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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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eigenes Pferd geben wollen, doch dann gewahrte sie eine grauscheckige Kruppe, die hinter der Stute hervorlugte. Rasch schlang sie Brot und Braten hinunter und ging zu den Pferden hinüber. Verdeckt durch das Ashentai stand da tatsächlich ein Apfelschimmel, der neugierig den Kopf nach ihr drehte, als sie zu ihm trat. Sie hätte das Tier nicht gerade als hübsch bezeichnet, dazu wirkte sein Kopf zu lang und seine kurze Mähne stand stachelig in alle Richtungen ab. Doch es rieb gutmütig den Kopf an ihrer Schulter und ließ sich die Stirn kraulen. Ein Ruck an seinem Sattelzeug, es schlug erschrocken mit dem Schweif, im nächsten Moment kam Mordan um es herum - und erstarrte, als er Lijanas gegenüberstand. An seinem Kinn prangte ein Handteller großer Bluterguss, der ihm ein arrogantes Aussehen verlieh. Sie mochte sich nicht vor, stellen, wie Jerdt zugerichtet war. Hilfloses Schweigen stand für eine schiere Ewigkeit wie greifbar zwischen ihnen, dann senkte er den Blick, murmelte einen Gruß und fuhr fort, das Sattelzeug des Pferdes zu kontrollieren. Still machte sie ihm Platz, als er sich dem Zaum des Tieres zuwandte, wagte es nicht, ihn anzusprechen. Warum sieht er mich nicht an? Aus Scham? - Oh Gnädige, wenn er ahnen würde, was ich alles über ihn weiß ... Sein Schweigen war unerträglich. » Danke! Für die Asranéh.
    Ich hätte nicht erwartet ... Sie ist wunderschön. « Ein kurzes Nicken antwortete ihr, während er den Kinnriemen der Trense enger stellte. »Wie heißt es?« Lijanas ließ nicht locker.
    Er blickte auf, schaute auf das Pferd, dann wieder auf sie, hob die Schultern. »Es hat keinen Namen! «
    »Darf ich ihm einen geben?« Sie trat dicht neben ihn, legte die Hand auf die Nüstern des Tieres.
    »Wenn Ihr mögt.« Er ließ sie stehen, wandte sich Ired und ihrem Gepäck zu.
    Lijanas lehnte ihre Stirn gegen die des Apfelschimmels. Ihr war zum Heulen zumute.
    Sie sah auf, als Brachan an ihrer Seite erschien und ihr erklärte, wo sie ihren Wasserschlauch und den Proviantbeutel am Sattel fand. In den Satteltaschen waren saubere Kleidung zum Wechseln und Waschzeug sowie ein kleiner Spiegel. Dann zog er einen Beutel hervor, in dem etwas leise aufeinanderklackte. Als er ihn öffnete, kamen ein paar kleine Tongefäße zum Vorschein, mit in Wachs getränktem Leinen und dünnen Lederriemen wohl verschlossen und in ihrer Sprache beschriftet: Wundbalsam, ein Mittel gegen Schmerzen und Fieber, eine Tinktur, die bei Verbrennungen half, und mehrere Streifen sauberen Tuchs, um eine Wunde verbinden zu können. Dankbar beobachtete sie, wie Brachan alles wieder verstaute.
    Es war nicht viel, aber besser als nichts. - Und sie würde in der Lage sein, Mordans Wunde neu zu verbinden, falls es nötig war. Einmal mehr sehnte sie sich nach ihrem Arzneikasten. Hinter ihrem Sattel waren Bettfelle festgezurrt, darüber hing ein Mantel.
    Dann verschränkte der grauhaarige Krieger die Hände, um ihr beim Aufsitzen zu helfen. Sie zögerte. »Hat man ... Wisst Ihr, was mit Prinz Ahmeer ist?«, wagte sie zu fragen.
    Brachan sah zu ihr auf. » Ihr wollt wissen, ob man ihn schon wieder eingefangen hat? - Soweit ich weiß, nicht. Er soll ein Pferd gestohlen haben. Aber Jerdt ist seit heute Nacht auf der Jagd nach ihm und gewöhnlich bekommt er seine Beute. - Steigt auf. «
    In Hosen und Stiefeln auf dem Rücken eines Pferdes zu sitzen, war entschieden angenehmer, als sich mit einem langen Gewand zu mühen.
    Sie war noch dabei, sich im Sattel zurechtzurücken, als ein halblauter Wortwechsel sie aufblicken ließ. Brachan sprach scharf auf Mordan ein, der gerade Ireds Zügel über den Hals der Stute warf, deutete zuerst auf sich und dann auf Raulen, der bei seinen Worten vortrat und bekräftigend nickte. Die Antwort des schwarzhaarigen Kjer war ein unwilliges Kopfschütteln, wobei er auf den alten Krieger wies und dann auf das Lager - und zuletzt in die Richtung, in der Lijanas Jerdts Zelt wusste. Raulen setzte offenbar zu einem Widerspruch an, doch Mordan schnitt ihm mit einer knappen Geste das Wort ab, und als er dieses Mal sprach, tat er es in einem harten, entschiedenen Ton. Offenbar hatte er einen Befehl erteilt, denn die beiden Krieger schlugen die Faust gegen die Brust und traten zurück, während Mordan sich auf Ireds Rücken schwang. Obwohl ihre Mienen vollkommen ausdruckslos waren, schienen sie seine Anweisungen nicht gutzuheißen.
    Ohne Brachan und Raulen eines weiteren Blickes zu würdigen, lenkte er sein Ashentai neben ihren

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