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Der Kristallstern

Der Kristallstern

Titel: Der Kristallstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vonda McIntyre
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Sie ihm, was er haben will«, sagte Rillao zu Lelila.
    »Aber ich habe kein…« Sie unterbrach sich. Natürlich habe ich Geld bei mir, dachte sie. Wieso bin ich nur auf den Gedanken gekommen, daß ich kein Geld bei mir habe?
    Verwirrt und verärgert sprang sie auf die Füße.
    Sie balancierte auf dem nassen Kopfsteinpflaster unsicher auf den Zehenspitzen, geriet ins Torkeln und wäre beinahe gestürzt. Rillao packte ihren Oberarm, stützte sie und riß sie aus ihrer zeitweiligen Einbildung, zwei Personen zu sein. Die eine, Lelila, die Kopfgeldjägerin, geradeheraus und phlegmatisch; die andere, eine Fremde, mit weit aufgerissenen Augen und gefährlich durch die Stärke ihres Zorns.
    Zusammen mit ihrem Arm hatte Rillao mehrere Haarsträhnen gepackt. Es war unvermeidlich, daß sie daran zog.
    »Das tut weh«, sagte Lelila. »Lassen Sie los, ich werde ihn bezahlen.« Die erzürnte Fremde verschwand.
    Rillao zog widerstrebend ihre Hand zurück und sah Lelila dabei mit einem merkwürdigen, eindringlichen Gesichtsausdruck an.
    Lelila wich Rillaos Blick aus und wandte sich dem Registrator zu. »Wieviel muß ich zahlen?«
    »Das kommt auf die Suche an.« Das Wesen streckte mehrere Tentakel aus und schlang sie um die Glaskonstruktion. Die übrigen Gliedmaßen des Wesens vergruben sich in den Achatsteinen.
    Lelila hockte sich wieder hin und wartete.
    Ein unheimlich musikalischer Ton von hoher, kristalliner Beschaffenheit ging von der Glaskonstruktion aus. Die knochenlosen Wesen, die sich auf dem Glas rekelten, setzten sich zusammengekrümmt in Bewegung und kletterten mit flüssiger Unbeschwertheit in Richtung des Registrators. Ihre Bewegungen veränderten die Tonhöhe und die Intensität der Noten und schufen eine ätherische Melodie. Je näher sie herankamen, desto höher stiegen die Töne an. Rillao kniff die Augen zusammen und zog die Schultern hoch, als ob sie die Töne aus ihrer Wahrnehmung ausschließen wollte. Nachdem der Klang völlig über Lelilas Hörvermögen hinausgegangen war, stöhnte Rillao leise auf, senkte den Kopf und hielt sich mit den Händen die Ohren zu.
    Sämtliche Wesen auf dem Gelände des Registrators versammelten sich ganz in der Nähe. Jedes einzelne verschlang seine Tentakel mit den anderen, bis ihr organisches Netzwerk einen unregelmäßigen Schatten auf den Registrator warf.
    Die kristallinen Augen des Registrators konzentrierten sich auf den Teich. Seine freien Tentakel durchsiebten den Achatkies. Die Steine kratzten und scharrten aneinander; das Wasser ließ sie ganz hohl klingen.
    »Was macht er?« wisperte Lelila.
    »Pst.«
    Zehen und Knie taten Lelila weh, aber sie wollte sich nicht in die Pfütze setzen. Ihr nasses Haar ließ sie frösteln. Sie blieb, wo sie war, mit zitternden Beinen.
    Einen Augenblick später hörte der Registrator auf, den Achatkies zu durchsieben. Die anderen Wesen lösten sich voneinander und glitten auf sich windenden Tentakeln zu ihren Plätzen im Teich oder auf der Glasstruktur. Ob sie zu denselben Positionen zurückkehrten, konnte Lelila nicht beurteilen. Die Melodie wurde wieder für sie hörbar, hörte dann mittendrin abrupt auf, als der Registrator die Streben losließ.
    Die Tentakel des Registrators arrangierten sich rund um seinen knochenlosen Körper zur Form einer Rosette. Die Kristallaugen ragten aus dem Wasser.
    Einer der Tentakel kroch über die Wasseroberfläche und breitete sich vor Lelila aus, die in die Tasche griff, wo sie ihr Geld aufbewahrte.
    »Wie ist der Preis?« fragte Rillao mit gepreßter Stimme.
    Der Registrator nannte eine Zahl. Lelilas Hand verkrampfte sich um die Banknoten. Der Preis machte einen beträchtlichen Teil ihrer Barschaft aus.
    Jetzt ist nicht die Zeit zum Feilschen, sagte sie sich. Sie legte eine Handvoll Kredite auf den Greifrüssel des Registrators, der sie umschlang und klatschend wieder unter Wasser verschwand. Der Tentakel grub sich in den Achatkies, und die Kredite waren nicht mehr zu sehen. Als der Tentakel des Registrators wieder zum Vorschein kam, war er leer.
    »Ich habe niemanden von Ihrer Spezies gefunden, Firrerreo«, sagte der Registrator. »Kein einziger ist jemals öffentlich im Handel verkauft worden.«
    Lelila sprang erbost auf. Sie wäre beinahe gestolpert, weil ihr die Füße eingeschlafen waren.
    »Nichts!« sagte sie. »Sie haben uns für nichts bezahlen lassen!«
    »Ich berechne meine Zeit und meine Erfahrung«, sagte der Registrator gelassen. »Ich kann keine Ergebnisse hervorbringen, die nicht

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