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Der Kreis der Sechs

Der Kreis der Sechs

Titel: Der Kreis der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate White
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vorübergehend ab. Als sie wieder aufblickte, sah sie zwei Studentinnen hinter der anderen Seite der Biegung auftauchen, eine in einem schwarzen Mantel, und die andere, eine Rothaarige, in einer Kunstpelzweste über einem Sweatshirt. Phoebe brauchte ein paar Sekunden, um sich darüber klar zu werden, dass es Blair und Gwen waren. Ihr Magen drehte sich, sobald sie den Gedanken registriert hatte.
    »Hallo, Ms Hall«, sagte Blair, als sie näher kam. Sie suchte Phoebes Blick in der Dämmerung und hielt ihn kühn fest. Gwen jedoch senkte ihren Blick auf den Boden.
    »Hallo, Blair«, sagte Phoebe und starrte das Mädchen direkt an. Ihr Unbehagen verwandelte sich schnell in Ärger.
    »Es wird jetzt so früh dunkel, nicht wahr?«, sagte Blair verschlagen, und wurde langsamer, als sie an ihr vorbeiging. Ein winziges Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht, sodass die Winkel ihrer vollen Lippen sich nach oben bogen.
    Du kleines Miststück, dachte Phoebe. Ich werde mich von dir nicht einschüchtern lassen.
    »Dann müssen wir wohl alle vorsichtig sein, nicht wahr?«, sagte Phoebe. »Im Dunkeln können schlimme Dinge passieren.«
    Das gemeine kleine Lächeln verschwand, als Blair vorbeiging. Sie mochte es nicht, dass jemand anderes ihr Spiel spielte.
    Wurde ich gerade vor einem weiteren Besuch gewarnt, fragte sich Phoebe und eilte den Weg entlang. Oder hat Blair einfach versucht, mich daran zu erinnern, wer der Boss ist? Phoebe drehte sich um und blickte hinter sich, aber die Mädchen waren nun außer Sichtweite.
    Erst als Phoebe im Wissenschaftsgebäude war, atmete sie endlich aus. Es stellte sich heraus, dass Duncans Büro im ersten Stock war, in einem Kaninchenbau aus vier Büros gelegen, die von einem einzigen Empfangsbereich abzweigten. Die Empfangsdame hatte Feierabend gemacht, aber nachdem sie geraten hatte, hielt Phoebe sich rechts, und zwei Türen weiter fand sie Duncan, der etwas las, das aussah wie eine Hausarbeit, seine in Cowboystiefeln steckenden Füße auf dem Schreibtisch.
    »Hallo du«, sagte er, als er beim Geräusch von Schritten aufblickte. Er schwang seine Füße von seinem mit Papieren übersäten Schreibtisch herunter und schob seine Lesebrille auf den Oberkopf. Er hatte seine Jeans kombiniert mit einem schlichten weißen Hemd mit festgeknöpftem Kragen, am Hals geöffnet und mit hochgekrempelten Ärmeln, dessen Farbe seine dunkelbraunen Augen zur Geltung brachte. Phoebe spürte, wie Verlangen in ihr aufstieg. Wie zum Teufel war das passiert, fragte sie sich. Vor einer Woche noch war ich völlig verärgert, als er mit mir Essen gehen wollte, und jetzt werden mir beim Anblick des Mannes beinahe die Knie weich.
    »Das ist also das Nervenzentrum der Psychologieabteilung am Lyle College«, sagte sie lächelnd.
    Duncan legte die Arbeit weg und erhob sich vom Schreibtisch. »Wenn du einen Blick auf diese Arbeiten werfen würdest, die ich benoten muss, würdest du das hier kaum ein Nervenzentrum nennen. Natürlich braucht man jede Menge Nerven, um Mist wie diesen einzureichen.«
    »Geben sich die Studenten einfach keine Mühe? Oder denkst du, dass das, was auf dem Campus vor sich geht, ihre Arbeit beeinträchtigt?«
    »Wohl Letzteres. Obwohl ich bei einigen von den Jungs befürchte, dass es einfach über ihren Verstand geht. Warte, lass mich dir einen Platz freiräumen.«
    Da war es wieder, das Problem mit den Jungen. Duncan kam um den Schreibtisch herum, hob die Papiere hoch, die auf einem mit Leder bezogenen Ohrensessel gestapelt waren, und ließ sie auf den Boden fallen. Dann wandte er sich wieder zu Phoebe um.
    »Meine Güte, siehst du heute reizend aus«, sagte er. Er trat näher und küsste sie leicht auf den Mund.
    »Danke«, sagte sie. Sie lehnte sich zurück und sah ihm in die Augen. »Obwohl ich im Augenblick ein wenig neben der Spur bin.« Sie beschrieb, was mit dem Geschirrspüler geschehen war und wie sie dann auf dem Weg die Mädchen getroffen hatte.
    »Gott, Phoebe, warum hast du mich nicht angerufen?«, sagte er. »Ich wäre sofort rübergekommen.«
    »Du warst bereits einmal in dieser Woche gezwungen, mir zu Hilfe zu eilen. Wie oft kann ich dich aus dem Bett zerren?«
    »Und, nimmt Ball das auch ernst?«
    »Ja, ich denke schon. Und er zieht jetzt die Polizei hinzu.«
    »Würdest du es dann vorziehen, auf die Tour zu verzichten, und einfach zum Abendessen zu fahren?«
    »Oh nein, eine Tour wäre gut.«
    »Großartig. Kannst du hier nur für eine Sekunde warten, ja? Bruce oben im Dritten wollte

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