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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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auf die Brust, während er in nicht minder wütendem Ton antwortete. Einen Augenblick schwieg Brachan, und als er dann sprach, hatten seine Worte einen versöhnlichen Klang. Mordans Antwort war ein barsches Kopfschütteln mit noch immer gefährlich zurückgezogener Oberlippe. Unwillig stieß er die Hand des grauhaarigen Kriegers fort und ging zur Stalltür.
    Lijanas warf sich herum und floh über den Hof in die Küche. Gerade hatte sie die Treppe erreicht und tat so, als käme sie eben die Stufen herunter, als die Tür aufgestoßen wurde und Mordan den Raum betrat. Sie bemühte sich, langsam zu atmen. Warum muss der Kerl auch so lange Beine haben.
    »Da seid Ihr ja! Ich wollte schon nachsehen, ob Ihr im Zuber ertrunken seid.« Der dunkle Krieger hakte einen Daumen unter den Gürtel und musterte sie. Seine Stimme klang noch immer angespannt.
    Hoffentlich hat er nicht gemerkt, dass ich seinen Streit mit Brachan beobachtet habe. » Ich war gerade auf dem Weg zu Euch in den Stall. Wie geht es Ired?«
    »Launisch wie immer. Das heißt, es geht ihr besser. Sie lahmt auch nicht mehr.« Er runzelte die Stirn. Sein Blick schien >Aber das wisst Ihr doch.< zu sagen.
    »Schön! « Lijanas verschlang die Finger ineinander und sah ihn erwartungsvoll an, darum bemüht, sich ihre Unruhe nicht anmerken zu lassen. »Ihr wolltet mit mir reden?! «
    »Nicht hier! Gehen wir hinauf in unser Zimmer.« Er wies auf die Treppe und sie stieg gehorsam die Stufen empor. Oben kam gerade Levan aus ihrer Tür und schleppte zwei schwere Eimer. »Ihr müsst den Zuber nur wieder neu füllen, Herr«, verkündete er und quittierte Mordans Nicken mit einem Lächeln. Dann verschwand er die Treppe hinunter.
    Auf einen Wink des schwarzhaarigen Kriegers betrat Lijanas das Zimmer, dann hörte sie, wie er die Tür schloss und den Riegel vorschob. Sie fuhr herum.
    »Keine Angst! Ich werde Euch nicht zu nahe kommen.« Er kämmte sich mit der Hand einige widerspenstige Strähnen zu rück. Die Bewegung wirkte seltsam müde.
    »Ich will nur verhindern, dass uns jemand stört. - Setzt Euch! «
    Sie ließ sich auf die Bettkissen sinken und schluckte unbehaglich, als er den Schemel heranzog und sich ihr gegenüber darauf niederließ. Was will er?
    Einen schier endlosen Moment musterte er sie, dann begann er zu sprechen. »Es gibt ein paar Dinge, über die wir reden müssen! Es geht um Euch - und um die Seelenfresser. «
    Lijanas schreckte zurück. »Was meint Ihr damit? Ihr wisst, dass ich mit diesen Kreaturen nichts zu tun habe. «
    »Weiß ich das? Vergebt mir, Heilerin, aber ich bezweifle, dass das stimmt. «
    »Heißt Ihr mich etwa eine Lügnerin?« Sie wollte wütend aufstehen, doch er beugte sich vor und hielt sie mühelos an ihrem Platz.
    »Nein! - Aber ich glaube, dass es zwischen Euch und diesen Biestern eine Verbindung gibt. - Ehe Ihr aufbraust, Heilerin, hört mich zuerst in Ruhe an. «
    Den Mund mürrisch verzogen, setzte sie sich zurück, verschränkte die Hände in ihrem Schoß und wartete.
    »Vor jener Nacht, als Ihr versuchtet, davonzulaufen - nein! Es ist unnötig, das zu leugnen! -, kannte ich Seelenfresser nur aus Schauergeschichten. Doch kaum seid Ihr bei uns, begegnen uns diese Kreaturen zwei Mal in noch nicht einmal zwei Tagen. Zu diesem Zeitpunkt wäre ich noch gewillt gewesen, an einen Zufall zu glauben. Aber dann tauchen diese Bestien auch hier in Cavallin auf. Mehr noch, sie morden an jenem Tag zum ersten Mal, als wir hier ankommen. «
    » Ihr glaubt, sie sind uns gefolgt?« Lijanas schluckte unbehaglich.
    »Nicht uns - Euch! « Er rieb sich die verletzte Schulter und presste für einen Moment die Lider zusammen.
    »Mir? Aber warum ausgerechnet mir?«
    » Ich hoffte, Ihr könntet mir das sagen.«
    Ihre Antwort war ein Kopfschütteln. Er sieht aus, als würde er vor Erschöpfung jeden Moment einfach umsinken. »Wann habt Ihr zum letzten Mal geschlafen?«
    Verblüfft sah er sie an. »Lenkt nicht ab, Heilerin! «
    »Das tue ich nicht. Aber Ihr seid müde. Sollen wir nicht später ... «
    »Nein! Wir besprechen das jetzt! « Heftig stand er auf und trat ans Fenster, wo er ein paar Mal tief Atem holte. »Lasst mich Euch erklären, warum ich denke, dass diese Kreaturen Euch verfolgen, einmal abgesehen davon, dass sie hier aufgetaucht sind ...
    jedes Mal, wenn die Biester eine der Frauen getötet haben, hattet Ihr diese Kopfschmerzen. «
    »Woher wollt Ihr das wissen?«
    »Einmal habe ich es selbst gesehen, und was das zweite Mal betrifft, habt Ihr

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