Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kugelfaenger

Der Kugelfaenger

Titel: Der Kugelfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. S. Rydell
Vom Netzwerk:
überhaupt
aufgeführt
bist und ich habe eine Lebensversicherung, die zu meinem großen Bedauern immer noch
dich
als Begünstigten führt, wenn meine Tante tot ist. Hast du vor, sie auch noch umzubringen?“ Sie lächelt böse. „Oder ist sogar in diesem Moment ein Auftragskiller hinter ihr her?“
    „Du hast doch einen Vollknall“, sagt Jack. Dann setzt sich in seinem Hirn alles in Bewegung. „Ach, ihr beide denkt jetzt tatsächlich, dass ich derjenige bin, der dich umbringen will“, schlussfolgert er. „Ich fasse es nicht. Ich fasse es einfach nicht. Gut, ich gebe zu, dass ich deine Tante noch nie richtig leiden konnte, aber deshalb will ich sie noch lange nicht umbringen.“ Er schüttelt ungläubig seinen Kopf und steht auf. Er zündet sich noch einen Glimmstängel an und inhaliert den Rauch tief in seine Lungenflügel. Seine geteerten Lungenbläschen werden es ihm gewiss danken.
    „Setz dich hin“, sagt Tom mit sanfter aber unnachgiebiger Stimme.
    „Hey, ja Mann. Nur keine Panik“, sagt Jack. „Ich habe nicht vor, wegzulaufen.“
    „Lass deinen Arsch einfach wieder im Sessel verschwinden.“ Tom legt seine SIG Sauer, für Jack gut sichtbar, auf den Tisch.
    „Jetzt mach aber mal halblang“, schnauzt Jack Tom an. „Ich gebe ja zu, dass es bei mir finanziell nicht gerade rosig aussieht und ich kann hoffentlich auch ohne Gefahr sagen…“, er wirft einen Blick auf Evelyns angekettete Hände, „… dass ich den Verlust meiner Noch-Angetrauten durchaus verschmerzen könnte.“
    Stille.
    „Aber meint ihr nicht auch, dass es um einiges klüger wäre, wenn ich meinen Vater um die Ecke bringen würde, anstatt meiner Ehefrau? Schließlich ist er um einige Millionen schwerer als sie.“
    Noch größere Stille.
    „Ich würde sagen“, fährt Jack fort, „Wenn ich schon einen Mord begehe, dann aber richtig. Und einen, der sich auch wirklich lohnt.“
    Die vorherrschende Stille ist am höchsten Punkt angelangt. Tom durchbricht sie nach einer kurzen Weile, in der Jack triumphierend an seiner Zigarette zieht, mit den Worten: „Ich würde auch nicht das Schwein nehmen, wenn ich für denselben Preis doch auch eine Kuh haben könnte.“
    Jack grinst immer breiter. „Und wie soll ich bitteschön an Catherine herankommen? Sie ist doch nicht da, oder? Und ich sitze hier. Denkt ihr, ich habe einen Auftragskiller auf sie angesetzt, wo ich doch überhaupt kein Geld habe?“
    Tom mustert Jack eingehend. Dann senkt er den Blick und kratzt sich ratlos am Kopf. „Scheiße. Wenn ich so darüber nachdenke, muss ich dir recht geben.“ Er ist sehr nachdenklich gestimmt.
    „Sag ich doch“, meint Jack.
    „Sehr gut“, sagt Evelyn. „Wirklich hervorragend. Jetzt sind wir genauso weit wie vorher auch schon.“ Sie zerrt am Kabelbinder. „Langsam habe ich die Schnauze so was von voll.“
    „Sorry, dass ich nicht derjenige bin, nachdem ihr sucht, aber ich hoffe wirklich, dass ihr ihn bald findet.“ Jack sieht Evelyn mit ehrlichen Augen an.
    „Ach, halt doch die Klappe“, sagt Evelyn genervt.
    „Aber da ist noch etwas“, mischt sich Tom ein. Er grübelt einen Augenblick lang vor sich hin. Dann ist er sich sicher. Er flucht. „Wir haben einen Fehler gemacht“, sagt er und fährt sich unruhig durch die Haare.
    „Einen Fehler?“ Evelyn sieht ihn verwirrt an. „Welchen Fehler?“
    Er wandert im Zimmer herum und bleibt schließlich stehen. „Die Bombe war nicht für dich
    bestimmt, Evelyn. Sie war für dich.“ Er blickt zu Jack.
    Jack starrt ihn bestürzt an. „Was? Bist du bekloppt? Warum denn für mich?“
    Tom beachtet ihn nicht weiter, sondern geht neben Evelyn in die Hocke. „Hast du gehört, Evelyn? Wir haben einen Fehler gemacht. Wir dachten, jemand wollte
dich
umbringen, aber das stimmt nicht.“ Er klingt äußerst erleichtert.
    „Wie kommst du denn da drauf?“ Evelyn blickt erstaunt zu ihm hinab.
    „Na, der Sprengsatz war nicht etwa an einem Taxi oder deinem Auto montiert, sondern am Wagen von Jack.“
    „Aber das heißt noch lange nicht, dass ich in die Luft hätte fliegen sollen“, meldet sich Jack zu Wort.
    „Nein, das nicht, aber Tatsache ist, dass keiner wusste, dass Evelyn und ich mit dir mitfahren würden. Es war purer Zufall. Es
konnte
einfach niemand wissen, dass Evelyn ausgerechnet an diesem Tag zu dir ins Auto steigen würde.“
    „Mich will gar keiner umbringen?“ Sie hört sich ungläubig an.
    „Nein, Evelyn, diesmal nicht. Der Sprengsatz war für Jack bestimmt.“
    „Aber … aber

Weitere Kostenlose Bücher