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Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren

Titel: Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren Kostenlos Bücher Online Lesen
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antwortete der Templer, nachdem er eine Weile nachgedacht oder zumindest so getan hatte,
um das Interesse seiner Zuhörer zu steigern. »Wir haben einen Minbar im Templum Salomonis, den ihr die Al-Aqsa-Moschee nennt. Wie auch immer, die Sache ist nicht sonderlich bemerkenswert. In unserer Burg in Gaza halten wir jeden Donnerstag einen Majlis, am einzigen Tag, an dem das möglich ist, und da dürfen die Zeugen auf die Heilige Schrift Gottes schwören, auf die Thorarollen, auf den Koran oder in gewissen Fällen auf etwas anderes, was ihnen heilig ist. Wenn ihr wirklich drei ägyptische Kaufleute gewesen wärt, wie ihr das vorgegeben habt, dann hättet ihr auch gewusst, dass unser Orden viele große Geschäfte mit den Ägyptern macht, und von denen teilt ja wohl niemand unseren Glauben. In der Al-Aqsa-Moschee, wenn wir nun diese Bezeichnung gebrauchen wollen, haben wir Templer unser Hauptquartier und deswegen viele Gäste, die wie Gäste behandelt sein wollen. Das Problem besteht darin, dass jedes Jahr im September Schiffe aus Pisa oder Genua oder aus den südlichen Ländern des Frankenreichs kommen. Die neuen Männer sind vom Geist erfüllt und übereifrig - sie sind vielleicht nicht gerade erpicht darauf, sofort ins Paradies einzugehen, aber wenigstens darauf, die Ungläubigen zu töten oder zumindest Hand an sie zu legen. Diese Neuankömmlinge bereiten uns große Mühe. Jedes Jahr im September gibt es wilde Szenen in unserem Viertel, weil diese Männer Leute eures Glaubens misshandeln, und da müssen wir natürlich hart durchgreifen.«
    »Ihr tötet die Euren für die Unseren!«, sagte Fahkr atemlos.
    »Das nun wahrlich nicht!«, erwiderte der Templer plötzlich erzürnt. »Für uns ist es eine schwere Sünde, einen Mann des rechten Glaubens zu töten, ebenso wie für euch in eurem Glauben. Das kommt nicht infrage.«

    »Aber«, fügte er nach einer Weile hinzu und hatte seine gute Laune wiedergewonnen, »nichts hindert uns daran, solchen Bengeln eine Abreibung zu verpassen, wenn sie anders keine Vernunft annehmen wollen. Ich habe selbst einige Male das Vergnügen gehabt …«
    Er neigte sich rasch zu seinem Knappen und übersetzte. Als der Knappe nickte und zustimmend lachte, schienen alle erleichtert und lachten, vielleicht sogar eine Spur zu laut.
    Eine Windböe, das letzte Aufleben der Abendbrise von den Bergen bei Al Khalil, wehte plötzlich den Geruch der Templer zu den drei Rechtgläubigen hinüber, und diese konnten aus ihrem Widerwillen keinen Hehl machen und wichen zurück.
    Die Templer sahen ihre Verlegenheit, standen sofort auf und schlugen vor, die Seiten zu wechseln. Die drei Gastgeber folgten unverzüglich diesem Rat, ohne etwas Unhöfliches zu sagen. Emir Moussa begann daraufhin, Mokka in kleine Tassen zu gießen.
    »Wir haben unsere Regeln«, erklärte der Templer entschuldigend, als er es sich wieder bequem machte. »Ihr habt Regeln, die vorsehen, dass man sich andauernd wäscht, und wir haben Regeln, die das verbieten. Genau wie ihr Regeln für die Jagd habt, während uns diese verboten ist, solange es sich nicht um Löwen handelt, oder wie wir Wein trinken und ihr nicht.«
    »Wein ist etwas anderes«, wandte Jussuf ein. »Das Verbot von Wein ist streng und außerdem ein Wort Gottes an den Propheten, der Friede sei mit ihm. Aber im Übrigen sind wir nicht wie unsere Feinde, denkt nur an Gottes Wort in der siebten Sure: ›Wer hat die schönen Dinge verboten, die Gott seinen Dienern geschenkt hat, und all das Gute, was er ihnen zu ihrer Versorgung gegeben hat.‹«

    »Na ja«, meinte der Templer, »in eurer Schrift steht alles mögliche. Und wenn ihr wolltet, dass ich aus Eitelkeit meine Scham entblöße und mit Duftwässerchen begieße wie weltliche Männer, dann könnte ich genauso gut versuchen, euch davon abzubringen, mich euren Feind zu nennen. Hört nur die Worte eurer eigenen Schrift aus der 61. Sure, die Worte eures eigenen Propheten, der Friede sei mit ihm: ›O ihr, die ihr glaubt - ihr seid Allahs Helfer, wie Jesus, der Sohn der Maria, zu den Weißgekleideten sprach: Welches sind meine Helfer zu Allah? Und sie antworteten: Wir sind Allahs Helfer. Und es glaubte ein Teil von den Kindern Israel, und ein anderer Teil war ungläubig. Und wir halfen den Gläubigen wider ihren Feind, und sie wurden siegreich.‹ Am besten gefällt mir natürlich das mit den Weißgekleideten …«
    Bei diesen Worten sprang Emir Moussa auf, als wolle er zu seinem Schwert greifen, besann sich dann aber und blieb

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