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Der Kreis der Sechs

Der Kreis der Sechs

Titel: Der Kreis der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate White
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deswegen«, sagte Duncan. »Das Gespräch dauerte länger, als ich eingeplant hatte, und dann, als ich gerade gehen wollte, gingen die Lichter aus, und Miles hatte einen Anginaanfall.«
    »Aber du hast gesagt, du würdest dich mit Bruce treffen.«
    »Sagte ich Bruce?«, fragte er und runzelte die Stirn. »Tut mir leid, war ein Versprecher. Ich arbeite mit beiden.«
    »Geht es ihm jetzt wieder gut?«, fragte Phoebe.
    »Ja, er hat eine Nitroglyzerintablette genommen, aber ich wollte warten und sichergehen, dass sie wirkt. Außerdem denke ich, dass das Ausgehen der Lichter den Anfall überhaupt erst ausgelöst hat. Ich hätte dich angerufen, aber ich hatte mein Mobiltelefon nicht mitgenommen.«
    »Ähm, mach dir keine Gedanken deswegen«, sagte sie.
    »Bist du in Ordnung?«, fragte er, ahnend, dass etwas nicht stimmte.
    Sie wollte ihm gerade von den Geräuschen in seinem Büro erzählen, entschied sich dann aber anders. Vielleicht war es die Heizung gewesen, die sie gehört hatte, oder ihre Fantasie hatte ihr einen Streich gespielt, begünstigt von der Dunkelheit, und sie wollte nicht, dass Duncan dachte, sie würde zu einem paranoiden Nervenbündel werden.
    »Ja, mich hat nur der Stromausfall aus der Fassung gebracht.«
    »Lass uns nach all dem die Tour ausfallen lassen und direkt zu meinem Haus hinüberfahren.«
    Phoebe lächelte erleichtert. »Gut. Im Augenblick habe ich das Bedürfnis nach einer Couch und einem Glas Wein. Meine Schultern sind extrem verspannt.«
    »Wie wäre es mit einer Couch, einem Glas Wein und einer Nackenmassage?«
    »Sogar noch besser.«
    »Lass mich nur meine Tasche aus meinem Büro holen. Ich verspreche, dass ich nicht wieder verlorengehe.«
    Während Duncan hineinschoss, hockte sich Phoebe auf das Geländer vor dem Gebäude. Es war jetzt ganz dunkel draußen, und hügelabwärts glitzerte der Rest des Campus wie verzaubert in der Nacht und täuschte über all den Tumult hinweg, der am College herrschte – und die Tatsache, dass Phoebe sich so durcheinander fühlte. Ich habe etwas gehört, ich weiß es, dachte sie.
    »Ich bin überrascht, dass du mich fahren lässt«, sagte Duncan wenige Minuten später, als er seinen Wagen rückwärts vom Parkplatz des Wissenschaftsgebäudes fuhr. »Ich war mir beinahe sicher, dass du darauf bestehen würdest, mir in deinem Wagen zu folgen.«
    »Was meinst du?«, fragte Phoebe verblüfft.
    »Ich weiß, dass du gerne die Kontrolle hast«, sagte er. Er blickte schnell zu ihr hinüber und lächelte. »Das ist nichts Schlechtes. Das ist nur eine Bemerkung.«
    »Du willst sagen, ich hätte eher das Gefühl gehabt, die Kontrolle zu haben, wenn ich mit meinem eigenen Wagen zu deinem Haus gefahren wäre?«, fragte Phoebe.
    »Es geht mehr um das Hinterher. Jetzt musst du dich darauf verlassen, dass ich dich nach Hause bringe.«
    Phoebe lachte. »Oh, ich verstehe«, sagte sie. »Nun, solange du nicht vorhast, mich heute Abend um elf Uhr nach Hause zu fahren, ist es okay für mich.«
    Es überraschte sie selbst, wie mitteilsam sie ihm gegenüber gerade gewesen war.
    »Sei besser vorsichtig«, sagte Duncan. »Ich könnte dich das ganze Wochenende über gefangen halten.«
    Der letzte Satz erwischte Phoebe unvorbereitet. Sie hatte Toilettenartikel und Unterwäsche in ihre Handtasche geworfen, da sie sicher war, die Nacht bei ihm zu verbringen, aber sie hatte nicht darüber hinaus gedacht. Der Gedanke, das ganze Wochenende zu bleiben, reizte sie und verursachte ihr doch leichtes Unbehagen. Sie wollte nicht, dass die Ereignisse sie überholten.
    »Es hängt davon ab, wie du kochst«, sagte sie lächelnd, um es leicht zu halten.
    Sie hatten das Wissenschaftsgebäude auf ihrem Weg vom Campus herunter umrundet und befanden sich jetzt auf der Vorderseite. Phoebe sah zu ihrer Überraschung Glendas Ehemann die Vorderstufen hinabeilen.
    »Was tut Mark Johns hier oben?«, fragte sie.
    »Hm. Ich bin mir nicht sicher«, sagte Duncan und blickte hinüber. »Ich habe irgendwann mal gehört, dass er daran dachte, einen Kurs in Organisationspsychologie als Lehrbeauftragter zu unterrichten.«
    Bitte lass ihn mich nicht sehen, betete Phoebe und sank unauffällig tiefer in ihren Sitz. Sie war diejenige, die Glenda von ihrem kleinen Abenteuer erzählen musste.
    Eine Minute später fuhren sie durch das nördliche Tor des Colleges. »Wo wohnst du übrigens?«, fragte Phoebe.
    »In Winamac Acres«, sagte Duncan. »Das ist fünf Minuten von hier.«
    Sie erinnerte sich undeutlich an die Gegend

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