Der Kuss Des Kjer
er über ihr, presste ihre Hände zu beiden Seiten ihres Kopfes in die Bettkissen. Sein Gewicht auf ihrem Körper machte jede Gegenwehr unmöglich. Keuchend vor Entsetzen lag sie da, unfähig, auch nur einen Laut von sich zu geben.
»Ihr werdet mein Spiel mitspielen, denn tut Ihr es nicht, werdet Ihr es bedauern. -
Ihr werdet es zulassen, dass ich Euch anfasse, Euch küsse; dass ich außerhalb dieses Zimmers alles mit Euch tue, was ein Mann mit seiner Frau außerhalb dieses Zimmers tun würde. Ihr werdet mich bei meinem Namen nennen, mich mit einem verliebten Lächeln ansehen und mir gehorchen! «
»Niemals! Ihr könnt mich nicht dazu zwingen, Eure Frau zu spielen! «
»O doch, dass kann ich!« Er beugte sich tiefer zu ihr herab. Sie spürte seinen lederumspannten Oberschenkel an ihrer nackten Haut und erstarrte. Sein Atem streifte ihr Gesicht, hinter seinen Lippen konnte sie seine Reißzähne glänzen sehen.
»Denn tut Ihr nicht, was ich sage, werde ich Euch grün und blau schlagen und Ihr werdet Eure Tage in Cavallin mit Händen und Füßen an dieses Bett gefesselt zubringen, einen Knebel zwischen Euren hübschen Lippen - zu meiner uneingeschränkten Verfügung! «
»Die Frau dort unten wird dieses Zimmer betreten, und wenn sie sieht, was Ihr mit mir macht, wird sie Fragen stellen«, zischte Lijanas dagegen und versuchte, den Kopf aus den Kissen zu heben.
»Das würde sie sicherlich. - Wisst Ihr, sie hat eine Tochter ... Und ich würde die Kleine ungern endgültig zur Waise machen, nachdem sie erst im letzten Sommer ihren Vater verloren hat. Aber wenn Ihr mich dazu zwingt ... «
Entsetzt schnappte sie nach Luft. » Das wagt Ihr nicht!«
» Lasst es darauf ankommen, wenn Ihr so sicher seid!«
Schaudernd wandte Lijanas das Gesicht ab. Er würde es tun zweifellos.
»Nun, Heilerin, wie lautet Eure Entscheidung? Wollt Ihr Eure Zeit in Cavallin als die verwöhnte Frau eines Kriegers verbringen oder weiterhin als meine Gefangene?«
» Ihr ekelt mich an, Kj er! In Eurer Nähe bekomme ich die Krätze! Eure Berührungen sind mir unerträglich ... «, stieß sie gegen die Wand hervor.
Er fasste ihre Handgelenke mit einer Hand, packte sie am Kinn und zwang sie, ihn anzusehen.
»Vielleicht sollten wir ein wenig üben, dass meine Berührungen leichter für Euch zu ertragen sind ... « Seine Stimme verebbte, während seine freie Hand langsam von ihrem Kinn über ihre Kehle abwärtsstrich. Lijanas bäumte sich unter ihm auf, wollte schreien, da verschlossen seine Lippen auch schon hart ihren Mund, raubten ihr die Luft. Sie wand sich, strampelte, er hielt sie nieder. Unvermittelt gab er ihre Hände frei, versenkte die Finger. grob in ihrem Haar. Vergeblich trommelte sie mit den Fäusten gegen seine Brust. Sein Kuss war brutal und rücksichtslos - bis er sich mit ei, nem Mal veränderte und seine Lippen weich wurden. Noch immer war sein Mund fordernd, doch nun auf seltsame Art zugleich sanft. Verzweifelt grub sie die Fingernägel in seinen Nacken, schlug die Zähne in seine Lippe. jäh ließ er von ihr ab und stand hastig auf Voller Ekel fuhr Lijanas sich über den Mund, starrte wütend zu ihm empor und rutschte ans obere Ende des Bettes, während er sich mit der Hand durchs Haar strich und seltsam atemlos einen Schritt zurücktrat. Er tastete mit den Fingern nach seiner Lippe, betrachtete einen kurzen Moment das Blut, das an den Spitzen hing, und wischte es dann achtlos weg.
»Das war nicht besonders nett, liebste Gemahlin. Dafür sollte ich Euch die Peitsche zu kosten geben, findet Ihr nicht auch?« Lijanas presste sich gegen die Wand in ihrem Rücken, zog das Hemd so weit wie möglich über ihre Beine. Dann lag plötzlich wieder jener höhnische Zug um seinen Mund, den sie schon so gut kannte. »Ausnahmsweise will ich Gnade vor Recht ergehen lassen, da Ihr Euch ja erst an unsere Ehe gewöhnen müsst.« Er beugte sich über sie, stützte sich zu beiden Seiten ihres Kopfes an der Mauer ab. »Aber tut Ihr so etwas noch einmal, spürt Ihr die Peitsche. - Haben wir uns verstanden?« Ohne ihre Antwort abzuwarten, richtete er sich wieder auf. »Und nun, geliebte Gemahlin, werde ich Euch allein lassen, damit Ihr noch ein wenig ausruht.
Immerhin habt Ihr eine schwere Kopfverletzung. Ihr bleibt hier in diesem Zimmer, bis ich Euch holen komme, und beruhigt Euch, damit Ihr der Herrin dieses Hauses - ihr Name ist übrigens Fadera - beim Abendessen erzählen könnt, dass alles ein fürchterliches Missverständnis ist und Ihr
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