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Der Kugelfaenger

Der Kugelfaenger

Titel: Der Kugelfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. S. Rydell
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nicht.)
    „Ja, das glaube ich auch gleich“, sagt Evelyn. „Also: Welche Umbuchung?“
    „Die hatten nur noch eine Suite übrig und die müssen wir uns teilen“, gesteht er ihr lieber gleich. „Es ging nicht anders. Sie hatten kein einfaches Zimmer mehr für mich. Es ist alles hoffnungslos überfüllt. Sorry.“
    Sie starrt ihn verdattert an. „Ist das Ihr Ernst?“
    „Leider ja. Aber die Suite soll groß genug sein.“
    Ihre Augen funkeln vor Ärger. „Also, das lasse ich mir nicht bieten. Denken Sie vielleicht, ich bin blöd?“
    „Was regen Sie sich so auf? Sie müssen die Suite doch gar nicht bezahlen.“
    „Ich rege mich nicht über die Suite auf. Ich rege mich darüber auf, dass
Sie
ebenfalls in dieser Suite schlafen werden.
Das
stört mich“, sagt sie.
    „Ich brauche Nachts wirklich nicht viel Platz“, beteuert er. „Und falls ich Ihnen doch zu viel Platz im Bett wegnehmen sollte, dann dürfen Sie mich gerne anschnauzen.“
    Evelyn sieht ihn kalt an. „Also, Sie sind doch wirklich das Letzte.“ Sie wendet sich von ihm ab, setzt die Kopfhörer auf und gibt sich wütend wieder Nirvana hin.
    Tom grinst und dreht sich zu Frank Greyson um. „Der Drohbrief“, sagt er und hält ihn ihm hin. „Können Sie untersuchen lassen. Sie werden aber nichts finden.“ Dann gibt er ihm auch noch die Speicherkarte aus Evelyns Kamera.
    „Werde ich machen“, sagt Greyson und steckt den Brief in seine Tasche. „Ich muss dann auch wieder los“, sagt er und steht auf.
    „Können Sie mir einen Gefallen tun, Greyson?“, wendet Tom schnell ein. „Könnten Sie ein Auge auf Mrs. Williams und das Haus haben, solange wir weg sind? Sie müssten nur hin und wieder checken, ob alles in Ordnung ist. Okay?“
    „Aber klar“, sagt Frank. „Kommen Sie sonst alleine klar, Tom?“
    „Sicher.“
    „Gut.“ Er wendet sich an Evelyn. „Ich wünsche Ihnen viel Spaß in Berlin“, sagt er überdeutlich und mit lauter Stimme, um gegen die Kopfhörer anzubrüllen und versucht ein Lächeln. Evelyn erwidert das Lächeln nicht, sie sieht ihn nicht mal an. Dann macht er einen Schritt zurück. „Ich hoffe, ich kann euch alleine lassen. Nicht dass ihr euch noch gegenseitig umbringt.“ Frank sieht die beiden mit lauernder Miene an.
    „Machen Sie sich um uns keine Sorgen. Wir sind schließlich keine Kinder mehr. Wir wissen wie man sich benimmt. Nicht wahr, Evelyn?“ Den letzten Satz spricht er lauter als den Rest, damit er Kurt Cobain übertönt.
    Evelyn wirft ihm einen extra tödlichen Blick zu und zeigt ihm den Mittelfinger.
    „Sehen Sie, Frankie, alles wieder im Lot“, grinst er.
    Greyson sieht noch einmal von einem zum andern und meint dann mit einem leichten Stirnrunzeln: „Gut, dann ist ja alles in bester Ordnung. Wir sehen uns dann irgendwann wieder.“ Er macht ein paar Schritte rückwärts. „Ich verlasse mich auf euch.“
    „Klar.“ Tom verdreht die Augen und schlägt eine neue Seite in seinem Rätselheft auf.

12. Kapitel
    Sonntag, 18. Juli
     
    Der Einsatzleiter einer kleinen Truppe von FBI-Leuten, Gordon Mayers, sitzt im New Yorker Stadtteil Queens in seinem Einsatzfahrzeug und knabbert nervös an seiner Unterlippe. Neben ihm sitzt seine 32-jährige stellvertretende Einsatzleiterin Kristina Samuelsson und schlürft genüsslich eine Tasse Kaffee, den sie in einer Thermoskanne mitgebracht hat. Er trommelt mit seinen Fingern ans Lenkrad und greift schließlich zu einem Fernglas, das zwischen ihm und seiner Kollegin liegt und späht zu dem ungefähr zwanzig Meter entfernten Häuserblock hinüber. Er lässt seinen Blick zu einer der äußeren Wohnungen im vierten Stock hoch wandern, doch er kann durch die vorgezogenen Vorhänge noch immer genauso wenig erkennen, wie noch vor einer Minute. Er lässt das Fernglas wieder sinken und sieht auf seine Armbanduhr. Kurz vor halb sieben.
    „So ein Mist“, flucht er und startet wieder ein Trommelkonzert. Kristina Samuelsson lässt sich von ihrem Chef nicht aus der Ruhe bringen. Sie hält ihm einen Kaffeebecher hin, den er allerdings ignoriert. Also trinkt sie ihn selbst.
    „Die kommen schon noch“, sagt sie.
    Gordon Mayers flucht noch einmal. Die Unterstützung des NYPD hätte schon vor einer halben Stunde eintreffen sollen. Er hat eigentlich vorgehabt, diesen Kerl aus dem Bett heraus zu verhaften. Wenn diese Lahmärsche allerdings noch länger brauchen, wird daraus nichts mehr werden. Dabei hätte sein ganzer Plan so super funktionieren können, hätte man ihm mehr

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