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Der Kreis der Sechs

Der Kreis der Sechs

Titel: Der Kreis der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate White
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»Entschuldige mich eine Sekunde.«
    »Danke für die Notizen, die Sie gemacht haben«, verkündete Hutch, nachdem sie vom Tisch aufgestanden war und Hallo gesagt hatte. »Sie haben sich als sehr aufschlussreich erwiesen.«
    »Was meinen Sie?«, fragte Phoebe. Sie spürte einen Anflug von Aufregung. »Haben Sie etwas darin gefunden?«
    »Auf gewisse Weise ja. Mindy, das Mädchen von der Campussicherheit, mit der Sie gesprochen haben, war so nett, eine Kopie von einigen meiner alten Notizen zu machen, und als ich sie mit Ihren verglich, ging mir ein Licht auf. Können Sie vorbeikommen und mich nochmal treffen?«
    Na klar. Das war typisch Hutch, auf einem Gespräch unter vier Augen zu bestehen.
    »Ich bin gerade in einem Restaurant, aber warum rufe ich Sie nicht in Kürze an. Ich kann es einrichten, Sie zu treffen.« Selbst wenn sie das Wochenende mit Duncan verbringen würde, konnte sie immer noch ihren Wagen holen und irgendwann bei Hutch vorbeischauen.
    »Er hat etwas in den Aufzeichnungen gefunden, die ich gemacht habe«, erklärte sie Duncan, als sie zum Tisch zurückkehrte. »Aber er will es mir nur persönlich sagen.«
    »Ich dachte, du würdest von der ganzen Geschichte Abstand nehmen.« Duncan sah verstimmt aus.
    »Ich werde nur dieser einen Sache nachgehen. Klingt, als könnte es wichtig sein.«
    »Und, bist du so weit?«, sagte Duncan. »Wir sollten uns vermutlich auf den Weg machen.«
    »Okay«, sagte Phoebe, überrascht von seiner plötzlichen Eile. Sie hatte sich vorgestellt, dass sie noch mit einem weiteren Espresso am Feuer verweilen würden.
    Duncan drehte den Kopf, durchkämmte den Raum mit den Augen nach der Bedienung. Sobald sie einen Augenblick später die Rechnung gebracht hatte, reichte er ihr seine Kreditkarte, ohne sich die Mühe zu machen, sie zu überprüfen. Phoebe bot an, etwas beizusteuern, aber er schüttelte den Kopf.
    »Hast du irgendwas in meinem Haus gelassen, das du holen müsstest?«, fragte er.
    »Nein, ich denke nicht«, sagte Phoebe. Was war los, fragte sie sich.
    »Dann bringe ich dich zurück zu deinem Haus«, sagte er. »Ich bin sicher, du hast genauso viel Arbeit zu erledigen wie ich.«
    »Ja, tonnenweise«, sagte sie und versuchte, nicht zu befremdet zu klingen.
    »Fühlst du dich sicher mit den neuen Schlössern an den Fenstern?«, fragte er. »Ich hasse den Gedanken daran, dass du zu Hause bist und Angst hast.«
    »Ich muss mich irgendwann der Situation stellen«, sagte sie. »Es hat keinen Sinn, das hinauszuschieben.«
    Das war die Wahrheit. Doch trotzdem fühlte es sich an, als wäre jemand hinter sie getreten und hatte sie fest zwischen die Schulterblätter gestoßen. So viel dazu, dass sie über das Wochenende Duncans Gefangene sein würde.

19
    Duncan war höflich, als sie das Gasthaus verließen, half ihr in ihre Jacke und öffnete die Tür für sie. Vielleicht, dachte Phoebe, habe ich die Bemerkung mit dem Gefangenhalten, die er gestern Abend gemacht hatte, einfach falsch interpretiert – er könnte es spielerisch gemeint und nicht beabsichtig haben, dass sie die Bemerkung wörtlich nahm. Und er hatte ihre ursprüngliche Verabredung auf fast einen ganzen Tag ausgedehnt.
    Doch während ihrer Fahrt zurück nach Lyle wirkte er abgelenkt, sogar leicht distanziert, und ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass da definitiv etwas nicht stimmte. Ihr wurde klar, dass er verärgert sein könnte, weil sie versprochen hatte, sich mit Hutch zu treffen, nachdem sie Duncan versichert hatte, dass sie aufhören würde, Privatdetektivin zu spielen. Und doch erinnerte sie sich, dass sie tatsächlich zum ersten Mal eine leichte Veränderung an ihm bemerkt hatte, als sie von der Damentoilette zurückkehrte. Er hatte nachdenklicher gewirkt.
    Vielleicht war das, was sie miterlebt hatte, nur ein allmählicher Stimmungsumschwung – verstärkt durch den Wein zum Mittagessen und dadurch, dass er Stunden in der Gesellschaft derselben Person verbracht hatte. Sie erinnerte sich daran, dass sie sich gleich von Anfang an gefragt hatte, ob Duncan zu Launenhaftigkeit und Rückzug in sich selbst neigte.
    Während sie fuhren, beobachtete Phoebe, wie die Landschaft vorbeiflog, und machte von Zeit zu Zeit Bemerkungen darüber, wie schön sie war. Duncan quittierte ihre Bemerkungen freundlich, fügte jedoch nichts hinzu.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte Phoebe schließlich. Männer hassten diesen Satz, das wusste sie, und er führte selten zu einer ehrlichen Antwort, aber sie hatte das Gefühl, dass sie es

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