Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
Vom Netzwerk:
Schweigen bringen, die beim Lesen der zärtlichen Zeilen in ihr aufgestiegen war.
    Plötzlich wünschte sie sich inständig, dass der Brief wirklich an sie gerichtet war. Und wenn tatsächlich sie diejenige war, die der unbekannte Briefschreiber meinte, fiel ihr nur ein einziger Mann ein, der ihr geschrieben haben konnte. Weil niemand sonst wusste, wo sie war.
    Dennoch erschien ihr dieser Gedanke vermessen, weil ein attraktiver Mann wie ihr Nachbar es nicht nötig hatte, einer langweiligen, unscheinbaren Frau wie ihr anonyme Liebesbriefe zu schreiben. Sie versuchte, sich zu erinnern, wie er sie bei ihrem kurzen Besuch in seinem Haus angesehen hatte. Da war etwas in seinem Blick gewesen. Ein Schmerz und eine Sehnsucht. Doch sie hatte nicht gewagt, zu glauben, dass die Gefühle, die sie in seinen Augen sah, etwas mit ihr zu tun hatten.
    Mit einem unterdrückten Seufzer schob sie den Brief zurück in den Umschlag und nahm ihn mit hinaus in den Flur, wo sie ihn zu seinem Vorgänger auf das Tischchen legte.
    »Ich habe dir was zu essen mitgebracht.« Dora, die täglich in Philipps Büro ein und aus ging, um mit ihm über Fachfragen zu sprechen oder einfach nur ein bisschen zu plaudern, spürte zum ersten Mal Unsicherheit beim Betreten des großes Zimmers mit dem riesigen Schreibtisch. Zögernd blieb sie im Türrahmen stehen und schlenkerte mit der Plastiktüte in ihrer Hand.
    Philipp hob den Kopf und sah sie erstaunt an. Dann strich er sich mit den gespreizten Fingern durch sein schokoladenbraunes Haar. Die Augen wie Karamell, die Haare wie Schokolade – wie wohl seine Haut schmecken mochte?
    Gemächlich klapperte Dora auf ihren High Heels zum Schreibtisch, schob einen Stapel Computerausdrucke beiseite, stellte die Tüte mit dem chinesischen Essen ab und setzte sich selbst daneben. »Gong Bao Chicken«, erklärte sie. »Das magst du doch so gerne. Du hast vorhin nur Kaffee getrunken.«
    »Ich weiß.« Offenbar war er entschlossen, weiterhin so einsilbig zu bleiben wie vorhin im Café. Er sah an ihrer Schulter vorbei zur Tür, als würde er weiteren Besuch erwarten.
    »Darf ich dich etwas fragen?«, erkundigte sie sich zögernd. »Ich würde gern wissen, wie bestimmte Dinge auf Männer wirken.«
    »Bestimmte Dinge?« Jetzt sah er sie doch an.
    »Wie findest du mich in Schwarz? Dazu hast du vorhin überhaupt nichts gesagt.« Sie zupfte an einer der kinnlangen Strähnen ihrer Perücke.
    Als er mit den Schultern zuckte, hätte sie ihn am liebsten geschüttelt. Irgendeine Meinung musste er schließlich haben.
    »Ich finde dich immer hübsch, ganz gleich mit welcher Frisur«, erklärte er schließlich.
    »Das sagst du nur, weil du mich schon ewig kennst. Ich glaube, du siehst mich gar nicht mehr richtig an«, beschwerte sich Dora und knöpfte ihre Bluse auf.
    »Was machst du da?« Philipp rollte mit seinem Stuhl ein paar Zentimeter nach hinten, wandte aber den Blick nicht ab von ihr.
    »Ich habe doch gesagt, ich brauche dein männliches Urteil.« Mit Schwung schob Dora gleichzeitig die Kostümjacke und die Bluse von ihren Schultern.
    Philipp schnappte nach Luft, als er sie in dem knappen schwarzen Latex-BH sah. »Das ist … ansprechend.«
    »Ansprechend?« Sie rutschte von der Schreibtischkante, zerrte den Reißverschluss ihres Rocks nach unten, schob ihn über die Hüften und stieg elegant aus dem Häufchen Stoff. Nun trug sie nur noch den schwarz glänzenden BH, den passenden Tanga, dunkelblaue halterlose Strümpfe und ihre blauen High Heels.
    Mit schwingenden Hüften stolzierte sie in die Mitte des Zimmers, drehte sich um sich selbst und kehrte ebenso langsam zu seinem Schreibtisch zurück.
    »Nun?«
    »Immerhin ist die … die Wäsche nicht dunkelblau.« Seine Stimme klang heiser, aber ansonsten wirkte er ruhig und beherrscht.
    »Das gibt es nicht in Blau. – Und es macht dich also kein bisschen an?« Dora setzte sich wieder auf die Schreibtischkante und entdeckte ein paar winzige Schweißperlen auf Philipps Stirn. Sie hatte geglaubt, den Geschmack von Männern zu kennen und zu wissen, wie man sie verführt. Einerseits hatte das bei Thilo und diversen flüchtigen Barbekanntschaften bisher gut funktioniert, andererseits versetzte Thilo sie in letzter Zeit immer wieder. Selbst wenn sie ihm zugutehielt, dass er eine Menge Stress hatte, sprach sein Verhalten nicht gerade dafür, dass er verrückt nach ihr war.
    Immerhin war Philipp ihr bester Freund, und er war ein Mann – warum sollte sie ihn also nicht nach seinem Urteil

Weitere Kostenlose Bücher