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Der Kuss der Göttin (German Edition)

Der Kuss der Göttin (German Edition)

Titel: Der Kuss der Göttin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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werden.«
    Ich kichere und bekomme Schluckauf, und das bringt mich einfach zum Lachen und Weinen, alles gleichzeitig. Ein paar Minuten lang sitzen wir so, mein Gesicht an Bensons Schulter vergraben, seine Arme fest um mich gelegt. »Du hältst mich bestimmt für dumm.«
    »Nee«, sagt er und versucht, mir eine Haarsträhne hinters Ohr zu streichen, aber sie ist immer noch zu kurz, um dort zu bleiben. »Leute tun ständig irrationale Dinge für die Leute, die sie lieben.« Er zögert, dann fügt er flüsternd hinzu: »Wirklich dumme Dinge.« Ich blicke auf, als er aufhört zu sprechen, aber nach ein paar Sekunden drückt er mich ein bisschen fester.
    Ich schenke ihm ein halbes Lächeln, fühle mich aber nicht danach. Als ich heute Morgen aufgewacht bin, unnatürlich auf dem Vordersitz zusammengerollt, die Knie gegen das Lenkrad gestützt, tat mir jeder Muskel im Körper weh. Obendrein habe ich jetzt von einem Ast eine lange Schramme quer über dem Gesicht. Meine Beine schmerzen vom Laufen und meine Arme einfach vom Angsthaben.
    Aber das balanciert die Taubheit aus, die mich innerlich einhüllt.
    »Du hattest recht«, flüstere ich an dem weichen Stoff seiner Jacke. »Mit Quinn, meine ich. Er – er ist gefährlich und besessen und … und … du hattest recht.«
    Seine Hände an meinen Armen sind plötzlich angespannt. »Hat er dir wehgetan?«, fragt er mit flammendem Blick. »Hat er auch nur einen Finger an dich gelegt? Ich bringe den Mistkerl um!«
    »Nein, nein«, sage ich, bevor er noch lauter werden kann. »Mir geht’s gut. Versprochen. Ich bin nur …«
    »Müssen wir die Polizei rufen?«
    Ich fühle die Tränen aufsteigen, als Quinns Verrat wieder über mich hinwegspült, aber ich dränge sie zurück – ich werde keine Träne mehr seinetwegen vergießen! »Nein. Genau genommen hat er gar nichts getan. Und selbst wenn, hätte ich der Polizei nichts zu erzählen. Sein Name ist nicht einmal Quinn. Alles, was er mir je erzählt hat, ist eine Lüge.«
    »Tavia, ernsthaft, hat er dir etwas getan?«
    »Er hat mich nicht angerührt. Er hat mich nur in diesen alten … Keller geführt. Er war irgendwo versteckt.«
    »Ein versteckter Keller?«, fragt Benson, nicht direkt ungläubig, aber da ist zumindest ein Anflug davon.
    Ich öffne meinen Rucksack und ziehe nach einem raschen Blick nach allen Seiten das alte Tagebuch heraus.
    Bensons Mund entfährt ein beeindruckter Pfiff, als er nach dem Buch greift. »Du bist gut«, sagt er und lächelt jetzt im Ernst, während ich ein leichtes Erröten über sein Kompliment spüre. Ich sehne mich nach seiner Anerkennung, auch wenn ich nicht recht weiß, warum. Vielleicht brauche ich nur jemanden, der mir glaubt, dass ich nicht verrückt bin.
    Nur übersinnlich.
    Und magisch.
    Und etwas namens Erdgebundene .
    Ich bin so was von verrückt.
    »Das ist echt beeindruckend.« Als Benson die Seiten umblättert, klappert etwas auf den Tisch.
    »Ach, du meine Güte«, sage ich und nehme die Goldmünze auf. »Die wollte ich nicht mitnehmen.«
    »Ist das …?« Benson schaut mir in die Augen.
    »Ich glaube schon.«
    Er hält sie hoch, dreht sie und betrachtet, wie das Licht darauf schimmert. »Ist es wirklich schlimm, wenn wir die behalten?«, fragt er mit Anspannung in der Stimme.
    »Ich bringe sie nicht zurück«, sage ich. »Da gehe ich nie wieder hin!«
    »Zehn Tankfüllungen«, sagt Benson, steckt die Münze in die Tasche und wendet sich wieder dem Tagebuch zu. »Das lag also einfach da drin?«
    »Wow! Benson, schau!« Ich schließe das Tagebuch, und auf dem Buchdeckel ist ein Dreieck, jede Seite mindestens fünfzehn Zentimeter lang. »Das kannst du doch sehen, oder?«, frage ich ein bisschen paranoid.
    »Ja«, sagt Benson ruhig. »Das Dreieck; das kann ich sehen.«
    Ich zeichne die flache Einbuchtung mit dem Finger nach, um alle drei Seiten herum. Ein merkwürdiges Flackern durchquert mein Blickfeld, und ich sehe eine weitere Hand, die meinen Fingern folgt.
    Aber ich blinzle und sie ist wieder weg.
    Während ich ein Seufzen über diese erneute Vision unterdrücke, blättere ich zur ersten Seite des Tagebuches. »Kurz, bevor wir reingegangen sind, hat er mich Becca genannt.«
    »Rebecca Fielding«, sagt Benson leise, den Blick auf die verschnörkelte Schrift gerichtet. »1804.«
    Schweigend blättere ich das Buch durch; Benson lässt mich in Frieden. Die Dunkelheit in meiner Brust breitet sich aus, als ich mehr und mehr vertraute Worte finde. »Es steht alles hier drin«, sage ich,

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