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Der Kugelfaenger

Der Kugelfaenger

Titel: Der Kugelfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. S. Rydell
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lächelt kühl. „Sollte ich noch vor Catherine den Löffel abgeben, bekommt
sie
das ganze Geld. Damit wollte ich absichern, dass sie gut versorgt ist, falls mein Onkel bis dahin auch schon tot sein sollte. Womit meine Befürchtungen auch erfüllt wurden.“ Sie wird einen Moment nachdenklich. Dann lächelt sie wieder. „Unter diesen Umständen dürfte ihm mein Ableben nicht viel Nutzen bringen. Catherine lebt noch. Für den Fall, dass er so blöd ist und mich umbringt, bekommt er das Geld gar nicht.“ Sie lächelt noch immer. „Damit dürfte Jack also aus dem Schneider sein.“
    Tom schüttelt langsam den Kopf. „Und was ist, wenn er gar nichts von deiner ‚wundervollen kleinen Klausel’ weiß?“
    „Er weiß davon“, beharrt Evelyn.
    „Kannst du dir da sicher sein?“
    „Ja. Wir haben sie in gegenseitigem Einvernehmen in den Vertrag aufnehmen lassen.“
    Das ändert die Sache natürlich gänzlich. Er kaut auf seiner Unterlippe.
    Klick. Jack.
    Klick. Evelyn.
    Klick, klick. Catherine.
    Abrupt steht er auf. „Hast du ihm erzählt, wo sich deine Tante aufhält?“
    Evelyn wirkt irritiert. „Nein.“
    „Hast du irgendeine Nummer, unter der man sie erreichen kann?“, sagt er und kramt nach seinem Handy.
    „Ja, aber …“ Plötzlich bekommt ihr Gesicht einen panischen Ausdruck. „Du denkst doch nicht …“
    „Doch“, sagt er angespannt. „Solange deine Tante am Leben ist, ist dein Tod umsonst.“
    Evelyn starrt ihn einen Moment lang an, dann wird sie bleich und reißt ihr Handy an sich, tippt mit zittrigen Fingern eine Nummer ein und kann es kaum abwarten, dass am anderen Ende abgenommen wird.
    „George?“, brüllt sie ins Telefon. „Wo ist meine Tante?“ Sie lauscht angsterfüllt. „Geht es ihr gut?“, fragt sie mit schriller Stimme und lauscht wieder. Panik steht ihr ins Gesicht geschrieben. „Geht es ihr wirklich gut?“, fragt sie noch einmal nach. Die Antwort von George scheint sie dann doch zu erleichtern. Dann meint sie: „Ihr werdet nicht dorthin fahren. Fahr weiter, George. Fahr irgendwohin, in irgendein Hotel, aber bring sie nicht zu ihrer Freundin. Hast du gehört?“ Auch diese Antwort scheint sie zu beruhigen. „Pass gut auf sie auf“, sagt sie noch, dann legt sie auf. Einen Moment verharrt sie völlig bewegungslos, die Hände vors Gesicht geschlagen, dann dreht sie sich langsam zu Tom um. Sie blinzelt ein paar Tränen weg und starrt ihn an. „Du machst mich langsam aber sicher wahnsinnig“, stellt sie dann sachlich fest und rafft ihre Sachen zusammen. „Das muss ich mir nicht bieten lassen.“ Sie geht zur Tür und öffnet sie. Der Wind drückt dicke Regentropfen herein. „Lass Jack in Ruhe“, sagt sie noch, dann ist sie weg.
    Tom bleibt einen Moment sitzen, dann steht er auf und sieht zum Fenster raus. Er kann gerade noch sehen, wie sie die Haustür hinter sich schließt. Er steht da, als der Regen immer heftiger gegen die Scheiben klatscht. Er steht noch immer vor dem Fester, als sein Handy klingelt. Er wirft noch einen letzten Blick auf die verschlossene Haustür, dann nimmt er ab.
    „Hi“, sagt Frank Greyson gedämpft am anderen Ende der Leitung.
    „Oh, Sie schon wieder.“ Tom blickt zum Fenster hinaus und sieht die leere Einfahrt. „Haben Sie was gefunden?“, möchte er wissen.
    „Wissen Sie eigentlich, dass Sie mich in ganz schöne Schwierigkeiten bringen?“ Seine Stimme ist vorwurfsvoll, aber immer noch leise. „Wenn O’Connell wüsste, was ich hier mache, könnte ich mir mein Grab gleich selbst schaufeln“, stöhnt er.
    „Wo sind Sie?“ Tom dreht sich wieder zum Fenster, weil ein Taxi vor der Auffahrt hält. Er sieht angestrengt hinaus, kann aber niemanden erkennen.
    „Soll das ein Witz sein?“, flüstert Frank. „Ich sitze gerade am Schreibtisch meines Chefs und riskiere Kopf und Kragen für Sie.“
    „Was machen Sie denn an seinem Schreibtisch?“, meint Tom abwesend. Vor seinen Augen steigt gerade ein Mann aus dem Taxi. Er dreht sich um und Tom sieht sein Gesicht. Es ist Jack.
    Was will der denn schon wieder hier?
    Frank wispert gedämpft weiter. „Ich suche nach Ihrem mysteriösen Mr. Dupont. Bis jetzt habe ich noch nichts gefunden.“
    Jack Dupont hat mittlerweile die Holzveranda erreicht.
    „Sie haben noch nichts? Es
muss
aber irgendetwas geben. Suchen Sie einfach weiter. Es ist egal was Sie finden, sei es noch ein so kleiner Fetzen. Hauptsache, Sie finden etwas.“
    „Mit Vergnügen“, flüstert Frank begeistert. „Wissen Sie, wo er

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