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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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gerade mal bis zur Hüfte bedeckte -
    und dass er darunter vollkommen nackt war.
    Mühsam hob er den Kopf. Seine verletzte Seite war mit jenen Kräutern bedeckt, deren scharfen Geruch er schon zuvor wahrgenommen hatte. Der Anblick erinnerte ihn an etwas. Beinah hätte er gelacht.
    »Wie ein Ferkel im Topf. Was kommt als Nächstes? Die Tunke?« Schmerz flammte durch seine Kehle. Er musste die Worte laut gesprochen haben. Es war ihm erstaunlich leicht gefallen.
    Überrascht sah sie von seiner Seite auf, beugte sich zu ihm. »Ihr seid wach!
    Endlich! Der Gnädigen sei Dank! « - >IhrIhr    Er leckte sich die Lippen. »Gebt mir Wasser!«, nur ein heiseres Flüstern.
    Als hätte sie auf nichts anderes gewartet, ergriff sie den Becher, der neben ihr stand. Mühsam versuchte er, sich auf den Ellbogen hochzustemmen - seine Hände waren festgebunden! Er riss an dem, was seine Handgelenke umschnürte, wand sie, um loszukommen, bleckte die Zähne.
    »Nein! Nicht!« Ihre Hand legte sich über seine.
    Schon diese kleine Anstrengung hatte ausgereicht, um ihn keuchen zu lassen. Das Gefühl der Hilflosigkeit drohte seinen Verstand zu lähmen. Ruhig! Nur ruhig! - Bei allen Rachegeistern, ich bin schwach wie ein Neugeborenes. Was ist nur passiert?
    »Was soll das? Warum bin ich gefesselt?« Er bereute es sofort, lauter gesprochen zu haben.
    »Ihr habt im Fieberwahn getobt und um Euch geschlagen.« Scheinbar unbewusst hob sie die Fingerspitzen zu einem tiefen Kratzer auf ihrer Wange. Bei allen ... War ich das? »Wir mussten Euch festbinden.«
    »Wir?« Das Wort war nicht mehr als ein Bewegen der Lippen.
    »Brachan und ich! « Sie schob den Arm unter seinen Nacken und setzte den Becher an seinen Mund, neigte ihn behutsam. Dankbar trank er, konnte aber nicht aufhören, seine Hände in den Fesseln zu winden. Er drehte den Kopf zur Seite. »Macht mich los!
    - Bitte! « Das Wort war zuletzt vor mehr als fünf Wintern über seine Lippen gekommen.
    Der Becher wurde wieder an seinen Mund gehoben. »Trinkt! Anschließend binde ich Euch los. Versprochen! «
    Er funkelte sie ärgerlich an, gönnte ihr einen Blick auf seine Eckzähne, ruckte an den Leinenstreifen. »Jetzt! «
    »Trinkt!« Der Rand des Bechers neigte sich ein wenig mehr. Wasser berührte seine Lippen. Ein langes Zögern, dann tat er, was sie verlangte. Im Augenblick hatte er ihr nichts entgegenzusetzen. Kühle rann seine Kehle hinab, linderte den Schmerz und schwemmte den ranzigen Geschmack von seiner Zunge. Schließlich bettete sie ihn auf die weichen Polster zurück und löste die Leinenstreifen. Sanft rieben ihre Finger seine Handgelenke.
    »Wie lange liege ich schon hier?« Er flüsterte nur. Vermutlich würde er in der nächsten Zeit jedes laute Wort mit mörderischen Schmerzen bezahlen müssen.

    Sie sah auf. »Zwei Tage und zwei Nächte. Das ist die dritte Nacht.«
    Ein scharfes Keuchen entrang sich seiner Kehle. »Und Ihr wart die ganze Zeit bei mir?«
    »Brachan hat mich ein paar Mal abgelöst. Aber die meiste Zeit war ich hier, ja.«
    Ihre Hand legte sich für einen Moment auf seine Stirn. »Ihr hattet hohes Fieber und viel Blut verloren ... - Ihr seid noch immer sehr schwach. Die Sonne geht erst in ein paar Stunden auf. « Sie schlug das Leintuch über seine Brust und zog dann eine warme Felldecke bis zu seinen Schultern. »Schlaft! - Ich bleibe bei Euch, direkt hier.
    Wenn Ihr etwas braucht oder Durst habt, müsst Ihr mir nur ein Zeichen geben. « Als Antwort brachte er ein leises Nicken zustande. Schon im Halbschlaf sah er, wie sie von einem Stuhl eine Decke nahm und auf dem Boden ausbreitete, dann war sie aus seinem Blickfeld verschwunden. Nur allmählich wurde ihm klar, was sie mit >direkt hier< gemeint hatte. Mit einem Schlag war er wieder wach. »Heilerin! Lijanas! «
    Ihr Kopf erschien über dem Bettrand. Alarmiert stand sie auf und beugte sich über ihn. »Was ist? Habt Ihr Schmerzen?«
    »Ihr müsst nicht auf dem Boden schlafen! Dieses Bett ist breit genug für zwei! «
    Sie riss die Augen auf. Ganz langsam kroch Röte über ihren Hals aufwärts. » Ihr seid krank ... «, stotterte sie dann ein wenig hilflos.
    »Aber nicht ansteckend, oder?« Das Kratzen in seinem Hals zwang ihn zum Husten.
    Schnell schüttelte sie den Kopf.
    »Also? Wo ist das Problem?«
    »Es gehört sich nicht ... «
    »... dass Ihr bei mir schlaft? Wir haben

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