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Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
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Luft geschleudert wurde, höher und höher hinauf in eine Dunkelheit, in der gleißende Lichter ihr den Weg wiesen.

18. Kapitel
    Dora lauschte noch zwei oder drei Mal dem Klingelzeichen am anderen Ende der Leitung, dann legte sie auf. Sie hatte im Laufe des Abends schon mehrmals versucht, Xenia zu erreichen, aber die Freundin meldete sich nicht. Wahrscheinlich war sie unterwegs und hatte ihr Handy vergessen. Oder sie war mit Erik zusammen und hatte Besseres zu tun, als Anrufe zu beantworten.
    Lächelnd stand Dora von der Bettkante auf und ging zu ihrem Schminkspiegel in der Ecke des Schlafzimmers. Auch wenn Xenia immer wieder erklärte, das mit ihr und Erik werde nicht funktionieren, war ihre Freundin offenbar sehr verliebt in ihren attraktiven Nachbarn. Und er wahrscheinlich auch in Xenia.
    Dora beugte sich vor und betrachtete ihr Spiegelbild. Von der überstandenen Krankheit war sie noch blass, und ihre Haut wirkte wie Porzellan. Da sie zwei oder drei Kilo abgenommen hatte, traten ihre Wangenknochen deutlicher hervor.
    Um die durchscheinende Blässe ihrer Haut zu erhalten, benutzte sie kein Rouge. Stattdessen schminkte sie ihre Lippen knallrot und umrandete ihre Augen mit schwarzem Kajal, sodass sie geheimnisvoll schimmerten.
    Als sie aus der Küche lautes Klappern und einen unterdrückten Fluch hörte, vertiefte sich ihr Lächeln. Philipp hatte darauf bestanden, zur Feier ihrer Genesung eigenhändig ein Festmenü zuzubereiten. Was sie ausgesprochen mutig von einem Mann fand, der bis vor ein paar Tagen nicht einmal ein Spiegelei braten konnte.
    Nervös zupfte sie an ihren Haaren. Wie hatte das nur passieren können? Philipp war all die Jahre wie ein Bruder für sie gewesen, und jetzt zuckte es ihr ständig in den Fingern, ihn anzufassen, wenn sie ihn nur sah.
    Als er im Türrahmen auftauchte, fuhr sie wie ertappt herum. Sie räusperte sich und bemühte sich um ein harmloses Lächeln. »Ist das Essen fertig?«
    Sekundenlang sah er sie liebevoll an. Ein bisschen wirkte sein Blick, als sei sie das Menü, das er heute Abend verspeisen wollte. Und der Gedanken gefiel ihr außerordentlich gut, obwohl sie immer noch das Gefühl hatte, etwas Verbotenes zu tun, wenn sie Philipp begehrte.
    »Der Tisch ist gedeckt«, sagte er dann und lehnte sich lässig gegen den Türrahmen, als wollte er es sich dort bequem machen, um sie während der nächsten zwei oder drei Stunden einfach nur anzusehen. »Die Kerzen sind angezündet, und der Wein ist entkorkt.«
    Mit zitternden Knien stand Dora auf und ging langsam auf ihn zu. »Dann können wir also anfangen?«
    Sie blieb dicht vor ihm stehen und atmete tief seinen Duft ein, der ihr so vertraut, aber trotzdem neu und aufregend war.
    Um Philipps Mund spielte ein Schmunzeln, doch seine Augen schauten sie ernst und fragend an. Obwohl kein Laut über seine Lippen kam, wusste sie, welche Frage er ihr stellte, und sie nickte und strich fast schüchtern mit den Fingerspitzen über seinen Handrücken.
    »Das Essen ist absolut ungenießbar«, erklärte er mit rauer Stimme, während er einen halben Schritt auf sie zukam, sodass sie einander nun sehr dicht gegenüberstanden.
    Die Wärme seines Körpers hüllte sie ein wie eine weiche Decke. Sie schluckte und hob die Hand, um ihm eine seiner widerspenstigen Haarsträhnen aus der Stirn zu streichen.
    »Vollkommen versalzen«, gestand er.
    Ihre Kehle fühlte sich eng an, obwohl ihre Mandeln längst nicht mehr geschwollen waren. »Schade«, stieß sie mühsam hervor. »Dann müssen wir eben zum Essen ausgehen. Ich weiß auch schon, wohin.«
    Philipp zog die Augenbrauen hoch und sah sie abwartend an.
    »In der Nähe der Deichtorhallen gibt es die beste Currywurst der Stadt«, berichtete sie mit leuchtenden Augen. Seit ihrer Trennung von Thilo hatte sie eine Vorliebe für Fastfood entwickelt, weil sie einfach keine Lust mehr auf die Sternerestaurants hatte, in die er sie oft ausgeführt hatte. Es war streng verboten gewesen, ihn in der Öffentlichkeit oberhalb der Tischplatte zu berühren. »Hinterher können wir uns Hamburg bei Nacht von ganz hoch oben ansehen.«
    »Der Highflyer? Ich weiß nicht … Immerhin hast du drei Tage mit Fieber im Bett gelegen.«
    Sie musste lächeln, weil sie genau wusste, was er dachte. Er dachte an ihr warmes, bequemes Bett, das sie nun mehrere Nächte miteinander geteilt hatten, ohne dass das geschehen war, wonach sie sich beide sehnten.
    »Ich ziehe mich warm an.« Auch sie hätte sich am liebsten sofort in seine Arme

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