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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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als unseren Kurs beizubehalten und zu versuchen, dem Herzog zu Hilfe zu kommen, so schnell wir nur können.«
    »Jawohl, Mein Lord«, bestätigte Maikel, als der Graf erneut schwieg.
    »Geben Sie dem Rest des Geschwaders Signal, den Kurs beizubehalten und zu uns aufzuschließen. Ich weiß, dass die meisten das ohnehin nicht schaffen werden, aber jedes Stückchen wird hilfreich sein.«
    »Sofort, Mein Lord.« Maikel nickte Lieutenant Mathysyn zu. »Übernehmen Sie das!«, wies er ihn an.
    »Danach, Captain«, fuhr Thirsk nun fort, »können wir uns nur noch auf die Schlacht vorbereiten.«
    »Jawohl, Mein Lord.« Maikel verneigte sich, und als Thirsk zum luvwärtigen Schanzkleid hinüberging und in Windrichtung die immer näher rückenden Marssegel betrachtete, hörte er das tiefe Dröhnen der Trommeln, die lautstark zur Schlacht riefen. »Ja, gesehen haben sie uns jetzt«, kommentierte Cayleb, während ein letzter Schauer dickte Tropfen über die Decks der Dreadnought peitschte.
    Der Prinz ignorierte den Regen, der von der Kante seines Helms heruntertropfte, und legte nachdenklich die Stirn in Falten.
    Offensichtlich verzogen sich die Schauer, doch wenn Merlins Vorhersage zutraf, dann würde sich neuer, kräftigerer Regen – und noch stärkere Winde, die noch weiter nach Norden drehten – allerspätestens am frühen Nachmittag bemerkbar machen. Ihm blieben vielleicht noch sechs Stunden, bis die Sichtverhältnisse sich wieder drastisch verschlechtern würden.
    Jetzt konnte er selbst vom Deck der Dreadnought aus die nächstgelegene Galeere erkennen. Der ganze westliche Horizont, so weit nach Norden und Süden, wie er nur blicken konnte, war mit weiteren Segeln übersät, und Cayleb verzog das Gesicht. Trotz Merlins Schilderungen und der Sichtungsberichte der Spion und ihres Begleitschiffes, der Rasch, hatte er sich doch nicht recht vorstellen können, wie gewaltig – und wie versprengt – sein Ziel war.
    Kurz dachte er über das nach, was er sehen konnte, und fragte sich, ob er seinen Schlachtplan abändern müsste. Die sechs Schoner, die zu seiner Flotte gehörten, bildeten die luvwärtige Kolonne; sie hatten Anweisung, nicht in das Gefecht einzugreifen, aber doch nahe genug zu bleiben, um Signale der Dreadnought oder der Sturmwind zu erkennen und weiterzugeben. Wenn er an den stehenden Befehlen noch etwas ändern wollte, hatte er noch Zeit dafür, aber nicht mehr viel.
    Die Dreadnought war das vorderste Schiff der luvwärtigen Kolonne. In gewisser Weise wäre es sinnvoller gewesen, das Flaggschiff in der Mitte der Kolonne aufzustellen, sodass Cayleb – zumindest theoretisch – besser platziert wäre, das Gefecht noch besser im Auge zu behalten und zumindest die ersten Züge besser – weil näher – koordinieren zu können. Bedauerlicherweise würde, wenn erst einmal die ersten Qualmwolken aufwallten, niemand mehr allzu viel erkennen können, selbst bei diesen Windverhältnissen nicht; so viel war nach Staynairs Übungen mit dem Experimental-Geschwader deutlich geworden. Also führten Cayleb und Staynair ihre jeweiligen Kolonnen an, sodass sie größtmöglichen Einfluss darauf nehmen konnten, wohin diese Kolonnen sich bewegten, bevor die eigentliche Schlacht begann. Und solange die Schiffe hinter ihnen in Formation blieben, würden sie auch größtmöglichen Einfluss darauf nehmen können, welche Richtungen eingeschlagen würden, sobald der Kampf erst einmal begonnen hatte.
    Die Falten auf seiner Stirn wurden noch tiefer. Jede Kolonne war fast drei Meilen lang, und Staynairs fünfzehn Schiffe befanden sich fast sechs Meilen leewärts von den seinen, während sie im spitzen Winkel auf den Feind zuhielten. Die Dreadnought steuerte einen Punkt an, der ein wenig weiter nördlich des Orientierungszieles lag, das Cayleb ursprünglich ausgewählt hatte – aber dieser kleine Unterschied störte ihn nicht. Captain Manthyr hatte die gewaltige Galeere entdeckt, die unter dem Kommando-Wimpel eines dohlaranischen Admirals fuhr, und daraufhin den Kurs entsprechend abgeändert, sodass er sie achteraus passieren würde.
    Vor einigen der nächstgelegenen Galeeren stiegen die ersten schmutziggrauen Qualmwolken auf. Die Wahrscheinlichkeit, jemanden über diese Distanz zu treffen – vor allem mit einer Artillerie, die noch nicht die Vorteile nutzen konnte, die ein Merlin erst ermöglicht hatte – war für Cayleb fast unvorstellbar gering. Er sah noch nicht einmal, wo die meisten Kugeln ins Wasser einschlugen – obwohl sie ganz

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