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Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
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wie dieses Leben wohl aussehen würde. Irgendwann war es ihr nur noch ums Gewinnen gegangen. Darum, diesen Mann dazu zu bringen, für sie sein bisheriges Leben aufzugeben.
    Als sie sich in ihrem Wagen hinter das Steuer setzte, gelang es ihr, sich im Rückspiegel zuzulächeln. Sie würde ein neues Ziel, einen neuen Traum und vielleicht sogar eine neue Liebe finden. Dora startete den Motor.
    Entsetzt starrte Xenia auf das Display ihres Handys. Markus stand dort in großen Buchstaben.
    Sie legte ihren zitternden Finger auf die Taste zum Annehmen des Gesprächs, drückte sie aber nicht hinunter. Als das kleine Telefon endlich schwieg, atmete sie auf.
    Wahrscheinlich würde Markus es wieder versuchen, aber für den Moment war der Schrecken vorüber. Die Erleichterung war nur von kurzer Dauer, denn das Handy läutete sofort wieder. Erneut erschien Markus’ Name auf dem Display.
    Xenia wusste, sie würde nicht zur Ruhe kommen, wenn sie nicht mit ihm sprach. Da sie das Handy für den Kontakt mit ihren Kundinnen brauchte, konnte sie es nicht einfach ausschalten oder die Nummer wechseln. Also musste sie sich Markus zumindest am Telefon stellen.
    Entschlossen nahm sie das Handy vom Tisch, drückte die Taste und nannte so energisch, wie sie nur konnte, ihren Namen.
    »Xenia?« Markus schien sich um einen freundlichen Ton zu bemühen, doch sie hörte deutlich die Ungeduld in seiner Stimme.
    »Was willst du?«, stieß sie ein wenig atemlos hervor.
    »Ich will mit dir über dein Verhalten reden.«
    Sie schwieg, trat ans Küchenfenster und sah hinüber zu Eriks Haus. Alle Fenster waren dunkel.
    »Du hast mich vor meinen Freunden im Club in eine äußerst unangenehme und peinliche Situation gebracht.« Er klang erstaunlich ruhig.
    »Wenn du glaubst, es sei für mich keine unangenehme und peinliche Situation gewesen, nackt in der Stadt herumzulaufen, irrst du dich.« Sie presste die Hand auf ihr viel zu schnell klopfendes Herz.
    »Es gab keinen Grund, wie ein albernes kleines Mädchen davonzulaufen. Du solltest mich gut genug kennen, um zu wissen, dass ich dir niemals ernsthaft etwas angetan hätte. Immerhin haben wir zusammengelebt.«
    Xenia presste die Lippen aufeinander und sah wieder hinüber zu Eriks Haus. Dabei versuchte sie, an ihre wunderbare nächtliche Begegnung mit Erik zu denken. Mit ihm war es schön gewesen, nah und sanft und dennoch leidenschaftlich. Erst jetzt begriff sie, dass der Sex mit Markus von Anfang an eine mehr oder weniger mechanische Angelegenheit gewesen war, die sie sich in ihrer Sehnsucht nach Liebe schön geträumt hatte. Umso mehr schmerzte sie noch jetzt Eriks Zurückhaltung, als es vorbei gewesen war, seine kühle Bemerkung, dass sie sich besser rasch anziehen sollten, und die Tatsache, dass seitdem vierundzwanzig Stunden vergangen waren, in denen sie nichts von ihm gehört hatte. War er am Ende auch nicht besser als Markus?
    »Komm zu mir zurück. Du kannst doch von deiner Näherei gar nicht leben«, fuhr Markus fort, als sie nach ein oder zwei Minuten immer noch schwieg.
    »Ich komme nicht zurück, Markus«, flüsterte sie mit heiserer Stimme. »Niemals. Eher würde ich verhungern.«
    »Ich habe viel Geld für dich ausgegeben.« Er warf diese Bemerkung einfach so hin, aber ihr war klar, er wollte ihr damit sagen, dass sie ihm eine Gegenleistung schuldig war.
    »Ich wusste nicht, dass du mich kaufen wolltest.« Sie biss sich so heftig auf die Unterlippe, dass sie blutete.
    »In einer Beziehung sollten beide Teile gewisse Leistungen erbringen.« Es klang, als würde er einem Geschäftspartner Vertragsklauseln erläutern.
    »Ich dachte, in einer Beziehung geht es um Liebe. Aber das war wohl sehr naiv.« Sie starrte einen Fleck an der Wand an, als würde Markus dort stehen.
    »Ein bisschen wohl schon.« Wieder schien er sich Mühe zu geben, verständnisvoll zu klingen, und wieder gelang ihm das nicht recht. »Du bist eine erwachsene Frau und solltest deine Jungmädchenträume langsam aufgeben. Wir reden in Ruhe über alles, und dann fangen wir noch mal von vorn an. Du bist mir eine Aussprache schuldig.«
    »Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich dich nie wiedersehen will«, wiederholte sie. »Außerdem bin ich längst nicht mehr in Hamburg.«
    Sein Lachen gellte in ihren Ohren. »Natürlich bist du noch in Hamburg. Nachdem du es dir in Berlin mit allen verdorben hast, weil du Hals über Kopf mit mir nach Hamburg ziehen wolltest, kannst du nicht so ohne Weiteres zurück. Dazu bist selbst du zu stolz.

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