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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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Mann bot einen erbärmlichen An, blick. Gierig trank er das Wasser, das seine Kameraden ihm reichten, und berichtete dann atemlos: dass sie die Heilerin gefunden hatten, allein.
    Dass unvermittelt Kjer-Krieger über sie hergefallen waren, dass nur er und zwei weitere seiner Kameraden außer dem Prinzen und der Heilerin überlebt hatten und gefangen genommen worden waren. Doch als er den Krieger beschrieb, der die Kjer befehligt hatte, war Eliazanar verblüfft. Nicht der Blutwolf hatte den Angriff geführt, sondern der zweite Heerführer, Jerdt. Was taten die beiden mächtigsten Männer nach König Haffren in dieser Gegend - und das zur gleichen Zeit? Gewöhnlich arbeiteten die Heerführer der Kjer nicht so eng zusammen, dass man ihr gemeinsames Auftauchen damit hätte erklären können. Auf ihre Frage, ob er den Blutwolf gesehen hätte, schüttelte der Mann erschöpft den Kopf. Er berichtete weiter, dass sie in nördliche Richtung geführt worden waren und dass er nur deshalb hatte entkommen können, weil die Heilerin es gewagt hatte, ihre Fesseln zu lösen.
    Doch außer ihm war keinem die Flucht geglückt. Und kurze Zeit nachdem er entkommen war, hatte er die junge Frau entsetzlich schreien hören.
    Eliazanar bedeutete ihm, dass sie mit ihm zufrieden war, und stand auf. Durstig griff der Mann erneut zum Wasserschlauch. Also Jerdt und nicht der Blutwolf Sie stemmte den Fuß gegen einen Felsen. Sie hatte einige üble Geschichten über Haffrens zweiten Heerführer gehört. Dass der Prinz sich ausgerechnet in seinen Händen befand, wollte ihr gar nicht gefallen.
    Hufschlag ließ sie aufschauen. Einer ihrer Späher kam im Galopp zwischen den Felsen heran und verhielt sein schweißbedecktes Pferd so abrupt vor ihr, dass es mit den Hinterbeinen einknickte und wieherte. »Kommt schnell, Heermeisterin! Das müsst Ihr Euch ansehen! «, keuchte er hervor.
    Eliazanar schwang sich auf ihr Pferd und folgte ihm.

    *** 21 ***

    Ärgerlich starrte Lijanas Mordans Rücken an. Er ging ihr aus dem Weg! Sie war mit ihm allein, aber - bei der Gnade der Göttin - er schaffte es tatsächlich, ihr aus dem Weg zu gehen. Um irgendeinen fadenscheinigen Vorwand war er nie verlegen, und wenn er noch einmal nach den Pferden sah oder mehr Holz fürs Feuer suchte.
    Gleichzeitig schlich er so wachsam um sie herum wie ein Wolf um sein junges. Nach einem heftigen Streit hatte er ihr erlaubt, die ersten Stunden nach Sonnenuntergang Wache zu halten, damit er wenigstens ein bisschen ausruhen konnte. Seine Wunde zeigte selbst jetzt nach drei Tagen keine Anzeichen der Besserung. Und auch wenn er sich seither jeden Abend nach einem einfachen Mahl in seine Felle wickelte und kurze Zeit später tief zu schlafen schien, wurde Lijanas das Gefühl nicht los, dass er selbst dann auf jedes Geräusch lauschte.
    Sie schüttelte die Zügel und schnalzte ihrem Pferd zu, dass es den Abstand zu dem vor ihm trabenden Ashentai verkürzte. Noch immer ritten sie durch einsames Hügelland, in dem es außer ihnen keine Menschenseele zu geben schien.
    Obwohl er auf die Kräfte ihres Grauschecken Rücksicht nahm, hatte Mordan von Anfang an ein schnelles Tempo vorgegeben, sodass sie die meiste Zeit im Trab oder einem leichten Handgalopp ritten. Lijanas hatte sich eingestehen müssen, dass sie schon ziemlich lange nicht mehr allein auf dem Rücken eines Pferdes gesessen hatte -
    abgesehen von den kurzen Runden auf Ireds Rücken in Darachnars Tal - und dass es ein gewaltiger Unterschied war, ob man nur vor jemandem im Sattel saß oder sein Tier selbst lenk, te. Auch wenn sie sich langsam wieder an den Sattel gewöhnte und ihr Pferd einen weichen Gang hatte, spürte sie jeden Muskel in ihren Beinen. Sie seufzte leise und sah wieder auf Mordan, der eben seinen Wasserschlauch vom Sattel löste und einige Schlucke trank.
    An jenem Tag, als sie das Heerlager zu zweit verlassen hatten, hatte sie ihn erst nach dem Errichten des Nachtlagers dazu bewegen können, ihr seine Wunde zu zeigen. Schweigend hatte er es über sich ergehen lassen, dass sie den Verband abnahm, und erst nach einem Dutzend bohrender Fragen hatte er schließlich zugegeben, dass die Verletzung vermutlich schon bei seinem Schwertkampf mit Jerdt wieder aufgebrochen war. Die Prügelei in seinem Zelt hatte es natürlich nicht besser gemacht. Sie presste die Lippen zusammen. Er gehörte in ein Bett und nicht auf den Rücken eines Pferdes!
    Gerade hatten sie eine Anhöhe erreicht, als Mordan Ired zum Stehen brachte. Sie hielt

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