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Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
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gegen die kleine Scheibe im oberen Teil der Tür getippt. Xenia hatte das Gefühl, als würde sie im nächsten Moment in Ohnmacht fallen. Sie stand im dunklen Flur und starrte durch die offene Tür in die Küche, in der es jetzt noch finsterer war als zuvor, weil der Mond hinter einer Wolke verschwunden war. Ihr Zittern hatte aufgehört, als würde ihr inzwischen auch dazu die Kraft fehlen.
    Vor der kleinen Glasscheibe in der Tür hing eine gefältelte Gardine, dennoch meinte Xenia die Umrisse eines Kopfes zu sehen.
    Da zog die Wolke weiter, die den Mond verdeckt hatte, und die Mondstrahlen fingen sich in den blonden Haaren des Mannes vor der Tür. Markus war dunkelhaarig!
    Xenia atmete tief durch und ging entschlossen zur Tür. »Wer sind Sie, und was wollen Sie?«, rief sie.
    Die Antwort war ein lautes Mauzen. Sie schob die Gardine vor dem kleinen Guckfenster zurück. Vom Mondlicht übergossen, stand ein Fremder vor der Tür, der mit seinen hellen Haaren und den fein geschnittenen Gesichtszügen einem Engel glich. Auf dem Arm hielt er Ruprecht – den Kater, der sich von ihr niemals berühren ließ.
    »Wer sind Sie?«, wiederholte sie, leiser diesmal und sehr erstaunt. Der Mann musste den Kater kennen, sonst hätte Ruprecht sich niemals von ihm hochnehmen lassen. »Wollen Sie zu Frau Klein?«
    Durch die Scheibe sah er sie stumm an. Sie meinte, ein kaum merkliches Nicken gesehen zu haben, war sich aber nicht sicher. Obwohl sie wusste, dass es verrückt war, schloss sie die Tür auf und öffnete sie für den Fremden. Sie hatte an diesem Tag schon verrücktere Dinge getan.
    »Guten Abend«, begrüßte ihr unbekannter Gast sie höflich und verbeugte sich knapp. Dann setzte er den Kater auf den Fußboden und hielt ihr zur Begrüßung die Hand hin. Xenia nahm sie, ohne zu zögern.
    Er hielt ihre Hand lange fest, während er im Mondlicht auf der Türschwelle stand und ihr in die Augen sah. Seine Hand war eiskalt, doch sein Daumen, der sanft über ihren Handrücken strich, hinterließ eine prickelnde Spur auf ihrer Haut.
    Irgendwann, sie hätte nicht sagen können, ob ein paar Sekunden oder mehrere Minuten vergangen waren, entzog Xenia ihm ihre Hand und trat zur Seite.
    »Kommen Sie doch bitte herein. Möchten Sie eine Tasse Tee? Es ist kalt draußen.«
    »Vielen Dank. Gern.« Seine Stimme war dunkel wie der Nachtwind, der in den kahlen Bäumen flüsterte.
    Als sie die Hand auf die Klinke legte, um die Tür zum Garten zu schließen, ließ sich erneut der blauschwarze Schmetterling auf ihren Fingern nieder. Sie starrte ihn sekundenlang an, bis sie begriff.
    Vor wenigen Minuten, als sie einen neuen Brief auf der Haustürschwelle gefunden hatte, war der Falter auf der anderen Seite des Hauses gewesen. Und nun kam er auf der Rückseite des Hauses zusammen mit dem Fremden herein.
    Ruckartig hob sie den Kopf und starrte ihren nächtlichen Besucher an. Er stand nur einen Schritt von ihr entfernt in der immer noch dunklen Küche, und sie konnte seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen. Um seine Beine strich Ruprecht, als würde er einen lange vermissten Freund begrüßen.
    »Sind die Briefe von dir?« Während sie auf seine Antwort wartete, hielt sie die Luft an.
    »Du weißt, wer ich bin«, erwiderte er, ohne ihr direkt zu antworten.
    Sie schüttelte den Kopf. Er war ihr seltsam vertraut, sie hatte keine Angst vor ihm, aber sie wusste dennoch nicht, wer er war und wie er hieß.
    »Gabriel«, flüsterte er. »Ich bin Gabriel.«
    Xenia nickte, obwohl sie niemanden mit diesem Namen kannte. Aber sie hatte seine Briefe gelesen und wusste nun, dass der Schnörkel, mit dem sie unterschrieben waren, ein G darstellte.
    Gabriel bückte sich zu dem niedrigen Regal neben dem Fenster, und im nächsten Moment stand eine brennende Kerze auf dem Tisch. Sie steckte in einem Halter aus Zinn, der ihr nie zuvor aufgefallen war.
    Im warmen Licht der Flamme sah sie Gabriel prüfend an. »Du kennst dich hier aus«, stellte sie fest und war kaum erstaunt darüber. Eigentlich hätte sie mit einem vollkommen Fremden allein im Haus unruhig und ängstlich sein sollen, doch auf seltsame Weise wirkte die Anwesenheit des Unbekannten beruhigend auf sie, und sie hatte das Gefühl, ihn schon lange zu kennen.
    Dann sprach sie die Frage aus, die ihr auf der Zunge brannte. »Kennst du Amanda?«
    »Amanda Flemming?«
    Als sie sich umdrehte, stand er bewegungslos da und starrte in die Luft.
    »Wer ist sie?« Zwar wusste Xenia nicht, wie Amanda mit Nachnamen hieß, aber

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