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Der Kuss Des Daemons

Der Kuss Des Daemons

Titel: Der Kuss Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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Mühsam versuchte ich mich aufzusetzen und sank gegen einen Stahlpfeiler hinter mir.
    »Ich bin es, Susan. Zum Glück habe ich auf Beth gehört und Julien angerufen. Er hat uns gesagt, wann er dich zu Hause abgeliefert hat und dass du nachkommen wolltest. Da haben wir uns auf die Suche gemacht. Wenn wir die hier nicht gefunden hätten ...« Sie wickelte etwas um mich herum, das ich erst nach Sekunden als meine Jacke identifizierte, auf die gleich darauf Susans Lederjacke folgte. Warum lag ich hier im Schlamm? Hinter Susan tauchten mehrere Gestalten auf. Ich erkannte Beth und Neal.
    »Ist sie verletzt?« Neal beugte sich zu uns. Ich blinzelte ihn benommen an. Verletzt? Auch Mike, Ron und Tyler scharrten sich zusammen mit Anne, Jeremy und Liza und noch ein paar anderen um mich.
    »Ich denke nicht. Aber ich glaube, sie steht unter Schock.« Susan gönnte ihm einen kurzen Blick über die Schulter, ehe sie sich wieder mir zuwandte. »Was ist passiert?«, besorgt musterte sie mich, als suche sie jetzt ihrerseits nach Verletzungen.
    »Ein paar Typen. Sie ... Sie haben mich bis hierher gejagt. Aber dann ... dann haben sie mich wohl verloren, und als sie mich nicht wiederfinden konnten, da ... da haben sie es aufgegeben und sind abgezogen.« Ich plapperte die Worte wie etwas Auswendiggelerntes hervor. Verwirrt runzelte ich die Stirn. In meinem Kopf dröhnte es. Umständlich grub ich die Hand unter den Jacken hervor und presste sie gegen meine Schläfe. Ein paar Typen? Was redete ich da? Es war nur einer gewesen. Er hatte mich bis hierher verfolgt und dann ... dann ... Ich versuchte um Beth, Susan, Neal und die anderen herumzuspähen. Plötzlich war ich mir sicher, dass bei dem einen Schuttberg dort drüben ein Toter liegen musste. - Aber da war nichts außer zertrampeltem Schlamm.
    Die anderen sahen einander bestürzt an.
    »Nicht auszudenken, was die mit dir gemacht hätten, wenn sie dich erwischt hätten«, murmelte Liza erschüttert. Um sie herum nickte alles beklommen.
    »Wir müssen zur Polizei gehen.« Neal trat heran und half mir fürsorglich vom Boden auf. »Kannst du die Typen beschreiben, Dawn?«
    »Nein! Es ging alles viel zu schnell und es war zu dunkel«, schon wieder kam ich mir vor, als sagte ich etwas Auswendiggelerntes auf. Dann erst wurde mir richtig klar, was Neal gerade vorgeschlagen hatte, und ich schüttelte erschrocken den Kopf. »Ich will nicht zur Polizei! Wenn ich zur Polizei gehe, erfährt mein Onkel davon und dann lässt er mich keinen Schritt mehr alleine machen. - Und ich könnte die Typen doch ohnehin nicht identifizieren.«
    »Bist du sicher ...?« Es war nicht zu übersehen, was Neal von meiner Weigerung hielt.
    »Wenn sie nicht zur Polizei gehen will, muss sie es auch nicht.« Beth trat an meine andere Seite und legte den Arm um
    mich.
    »Komm!«,
    ungeachtet
    meiner
    schlammverdreckten Kleider drückte sie mich kurz an sich.
    »Ich bring dich nach Hause.«
    Bei ihren Worten zuckte ich innerlich zusammen. Wenn ich Ella oder Simon so unter die Augen geriet, konnte ich ebenso gut auch zur Polizei gehen. Die Konsequenzen waren die gleichen. Trotzdem sagte ich nichts, als sie mich zwischen den anderen hindurchführte, ohne den Arm von meinen Schultern zu nehmen. In meinen verdreckten Sachen hatte ich gar keine andere Wahl. Mit ein wenig Glück konnte ich ja vielleicht unbemerkt ins Haus schleichen. Susan und Neal folgten uns. Er bot sich an, mit seinem Wagen hinterherzufahren, damit wir Simon nicht bitten mussten, Beth anschließend wieder hierher oder nach Hause zu bringen, da sie meinen Audi nehmen würde. Sie diskutierten noch die beste Strategie, während ich umständlich meinen Autoschlüssel aus der Jackentasche zerrte. Mit einem Platschen landete mein Handy im Dreck. Susan hob es auf und gab es mir zurück.
    »Es tut mir leid, dass ich dir deine Party versaut habe«, murmelte ich.
    Sie wurde rot und wich meinem Blick aus. »Es muss dir nicht leidtun. Wenn ich nicht von dir verlangt hätte, ohne Julien zu kommen, wäre das alles gar nicht passiert.«
    Ich starrte sie an.
    »Ein paar zwielichtige Typen haben dich verfolgt. Du kannst sie nicht beschreiben. Es ging alles viel zu schnell und es war zu dunkel. Du bist davongelaufen und sie haben dich bis hierher verfolgt. Du hast dich versteckt. Als sie dich nicht finden konnten, haben sie die Lust an der Jagd verloren und sind abgezogen. Alles andere wirst du vergessen! Es ist nichts Ungewöhnliches geschehen.«
    Julien, der sich über mich

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