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Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren

Titel: Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren Kostenlos Bücher Online Lesen
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Templerorden zu zählen, als sich über die schwarzen Wolken zu beunruhigen, die er am östlichen Horizont des Heiligen Landes aufziehen sah. Vor sich selbst rechtfertigte er diese Haltung damit, dass er mit seiner Arbeit ohnehin nichts mehr ausrichten konnte, wenn Gott ihn all seiner Macht im Templerorden beraubte.
    Während dieses ereignislosen Jahres in Gaza widmete Arn sich täglich, und zwar mehr Stunden, als eigentlich nötig gewesen wären, dem Reiten seiner Araber, des Hengstes Ibn Anaza und der Stute Umm Anaza. Sie waren sein einziges Eigentum, und sie hätten, wenn er den richtigen Käufer fand, seine und Haralds Reisekosten in den Norden mehrfach gedeckt. Aber Arn dachte nicht daran, sich freiwillig von seinen Pferden zu trennen, denn er hielt sie für die besten, die er je gesehen und geritten hatte. Ibn Anaza und Umm Anaza sollten unbedingt mit nach Götaland.
    Westliches Götaland. Er sprach sich den Namen seiner Heimat gelegentlich vor, um sich an den Gedanken der Rückkehr zu gewöhnen.
    Als er nur noch zehn Monate zu dienen hatte, kam ein eiliger Bote vom Großmeister in Jerusalem. Arn de Gothia solle sofort mit dreißig Rittern nach Askalon reiten, um sich dort an einer wichtigen Eskorte zu beteiligen.
    Arn gehorchte schnell und selbstverständlich. Bereits am selben Nachmittag war er mit seinen Rittern im Nachbarort.

    Etwas Wichtiges, aber keineswegs Unerwartetes war eingetreten. Der Kinderkönig Balduin V. war in Obhut seines Onkels Joscelyn de Courtenay verstorben. Jetzt sollte die Leiche zusammen mit den Hinterbliebenen Guy de Lusignan und Sibylla, der anscheinend nicht allzu unglücklichen Mutter des Kindes, nach Jerusalem eskortiert werden.
    Bereits auf dem Weg von Askalon nach Jerusalem ahnte Arn, dass der Zweck dieser Reise etwas Wichtigeres war, als ein Kind zu betrauern und zu begraben. Ein Machtwechsel bahnte sich an.
    Zwei Tage später waren die Pläne der Verschwörer klar: Joscelyn de Courtenay rief seine Nichte Sibylla zur Thronfolgerin aus.
    Im Viertel der Templer, in dem Arn in einem Gästezimmer der niederen Ritterschaft wohnte, traf er den sehr betrübten Pater Louis, der ihm erzählte, was genau vorgefallen war.
    Als Erstes war Joscelyn de Courtenay nach Jerusalem geeilt, wo er sich mit dem Regenten Graf Raimund getroffen und ihm vom Tod des Kinderkönigs Balduin erzählt hatte. Er hatte Raimund vorgeschlagen, den Hohen Rat der Barone in Tiberias zusammenzurufen, und nicht in Jerusalem. So könne er die Einmischung des Großmeisters der Templer, Gérard de Ridefort, und des Patriarchen Heraclius vermeiden.
    Graf Raimund hatte sich schon bald überreden lassen und war abgereist. Daraufhin war Rainald de Châtillon mit vielen Rittern aus Kerak in die Stadt geritten, und Joscelyn de Courtenay hatte sofort seine Nichte Sibylla zur neuen Thronfolgerin ausgerufen. Bei Gelingen der Verschwörung würde der unfähige Guy de Lusignan bald König von Jerusalem und des Heiligen Landes werden.

    Graf Raimund, die Brüder d’Ibelin und alle, die das hätten verhindern können, hatte man unter Vorspiegelung falscher Tatsachen dazu überredet, Jerusalem zu verlassen. Alle Tore und Stadtmauern wurden von Tempelrittern bewacht. Kein Feind der Verschwörer konnte ungesehen nach Jerusalem kommen. Nichts schien das Übel aufhalten zu können, das das Heilige Land bedrohte.
    Der Einzige, der in den folgenden Tagen versuchte, das Schlimmste zu verhindern, war der Großmeister der Johanniter, Roger des Moulins. Er weigerte sich, den Eid zu brechen, den er vor Gott dem toten König Balduin IV. gegeben hatte. Der Patriarch Heraclius hingegen fühlte sich an keinerlei Eid gebunden, und der Großmeister der Templer, Gérard de Ridefort, wies darauf hin, dass er diesen Eid nie abgelegt habe. Ein Eid, den ein seinem Amt enthobener Meister von Jerusalem in seinem Namen abgelegt habe, könne für ihn nicht gelten.
    Die Krönung fand in der Grabeskirche statt. Erst hielt der Karawanenplünderer Rainald de Châtillon eine markige Rede, in der er behauptete, Sibylla sei als Tochter von König Amalrik, Schwester von König Balduin IV. und Mutter des toten Königs Balduin V. in Wahrheit die rechtmäßige Thronfolgerin. Dann krönte der Patriarch Heraclius Sibylla zur Königin. Diese nahm anschließend die Königskrone, setzte sie ihrem Mann, Guy de Lusignan, auf den Kopf und legte ihm das Zepter in die Hand.
    Als alle aus der Grabeskirche kamen, um zu dem üblichen Festmahl bei den Templern zu gehen, schrie

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