Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)
wenn Gabriel eine Amanda kannte, war es sicher die, die sie hierher gebracht hatte.
»Sie ist meine Mutter.« Immer noch starrte Gabriel vor sich hin.
»Wie kann ich sie erreichen? Kannst du mir ihre Telefonnummer geben? Weißt du, wer Frau Klein ist?« Ihr gingen noch mehr Fragen durch den Kopf, aber sie musste erst einmal Luft holen.
Gabriel schüttelte den Kopf. »Da, wo sie ist, gibt es kein Telefon.«
»Aber … Wohnt sie denn nicht mehr hier in Hamburg?«
»Du siehst in diesem Kleid wunderschön aus. Du bist immer wunderschön.« Offensichtlich wollte er nicht weiter über das Thema sprechen. Vielleicht konnte sie später versuchen, mehr herauszufinden.
Während sie Teewasser aufsetzte, bewegte sich Gabriel hinter ihr durch die Küche. Sie hörte leises Geschirrklappern, drehte sich aber nicht um.
»Ich liebe dich, Katharina.«
Obwohl seine Stimme plötzlich ganz nah war, erschrak sie nicht. Es erschien ihr überflüssig, ihm zu erklären, dass Katharina nicht ihr Rufname war, sondern ihr zweiter Vorname, den sie nie benutzte. Sie fragte auch nicht, woher er ihren vollständigen Namen kannte. Und warum er glaubte, sie zu lieben, obwohl sie einander noch nie begegnet waren.
Aus irgendeinem Grund spielte es keine Rolle, wer sie war und woher er kam. Nicht in dieser Nacht. Sie waren beide hier, zusammen in dem alten Haus, alles andere war gleichgültig.
Während sie vor dem Herd stand und darauf wartete, dass das Wasser kochte, spürte sie Gabriel direkt hinter sich. Er berührte sie nicht. Dennoch wusste sie, dass er da war. Weil zwischen ihren Körpern Funken hin und her sprangen, und sein Atem wie ein Hauch der Winternacht ihren Hals streifte.
Dann legte er seine Hände um ihre Taille. Er strich an den Seiten ihres Körpers hinauf bis zu ihrer Brust und ließ seine Fingerspitzen über den glatten Seidenstoff wieder nach unten gleiten. Schließlich schlang er die Arme um ihre Hüften und zog sie rückwärts an sich. Sein muskulöser Oberkörper presste sich an ihren Rücken. Xenia hielt die Luft an.
Der Wasserdampf, der aus dem Kessel aufstieg, hüllte sie in warme, feuchte Schwaden. Xenia rührte sich nicht, auch nicht, als Gabriels Hände über ihren Körper wanderten. Sie legten sich auf ihre Brüste, und es war, als wäre der Stoff darüber nicht mehr vorhanden. Es fühlte sich an, als würde er ihre nackte Haut streicheln. Ihre Nippel schwollen an und drängten sich ihm entgegen. Doch zur selben Zeit schienen seine Finger über ihren Bauch und ihren Rücken zu gleiten, sie umfassten ihre Pobacken und massierten sie sanft. Dann fanden seine Fingerspitzen durch den weiten, langen Rock ihre Schenkel und hinterließen dort eine brennende Spur. Instinktiv presste sie die Beine zusammen, doch behutsam schob sich eine seiner Hände dazwischen, genau dort, wo sie seine Berührung am meisten ersehnte, obwohl ein kleiner Rest ihres Verstandes ihr zuflüsterte, dass all das unwirklich und vielleicht gefährlich war.
Sie hätte nicht sagen können, ob seine Hände über oder unter dem hauchdünnen Stoff waren. Sie wusste nur, dass sein unnachgiebiges Streicheln sie genau dorthin brachte, wo sie vor nicht einmal einer Stunde im Nachbarhaus gewesen war. Sie klammerte sich an den Rand des Herdes und schaute den Dampfwolken nach, die aus dem Kessel unter die Decke stiegen.
»Du weißt, wer ich bin«, murmelte Gabriels tiefe Stimme dicht neben ihrem Ohr. »So lange weißt du es schon.«
Sie wollte widersprechen, doch über ihre Lippen kam nur ein heiserer, unverständlicher Laut.
»Die Briefe«, begann sie, während die Lust kribbelnd durch ihre Adern kroch. »Sie sind von dir, nicht wahr?«
»Du hast mir erlaubt, dir zu schreiben. Und obwohl ich kein Recht dazu habe, warte ich jedes Mal auf eine Antwort, sehne mich nach einem Satz, nach einem Wort von dir.«
»Aber ich weiß doch nicht …« Xenia wollte ihm erklären, dass sie seine Adresse nicht kannte, aber es gelang ihr nicht, weil der Schrei so plötzlich in ihrer Kehle aufstieg, dass sie ihn nicht unterdrücken konnte. Sie ließ sich nach hinten fallen und wurde aufgefangen. Er hielt sie fest und streichelte sie immer weiter.
Es war völlig unmöglich, und doch spürte sie ihn überall, als hätte er zehn Hände, die sich über und unter ihrem Kleid bewegten. Sie meinte sogar zu fühlen, wie er eine sanft kreisende Fingerkuppe in sie hineinschob. Und alle seine Zärtlichkeiten waren fließend und kühl wie schmelzendes Vanilleeis auf ihrer
Weitere Kostenlose Bücher