Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
Vom Netzwerk:
die ländliche Umgebung waren reizvolle Kontraste, und sie war sicher, Thilo würde das zu schätzen wissen.
    Im Café Vergissmeinnicht setzte sie sich an einen Fenstertisch und bestellte Espresso und ein großes Stück Schokoladentorte. Sie freute sich schon darauf, von der sahnigen Süßigkeit zu naschen, während sie ihren Schuh abstreifte und im Schutz der Tischplatte mit ihren Zehen an Thilo herumspielte.
    Vorsichtig, um ihren knallroten Lippenstift nicht zu verschmieren, nippte sie an ihrem Espresso und sah dann auf die Uhr. Thilo verspätete sich mal wieder. Da sie dieses Mal ihre SMS mit »Norah« unterschrieben hatte, würde er aber sicher kommen, weil er wusste, dass ihn etwas ganz Besonderes erwartete.
    »Dora?« Als sie direkt hinter sich Philipps erstaunte Stimme hörte, hätte sie vor Schreck fast den Teller mit der Torte vom Tisch gefegt.
    »Was machst du denn hier?« Hastig schloss sie die oberen Knöpfe ihrer weißen Bluse, die sie absichtlich offen gelassen hatte, damit der Latex-BH hervorblitzte. Philipp hatte ihn wahrscheinlich trotzdem gesehen, denn in seinen karamellfarbenen Augen flackerte ein seltsames Licht, und er hatte Mühe, seinen Blick von ihrem Ausschnitt zu lösen.
    »Ich wollte nur schnell einen Kaffee trinken«, erklärte er und deutete auf den zweiten Stuhl am Tisch. »Darf ich?«
    Dora nickte verblüfft. Er setzte sich und sah sie dabei nicht an.
    »Ich bin verabredet. Es könnte sein, dass er bald kommt«, warnte Dora ihn.
    » Er ?«, fragte Philipp ganz nebenbei, während er den Aufsteller mit den verschiedenen Kaffeevariationen studierte. In seinem Mundwinkel zuckte ein Nerv.
    »Mein … Geliebter.« Diese Bezeichnung traf es wohl am ehesten.
    »Der Typ, dessentwegen du nur noch Blau trägst und so oft traurig bist?«
    »Ich bin nicht traurig. Wie kommst du darauf?«
    »Ich habe Augen im Kopf«, erklärte er knapp.
    »Ich mische mich auch nicht in deine Frauengeschichten ein. Falls du welche hast.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihm trotzig in die Augen. Plötzlich fiel ihr auf, dass sie Philipp schon ewig nicht mehr mit einer Frau gesehen hatte.
    Er erwiderte stumm ihren Blick.
    Philipp hatte nie eine längere Beziehung gehabt – was bei ihr schließlich nicht anders war, wenn man von den zwei Jahren mit Thilo absah. Nachdenklich musterte Dora ihren besten Freund. Sie hatte keine Ahnung, worauf er bei Frauen stand und welchen Frauentyp er mochte.
    Erst als sie bereits zwei der kleinen Perlmuttknöpfe wieder geöffnet hatte, bemerkte Dora, was sie da tat. Dennoch hörte sie nicht auf. Noch zwei Knöpfe, und der schwarze Lack-BH blitzte wieder unter der Bluse hervor. Ebenso die tiefe Schlucht zwischen ihren Brüsten. Gespannt beobachtete sie Philipps Gesichtsausdruck.
    War da tatsächlich wieder das Funkeln in seinen Augen?
    Inzwischen hatte Philipp mit einer lässigen Handbewegung einen Espresso bestellt. Seit wann trank ihr alter Freund Kaffee? Im Büro bevorzugte er Tee. Was wusste sie eigentlich über ihn?
    »Du bist also glücklich mit deinem … Geliebten?« Philipps Blick glitt flüchtig über ihren Brustansatz, und sie spürte noch immer das Kribbeln in den Brustwarzen, als er ihr schon längst wieder in die Augen schaute. Sie beschloss, seine seltsame Betonung des Worts ›Geliebter‹ zu überhören.
    »Es ist alles sehr aufregend und irgendwie in der Schwebe – aber … schön.«
    »Deine Augen strahlen nicht mehr«, stellte er ruhig fest und sah selber traurig aus.
    »Ich bin nur ein bisschen müde.« Eilig wechselte sie das Thema. »Wann hast du zuletzt mit einer Frau geschlafen?«
    Philipp sah sie verblüfft an. Bis jetzt hatten sie äußerst selten über ihr jeweiliges Liebesleben gesprochen. Als die Frage heraus war, hätte Dora sie am liebsten zurückgenommen.
    Philipp schwieg so lange, dass sie glaubte, er würde ihr keine Antwort geben. Was vielleicht auch besser gewesen wäre.
    »Ungefähr zwei Jahre«, sagte er dann leise.
    »Oh«, machte sie. »Warum?«
    »Warum es so lange her ist?« Er sah sie ernst an. »Ich habe kapiert, dass es ohne Liebe für mich keinen Sinn macht.«
    »Es kann auch ohne Liebe schön sein.« Dora fand es schade, dass er Sex ohne Verpflichtungen nicht genießen konnte. Für einen winzigen Moment dachte sie daran, ihn bei der Hand zu nehmen, an einen ruhigen Ort zu führen und ihm dort ihre Latexwäsche und noch ein bisschen mehr zu zeigen. Aber das ging nicht – so würde sie mit einiger Wahrscheinlichkeit ihre

Weitere Kostenlose Bücher