aufmerksam gemacht werden sollen«, sagte Ball und sah sie mit zusammengekniffenen Augen an.
»Ich weiß. Das ist der Grund, warum ich heute Morgen in Ihrem Büro vorbeigeschaut und eine Nachricht für Sie hinterlassen habe.«
An der Art, wie sich Balls Oberlippe hob, konnte Phoebe erkennen, dass ihm ihre Bemerkung nicht gefallen hatte. Sie hatte ihn vor seinem Boss bloßgestellt.
»Lassen Sie mich einen Blick in die Räume werfen«, sagte Ball, immer noch im Alphamännchen-Modus.
»Aber sollten wir jetzt nicht die Polizei rufen?«, fragte Phoebe.
Ball und Glenda wechselten eilig einen Blick.
»Lassen Sie uns noch eine Sekunde damit warten, okay?«, sagte Ball. »Lassen Sie mich erst mal sehen, was wir hier haben.«
»Da ist noch etwas, was Ihnen bewusst sein sollte«, sagte Phoebe zu ihm. »Ich nehme an, dass diese Ratten aus einem der Labore auf dem Campus stammen.«
»Natürlich – was bedeutet, dass es hier einen Einbruch gegeben haben muss«, sagte Glenda.
Ball zog sein Mobiltelefon heraus und befahl jemandem mit Namen Jake, hinauf zum Wissenschaftszentrum zu flitzen, um Nachforschungen anzustellen – und einem anderen Cop namens Buddy, zu Phoebe herüberzukommen, zusammen mit einigen großen Müllsäcken. Nachdem er aufgelegt hatte, schlug er vor, dass Glenda und Phoebe sich setzen sollten. Er ging zurück in die Küche.
»Fee, es tut mir so leid, dass ich dich da reingezogen habe«, sagte Glenda.
»Nun, zumindest können wir jetzt ziemlich sicher sein, dass die Sechsen existieren «, sagte Phoebe. Sie brachte Glenda auf den neuesten Stand über ihre Unterhaltung mit Blair. »Es bedeutet auch, dass sie ziemlich gut organisiert sind. Es waren mindestens zwei Leute nötig, um das durchzuziehen, würde ich sagen.«
»Und sie sind sogar noch gemeiner, als wir es uns vorgestellt haben«, sagte Glenda.
Zu ihrer Linken konnte Phoebe hören, dass Craig jetzt in ihrem Arbeitszimmer war. Sie hasste den Gedanken, dass er dort war und vermutlich ihre Sachen begrapschte. Als er schließlich auftauchte, ging er auf kürzestem Weg zur Vordertür und öffnete sie mit einem Taschentuch.
»Welche Tür haben Sie benutzt, als Sie heute Abend nach Hause kamen?«
»Die vordere.«
»Sie müssen einen Schlüssel benutzen, um sie abzuschließen, wenn Sie gehen, richtig?«
»Ja. Ich bin sicher, dass ich sie abschloss, als ich ging, und sie war abgeschlossen, als ich zurückkam. Ich habe außerdem sichergestellt, dass die Hintertür verschlossen war, als ich ging.«
Ball sagte nichts, bewegte sich nur an der Peripherie des Raumes entlang und überprüfte die Fenster. Als er fertig war, stand er einen Moment lang schweigend da, sein Mund zuckte, während er nachdachte. Ohne zu fragen, ging er nach oben, und sie konnten das Trampeln seiner Füße über ihnen hören. Fünf Minuten später
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