Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem
aus einer solchen Katastrophe hervorgeht. Du musst also erst die Svear für dich gewinnen. Und sobald du das erreicht hast, kannst du mit unserer Unterstützung rechnen, nicht wahr, Bruder Magnus?«
Magnus ging auf, dass alle ihn anstarrten und dass es still geworden war - wie in dem Augenblick, in dem die Sehne des Bogens am straffsten gespannt ist, bevor der Pfeil seinem Ziel entgegenfliegen wird. Ihm fiel nichts weiter ein, als langsam und nachdenklich zu nicken, als wäre er ein weiser alter Mann. Die Männer Erik Jedvardssons ließen im hinteren Teil des Saals ein unzufriedenes Murmeln hören.
»Du bist doch bloß ein unverschämter Grünschnabel, Birger«, schrie Erik Jedvardsson mit hochrotem Gesicht. »Ich könnte dich für deine frechen Worte hier auf der Stelle erschlagen. Wer bist du schon, einem erwachsenen Krieger vorschreiben zu wollen, was er zu tun hat!«
Erik Jedvardsson zeigte mit einer Handbewegung auf die Stelle, an der sein Schwert hängen sollte, als hätte er vergessen, dass es inzwischen als unschicklich galt, bei einem Gastmahl mit einem Schwert an der Seite zu
erscheinen; alle Waffen befanden sich in einem Gestell draußen im Zwischenhaus.
Birger ließ sich durch den affektierten Griff zum Schwertgehänge nicht einschüchtern.
»Wenn du magst, darfst du mich natürlich gern für einen unverschämten Grünschnabel halten, Erik Jedvardsson«, begann er ruhig, aber jetzt mit etwas lauterer Stimme, damit seine Worte niemandem im Saal entgingen. »Es erfreut mich aber nicht gerade, dass du mich für einen Grünschnabel hältst. Für diese Sache hier hat das jedoch keine Bedeutung, denn wenn du das Schwert gegen mich ziehst, ziehst du zugleich das Unglück auf dich, wie es auch ausgeht.«
»Du elendes Gezücht, glaubst du, du könntest mir auch nur einen Augenblick mit dem Schwert widerstehen!«, schrie Erik Jedvardsson. Sein Gesicht hatte sich jetzt noch mehr gerötet. Sein Zorn war so groß, dass alle Anwesenden im Saal das Schlimmste befürchteten. Eine Magd trat schnell hinzu und schaffte die drei kleinen Jungen neben Birger beiseite.
Dieser erhob sich langsam, doch sein Lächeln wich keine Sekunde aus seinem Gesicht, als er antwortete.
»Jetzt muss ich dich wirklich bitten, dich darauf zu besinnen, Erik Jedvardsson, dass du unser Gast bist«, sagte er. »Wenn wir beide jetzt Schwerthiebe wechseln, wird es für dich übel ausgehen. Wenn du hier und jetzt stirbst, wirst du niemals König. Wenn du mich tötest, wird der Rest deines Lebens zu einer langen Reise werden, bei der das gesamte Bjälbo-Geschlecht dich von einem Thing zum nächsten jagen und dich am Ende erschlagen wird, wenn das nicht hilft. Besinne dich und denk nach! Ein Königreich ist nur noch eine Armlänge von dir entfernt, daran zweifle ich nicht. Mach diese Aussicht jetzt nicht
zunichte, weil du der Meinung bist, der Sprecher der Bjälbo-Sippe sei zu jung und zu frech! Gewinne erst die Svear, dann uns.«
Birger setzte sich ruhig hin und streckte die Hand nach einer der völlig verängstigten Mägde aus, um sich ein neues Bier geben zu lassen, als wäre nichts Besonderes geschehen.
Erik Jedvardsson saß lange Zeit finster da, bevor er antwortete. Er sah ein, dass der junge Birger aus Bjälbo recht hatte und es mit glasklaren Worten ausgedrückt hatte. Er selbst war also, das musste er sich jetzt eingestehen, von einem schlagfertigen Jüngling zurechtgewiesen und überrumpelt worden. Was alle gehört hatten, ließ sich nicht ungesagt machen.
»Na schön«, sagte er schließlich. »Ich hatte mir schon vorgenommen, mich zu den Steinen von Mora zu begeben, um die Svear zu gewinnen. Darin sind wir uns also bereits einig. Aber wegen deiner Worte habe ich trotzdem noch ein Hühnchen mit dir zu rupfen, wenn ich erst mal als dein König wiederkomme.«
»Das bezweifle ich nicht im mindesten, mein künftiger Herr und König«, entgegnete Birger mit einem breiten Lächeln. Dann hielt er kurz und spöttisch inne, bevor er weitersprach. »Aber da du meine Ratschläge immerhin für gut zu befinden scheinst, möchte ich vorschlagen, dass du mich lieber zu deinem Jarl machst, als mich wie ein Hühnchen zu rupfen!«
Seine freche und muntere Art, dem wütenden Erik Jedvardsson dies offen ins Gesicht zu sagen, hatte eine erstaunliche Wirkung. Zunächst wurde es vollkommen still, und Erik Jedvardsson starrte ihn mit schwarzen Augen an. Birger lächelte einfach nur weiter, bis sich das Gesicht seines Antagonisten plötzlich zu einem
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