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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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geräumige Felsenküche führte, hatte das Gebaren einer Glucke und den Körper einer Zaunlatte. Sie wurde auf eine steinerne Ofenbank bugsiert, ein Tuch wurde um ihre nackten Füße geschlungen und eine Decke um ihre Schultern gelegt, dann bekam sie einen Holzbecher in die erschöpften Hände gedrückt. Das Wasser darin schmeckte frisch und kühl. Sie trank in so gierigen Schlucken, dass ihr feine Rinnsale übers Kinn liefen, und streckte der Frau den Becher wieder entgegen, kaum, dass er leer war.
    »Mehr! Bitte! « Sie wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen und bereute es sofort, weil die Berührung wehtat. Mit einem leisen Kopfschütteln goss die Frau ihr noch einmal Wasser ein. »Trinkt langsam! «, mahnte sie freundlich und zupfte die Decke zurecht. »Wir wollen doch nicht, dass Euch übel wird und Ihr Euch übergeben müsst.« Als der Becher dieses Mal geleert war, wurde er durch eine Holzschale ersetzt, die mit dampfender, köstlich duftender Brühe gefüllt war. Ohne darauf zu warten, dass die Frau ihr einen Löffel gab, hob sie die Schale an die Lippen, pustete darüber und kostete vorsichtig. Die Brühe schmeckte noch besser, als sie roch, und weckte ihren Hunger. Binnen Kurzem war sie verzehrt.
    »Wie lange war ich krank?«, wagte sie zu fragen, als die Frau die Holzschale aus ihrer Hand nahm und zum Herd ging, um sie erneut zu füllen.
    »Fast drei Tage.« Die Sudkelle verharrte über dem Topf, als die Frau sie ansah.
    »Und Ihr könnt froh sein, dass Ihr noch am Leben seid, denn normalerweise öffnen die Wachen die Tore nicht mehr, nachdem ein Salzsturm losgebrochen ist. - Ich habe gehört, die Freunde Eures Gemahls hätten die Wächter mit gezogenen Waffen dazu gezwungen, sie zu öffnen, und seien dann hinaus in den Sturm, um ihn, Euch und das Pferd hereinzuholen. - Die arme Kreatur. Das Salz hat den einen Vorderlauf schwer verletzt. Sie hat kaum den Weg von den Toren bis hierherauf geschafft. «
    Da war ein Gedanke in ihrem Kopf, ein Widerspruch - aber ihr schmerzender Verstand konnte ihn nicht festhalten. Dankbar nahm sie die Schale aus den Händen der Frau entgegen und pustete erneut über die Brühe. Diesmal benutzte sie den Löffel.
    »Wie auch immer. - Sie haben Euch und Euren Mann hierher in mein Haus gebracht, da in den anderen Wirtshäusern kein Platz mehr war oder sie keine Kjer aufnehmen wollten.« Eine Stimme meldete sich in ihrem Kopf - sie konnte sie nicht verstehen. »Seine Freunde haben dann einen Heiler geholt, der sich um Euch beide gekümmert hat. Ihr habt einen bösen Schlag gegen den Kopf bekommen und sie waren sehr in Sorge um Euch. Niemand hat damit gerechnet, dass Ihr vor heute Abend überhaupt die Augen aufmachen würdet ... «, die Frau bedachte sie mit einem Lächeln und wischte sich die Hände an einem Tuch ab, »geschweige denn schon das Bett verlassen könntet. - So. Und nun gehe ich hinaus und sage Eurem Gemahl, dass Ihr wach seid. Er ist schon seit vorgestern Abend wieder auf den Beinen. Es geht ihm sogar schon so weit ganz gut ... Wenn man bedenkt, dass er ein paar übte Salzverbrennungen im Gesicht hat und die Wunde an seiner Hand und dem Arm«, sie schüttelte sich, »- scheußlich. Zumindest kann er die Finger inzwischen wieder bewegen. Er wird sich freuen ... «
    »Ich habe keinen Gemahl! « Die Gewissheit war plötzlich da. Ihre Worte brachten den Redefluss der Frau abrupt zum Versiegen. Deren Blick wurde mitleidig.
    »Ach, Ihr armes Ding! Der Heiler hat gesagt, dass das passieren könnte, nach dem Schlag gegen den Kopf. - Und man könnte ja auch meinen, dass da irgendetwas nicht stimmt ... Ein Kjer-Krieger und eine junge Nivard.« Die Frau schüttelte den Kopf.
    »Aber wenn man sieht, wie besorgt er um Euch ist. Den ganzen Weg durch die Salzwüste hat er Euch auf seinem Rücken getragen. Und stellt Euch vor, er kam mit Eurem Namen auf den Lippen wieder zu sich. - Also wenn man da nicht von Liebe reden kann. «
    » Ich habe keinen Gemahl! «, beharrte sie und drückte die Hand gegen den schmerzenden Schädel. Oder? Ein Arm legte sich mütterlich um ihre Schultern.
    »Wisst Ihr, was wir jetzt tun? Ich gehe hinaus und hole Euren Mann herein! Wartet's nur ab. Wenn Ihr ihn seht, werdet Ihr Euch gleich an alles erinnern.«
    »Nein, ich ... « Ein beruhigendes Tätscheln auf ihrem Arm.
    »Nur keine Angst! Alles wird gut. - Wartet hier! Ich bin gleich wieder da! « Mit raschen Schritten verließ die Frau die Küche.
    Sie zog die Beine an den Leib und schlang

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