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Der Krieg der Trolle

Der Krieg der Trolle

Titel: Der Krieg der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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halblaut. Ihr Vater hatte großen Wert darauf gelegt, ihr Gedächtnis zu schulen. » Es gibt keine unnütze Information«, hatte er immer gesagt, » nur nützliche, die man vergessen hat.« » Seine Tochter starb in Gefangenschaft in Teremi. Ionna hat das Lehen neu vergeben … aber an wen?«
    » Tara s , Sohn des Neaga s «, antwortet Ferai. Er deutete auf die Anführerin. » Sie muss seine Tochter sein.«
    Artaynis warf ihm über die Schulter einen Blick zu. » Woher weißt du so etwas nur?«
    » Er war mehr als einmal hier zu Besuch. Hat einen Falben geritten. Ein schönes Tier, aber bissig. Ich war noch klein und habe in den Ställen geholfen. Der Falbe hat mich in die Schulter gebissen.«
    » Das tut mir leid.«
    » Oh, das muss es nicht. Der Stallmeister hat gesagt, es geschieht mir recht, wenn ich mich so dumm anstelle.«
    Artaynis verzog das Gesicht. » Niemandem geschieht es recht, wenn er gebissen wird«, erklärte sie, musste dann aber an die Trolle denken und daran, wie die riesigen Wesen in der Schlacht mit Zähnen und Klauen über ihre Feinde hergefallen waren, und fügte hinzu: » Fast niemandem. Was weißt du noch über sie?«
    » Sie hat Tara s manchmal begleitet. Sie war älter als ich und größer. Sie hatte ihr eigenes Pferd, doch das war lammfromm. Sie trug gern hohe Stiefel und hat immer gesagt, in den Sümpfen müsse man das, weil die Sümpfe einem die Schuhe raubten. Ich habe das aber nie geglaubt«, fügte er hastig hinzu, was Artaynis schmunzeln ließ.
    » Wie heißt sie?«
    » Vara. Ihr Vater nannte sie immer › meine kleine Vara‹.«
    » Dein Gedächtnis ist wirklich außergewöhnlich. Kannst du lesen und schreiben?«
    Ferai blickte sie an, als ob sie ihn etwas höchst Merkwürdiges gefragt hätte. » Nur meinen Namen«, sagte er dann.
    » Das werden wir ändern müssen«, stellte Artaynis fest, während die Soldaten durch das Tor marschierten. » Komm, lass uns die neuen Gäste begrüßen.«
    Sie lief die Mauer entlang und beeilte sich. Hier, im Schutz der Überdachung, konnte sie wenigstens so schnell laufen, wie sie wollte. In den vergangenen Wochen hatte sie mehr und mehr das Gefühl gehabt, als würde jeder ihrer Schritte und jedes ihrer Worte beobachtet und bewertet und meist zu ihren Ungunsten ausgelegt. Inzwischen fühlte sie sich in Désa weitaus weniger zu Hause als selbst kurz nach ihrer Ankunft im Mardew.
    Aber in diesem Moment wollte Artaynis nicht darüber nachgrübeln, was die Wlachaken von ihr halten mochten. Oder der ständigen Sorge um Ionnis’ Verhalten nachgeben. Sie lief die Mauern entlang, immer dicht gefolgt von Ferai, und schließlich erreichten sie das gewaltige Torhaus.
    Obwohl Wlachkis im Goldenen Imperium als rückständig galt, hatten die Bewohner des Landes doch einige beeindruckende Bauwerke geschaffen. Allerdings vermutete Artaynis, dass die Zwerge beim Bau der Feste ihre Finger im Spiel gehabt hatten – die Steinmetzarbeiten und die gesamte Baukunst waren einfach zu beeindruckend.
    In früheren Zeiten wäre es wohl kein Problem gewesen, jemanden zu finden, der die Sprache des Kleinen Volkes spricht, oder jemanden zu den Zwergen zu entsenden, um einem Verletzten ihrer Art zu helfen.
    Aber so, wie die Dinge heute lagen, mussten sie sich wohl einfach gedulden.
    Zwei Wachen machten höflich Platz und ließen sie durch eine kleine Pforte in den Turm des Torhauses treten und dann die steinerne Treppe hinabsteigen. Hier verbarg die Festung ihren Zweck am wenigsten. In den Hauptgebäuden hatte man versucht, ihren martialischen Charakter mithilfe der Einrichtung abzumildern, aber die lange Mauer und das Torhaus dienten nur einem Zweck: einem Feind im Kampf standzuhalten. Der Mechanismus des mächtiges Tores zog sich durch alle Geschosse: schwere Metallketten, die durch ein ausgeklügeltes System von Rollen liefen, damit einfache Muskelkraft das schwere, aus dicken eisenbeschlagenen Eichenbalken bestehende Tor bewegen konnte.
    Im Hof hatten die soeben eingetroffenen Soldaten ihre Formation aufgegeben und unterhielten sich in großen und kleineren Gruppen mit den Gefolgsleuten anderer Adeliger. Ihre Anführerin saß auf der Treppe vor dem Haupthaus und streckte die langen Beine. Ihr Bannerträger hatte seine Last unzeremoniell an die Wand gelehnt und rieb sich die offenbar schmerzende Schulter.
    » Willkommen in Désa«, sagte Artaynis laut und lenkte so die Aufmerksamkeit auf sich. Jetzt waren ihre Schritte langsam, gesetzt, und sie lächelte freundlich.
    »

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