Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kuss Des Daemons

Der Kuss Des Daemons

Titel: Der Kuss Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
Vom Netzwerk:
benimmst dich wie ein Idiot. Sich um mich zu prügeln, als wäre ich irgendeine Trophäe. Ist das so was wie ein männliches Balzritual? Packt der Sieger dann die Keule aus, schlägt mich damit k.o. und schleppt mich in seine Höhle? Soll ich mich am Ende noch geschmeichelt fühlen?«, fiel ich wütend über ihn her.
    Neal starrte mich mit offenem Mund an. Nur aus dem Augenwinkel sah ich das Grinsen, das Julien vor mir zu verbergen versuchte, indem er den Kopf senkte.
    »Du bist kein Stück besser als er!«, fuhr ich auch ihn an. Das Grinsen erlosch schlagartig und er machte rasch einen weiteren Schritt zurück, als ich mit meiner verbundenen Hand in seine Richtung gestikulierte. »Höhlenmenschen!
    Alle beide!«
    Ich blickte von einem zum anderen. Ein irgendwie peinliches Schweigen breitete sich zwischen uns aus, nachdem ich meinem Ärger Luft gemacht hatte.
    Neal war der Erste, der es brach. »Du weißt, was der Typ mit den anderen Mädchen veranstaltet hat. Glaubst du, dich wird er anders behandeln? Bestimmt nicht. Mach mit ihm Schluss, ehe er mit dir Schluss macht. Der Kerl ist nicht gut für dich, Dawn«, sagte er heftig.
    Ich schloss die Hände zu Fäusten - zumindest die, die keinen Verband trug. »Woher willst du wissen, was oder wer gut für mich ist, Neal? Das kann ich immer noch selbst entscheiden! Halt dich da raus!«, herrschte ich ihn schärfer an, als ich eigentlich beabsichtigt hatte.
    »Du weißt nichts über den Typen«, versuchte er es noch einmal ärgerlich.
    »Was ich über Julien weiß oder nicht, geht dich nichts an! Ich bin mit ihm zusammen, weil ich mit ihm zusammen sein will. Es ist meine Entscheidung und ich erwarte, dass du sie respektierst.« Ich war es leid, dass jeder meinte sich in mein Leben einmischen zu müssen.
    Neal maß mich mit einem langen Blick, sah dann zu Julien und wieder zu mir zurück. »Wie du meinst.« Brüsk wandte er sich um und marschierte, ohne sich noch einmal umzusehen, zu den Parkplätzen.
    Noch immer aufgebracht wandte ich mich Julien Zu. Er sah mich schweigend mit einem unergründlichen Ausdruck an.
    »Und, hast du auch noch etwas dazu zu sagen?«, zischte ich böse.
    »Er hat recht. Du weißt nichts über mich«, antwortete er mir leise. »Ich hin nicht gut für dich.« Sein Blick ging zu meiner verbundenen Hand und kehrte zu meinem Gesicht zurück. »Wir sollten das hier lassen. Es kann nichts Gutes dabei herauskommen«, sagte er mit einem bitteren Kopfschütteln.
    Wäre ich eine Katze gewesen, hätte ich einen Buckel gemacht und ihn angefaucht. »Heißt das, alles, was du mir im Computerraum gesagt hast, war nur schönes Gerede?
    Du hast mich überhaupt nicht gern?«
    »Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun.« Er machte einen Schritt auf mich zu, blieb jedoch gleich wieder stehen. Mit einem Ausdruck der Qual sah er mich an. »Natürlich habe ich dich gern, Dawn. So sehr, dass es wehtut, aber...«
    »Dann lass mich selbst entscheiden, was gut für mich ist und was nicht! - Es sei denn, du willst Schluss machen.«
    Julien starrte mich eine halbe Minute geschockt an, dann aber veränderte sich etwas in seinem Gesicht und er nickte abrupt.
    »Ja, genau das will ich. Das Ganze war ein Fehler. Wir beenden es hier. Neal wird sich freuen.« Die Worte klangen wieder so arrogant und barsch wie früher.
    Ich hatte das Gefühl, als hätte er mir in den Magen geschlagen. »Das ... das kannst du nicht ernst meinen«, stammelte ich fassungslos.
    Doch zu meinem Entsetzen nickte er kalt. »Ich meine es ernst.«
    Tränen schossen mir in die Augen. Ich blinzelte sie trotzig weg. Ich würde nicht anfangen zu heulen. Nicht jetzt. Nicht vor ihm.
    »Fein!« Ich holte tief Luft und war stolz darauf, dass meine Stimme nicht versagte. »Das bedeutet dann ja wohl, ich habe jeden Rekord gebrochen, was meine Zeit als deine Freundin angeht. So schnell wie mich hast du noch keine wieder abgeschossen.«
    Er sagte nichts.
    Ein Schluchzen kletterte meine Kehle empor. Ich kämpfte es zurück, fauchte »Fahr zur Hölle, Julien DuCraine«, machte auf dem Absatz kehrt und ging schnell zu den Parkplätzen hinunter. Julien kam mir weder nach noch rief er meinen Namen. Insgeheim hatte ich darauf gehofft. Ich drehte mich nicht um. Das Schluchzen hafte sich zu einem würgenden Kloß in meinem Hals gewandelt und meine Augen brannten. Erst als ich schon die Tür des Audi hinter mir zugeschlagen hatte, wagte ich einen Blick zurück. Julien stand bewegungslos auf halbem Wege zwischen der Cafeteria

Weitere Kostenlose Bücher