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Der Kugelfaenger

Der Kugelfaenger

Titel: Der Kugelfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. S. Rydell
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Lebensversicherung.
Evelyns
Lebensversicherung.
    Tom liest sich die Papiere durch und kommt ins Schwitzen. Die Versicherung hat eine Deckung von über einer halben Million Pfund. Toms Hände werden feucht.
    Und wer ist der Begünstigte?
    Er liest sich das Zeug sorgfältig durch und erleidet beinahe einen Herzstillstand:
    Der Begünstigte der Lebensversicherung von Ms. Evelyn Hazel Yara Williams, ausgestellt vor etwas mehr als zwei Jahren, ist Mr. Jack Pierre Dupont.
    Jack, dieser Mistkerl.
    Tom legt das Papier neben sich auf den Holzfußboden. Sein Mund ist so trocken wie die Atacamawüste.
    Eine halbe Million Pfund.
    Jack.
    Tom wollte Beweise. Die Lebensversicherung ist Beweis genug.
    Jetzt habe ich dich am Haken.
    Nun hat er es plötzlich sehr eilig. Er packt die verstreut herumliegenden Blätter zusammen und legt sie so ordentlich wie möglich in den Ordner zurück. Er möchte diesen gerade wieder zurück in die Pappschachtel legen, als ein Bogen Papier herausrutscht und zu Boden segelt. Er bückt sich und hebt es auf. Er betrachtet es kurz mit nicht sehr großem Interesse. Es ist auch irgendetwas von Evelyn. Doch ein Wort trifft ihn wie der Faustschlag eines Boxers mitten in die Magengrube. Das Wort
Heiratsurkunde
, das fett auf dem Wisch prangt.
    ***
    Evelyn, ich habe das Gefühl, wir sollten uns unbedingt treffen. Das was heute Morgen passiert ist, lässt mir keine Ruhe. Bitte antworte mir. Jack.
     
    Woher hast du meine Handy-Nr?
     
    Ist doch egal, woher ich sie habe. Ich muss dich sehen. Jack.
     
    OK. Wie wär’s mit jetzt dann? E.
     
    Ich kann in einer halben Stunde bei dir sein, Chérie. Jack.
    ***
    Als er zurückkommt, ist Evelyn wach und sitzt mit ihrem neuen Handy im Bett.
    „Wo warst du?“, fragt sie ihn.
    „Kontrollgang“, sagt er. Er setzt sich lässig auf das Sofa und betrachtet Evelyn eine Weile. „Wie steht’s jetzt eigentlich mit unserer Beziehung?“, fragt er beiläufig.
    Evelyn blickt von ihrem Handy auf. Ihr Blick zeigt pure Irritation. „Beziehung? Ich denke, da hast du etwas falsch verstanden.“ Sie wendet sich wieder der eingegangenen SMS zu.
    Tom lässt sich tiefer in die Couch sinken und legt seine Füße auf das wacklige Tischchen. „Meinst du? Nach letzter Nacht dachte ich, wir würden heiraten und Kinder kriegen.“
    Evelyn sieht schockiert auf. „Tatsächlich?“ Sie setzt sich im Bett auf und kreuzt ihre Beine.
    „Eigentlich schon.“
    „Das geht nicht“, sagt sie hastig „Wir sind nur Freunde. Und außerdem gibt’s da auch noch ein Problem.“
    „Ich weiß.“
    Sie sieht ihn mit großen Augen an. „Was weißt du?“
    „Ich weiß, dass du mit Jack verheiratet bist.“
    Sie wird blass. „Du … Woher weißt du das?“
    „Ich habe das hier gefunden“, sagt er und legt die Heiratsurkunde neben seinen Füßen auf den Tisch.
    „Oh Gott“, sagt sie, „Oh Gott.“ Sie schlägt sich mit der flachen Hand an die Stirn. „Das hätte ich schon fast vergessen.“ Sie scheint darüber nicht besonders schockiert zu sein, dass er ihr Geheimnis jetzt kennt. Eher erleichtert. „Wo hast du das ausgegraben?“
    „Ich bin zufällig darauf gestoßen“, sagt Tom. Er betrachtet sie nachdenklich. „Wieso hast du mir das nicht gesagt?“
    „Weil es nicht wichtig ist“, antwortet sie prompt.
    „Also da bin ich ja anderer Meinung“, sagt Tom. „Du solltest wissen, dass ich nichts mit verheirateten Frauen anfange.“
    „Das ist eine äußerst kluge Einstellung“, gibt Evelyn zurück. „So spart man sich eine Menge Ärger.“
    Er betrachtet sie eingehend. „Dachtest du, ich meine es ernst, dass ich dich heiraten will?“
    „Nein.“
    „Du lügst.“ Tom lacht amüsiert. „Aber schockiert habe ich dich?“
    Evelyn verdreht die Augen. „Natürlich.“
    „Geschieht dir recht.“ Dann wird er wieder ernst und fragt ohne Vorwarnung: „Warum hast du ihn geheiratet?“
    „Du bist ganz schön neugierig“, meint Evelyn. Sie überlegt einen Moment. „Nun ja … So genau weiß ich das heute nicht mehr.“
    „Vielleicht, weil du ihn mal geliebt hast?“, hilft er ihr weiter.
    Evelyn lächelt und verzieht das Gesicht. „Ja, sicher. Ich mag ihn noch immer.“
    „Und hast du ihn deswegen auch geheiratet?“
    Sie sieht ihn erstaunt an. „Selbstverständlich.“
    „Aber nicht nur“, vermutet Tom und kneift die Augen zusammen.
    „Ja … nicht nur“, gibt sie zu. „Aber nicht dass du jetzt einen falschen Eindruck von mir hast; ich war anfangs wirklich schrecklich verliebt

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