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Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
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Und hier in Hamburg werde ich dich finden. Ich habe viele Verbindungen in der Stadt. Irgendjemand wird dich irgendwann sehen. Und es gibt Privatdetektive.«
    Ein eisiger Schreck durchfuhr sie. Meinte er es wirklich ernst, dass er sie unbedingt finden wollte? Oder bluffte er? Ohne ein weiteres Wort drückte sie die Unterbrechungstaste. Anschließend starrte sie minutenlang ihr Handy an, doch es blieb stumm.
    Als sie vor der Haustür ein Geräusch hörte, schreckte sie hoch. Wusste Markus längst, wo sie war, und stand bereits vor dem Haus?
    Auf Zehenspitzen schlich sie in die Diele. Ihr Herz klopfte so laut, dass sie fürchtete, wer auch immer da draußen war, würde es hören. Da aus der Küche Licht in den Flur fiel, sah man ohnehin durch die Milchglasscheibe in der Tür, dass jemand da war. Und ein kräftiger Mann wie Markus hatte sicher kein Problem, auch ohne Schlüssel ins Haus einzudringen.
    In Panik wandte Xenia sich wieder der Küche zu. Sie konnte durch die Hintertür zu Erik flüchten. Obwohl sich Markus am Telefon Mühe gegeben hatte, ruhig und fast verständnisvoll mit ihr zu reden, wusste sie seit der Szene im Club, wozu dieser Mann fähig war. Sie war stolz, ihm deutlich gesagt zu haben, dass sie niemals zu ihm zurückkehren würde, aber sie hatte immer noch nicht den Mut, ihm von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten.
    »Katharina?« Die sanfte Männerstimme, die plötzlich durch die geschlossene Haustür drang, veranlasste sie, sich wieder umzudrehen. Wie in Trance ging sie zur Tür, drehte den Schlüssel um und öffnete.
    »Gabriel«, flüsterte sie, und Erleichterung durchströmte ihren Körper. Am liebsten hätte sie sich in seine Arme geworfen.
    »Du siehst blass aus«, stellte er besorgt fest und berührte mit den Fingerspitzen leicht ihre Wange. »Ist etwas passiert?«
    »Ja«, antwortete sie zögernd, und in ihrem Hinterkopf entstand ein vager Plan.
    Auf jene selbstverständliche Art, mit der er sich im Haus zu bewegen pflegte, ging Gabriel an Xenias Seite in die Küche. Dort stand auf dem Tisch eine Kanne mit frisch aufgebrühtem Tee. Das Handy, das daneben lag, schob Xenia in eine Schublade des alten Küchenschranks. Dann holte sie eine zweite Tasse und setzte sich neben Gabriel an den Tisch.
    Er griff nach ihrer Hand und ließ zärtlich seine Finger zwischen ihre gleiten. Anschließend küsste er jede ihrer Fingerspitzen. Dabei sah er sie die ganze Zeit unverwandt an.
    Die Uhr über dem Herd tickte laut in die Stille, und jede Sekunde war für Xenia voll Glück und Geborgenheit. Ganz gleich, wo Gabriel herkam und wo er hinging, wenn er wieder verschwand – in seiner Gegenwart vergaß sie all ihre Ängste.
    Vielleicht war das der Grund, warum Amanda sie in das Haus ihres Sohnes gebracht hatte, der hier so lange vergeblich auf die Frau gewartet hatte, die er liebte. Vielleicht hatte Amanda gewusst, dass Xenia über die Jahrzehnte hinweg Gabriels Sehnsucht, Liebe und Fürsorge spüren würde.
    Als er ihre Hand wie einen kostbaren, zerbrechlichen Gegenstand wieder auf den Tisch legte, stieß sie einen leisen Seufzer aus. Erneut musterte er sie aufmerksam. »Erzähl mir, was dich bedrückt, Katharina. Du kannst mir alles sagen.«
    Sie zögerte nur kurz, dann fragte sie ihn: »Kannst du mich vor einem Mann beschützen, der mir Böses antun will?«
    Sein Nicken kam entschlossen und ohne jedes Zögern. »Natürlich. Ich kann dafür sorgen, dass er sich dir nie wieder nähert. Aber du musst ihn hierher in dieses Haus bringen. Nur hier habe ich Macht.«
    Der Gedanke, Markus die Adresse ihres Unterschlupfs zu verraten, schnürte Xenia die Kehle zu. Sie starrte angestrengt in Gabriels bernsteinfarbene Augen, die wie goldenes Feuer funkelten.
    »Danke«, sagte sie leise und berührte vorsichtig eine seiner seidigen Haarsträhnen.
    Seine Lippen verzogen sich zu einem traurigen Lächeln. »Kannst du mir denn wirklich vertrauen?«
    Sie atmete tief ein und nickte.
    »Glaubst du mir jetzt endlich, dass ich Achim nicht absichtlich im Stich gelassen habe?«
    Erstaunt sah sie ihn an. Achim war Katharinas früh verstorbener Mann gewesen, wie sie aus den Briefen wusste. »Was meinst du?«
    »Gibst du mir immer noch die Schuld an Achims Tod?« In seinem Blick schwelte Angst und leuchtete zur gleichen Zeit Hoffnung. »Wenn du das tust, kannst du mir nicht vertrauen.«
    »Ich weiß es nicht«, erklärte sie wahrheitsgemäß, obwohl sein flehender Gesichtsausdruck sie fast dazu gebracht hätte, ihm zu beteuern,

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