Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
Vom Netzwerk:
Leben lang auf diesen einen Kuss gewartet.«
    »Wir haben unser Leben lang darauf gewartet«, flüsterte sie.
    Gabriels Blick tauchte tief in ihre Augen. So tief, dass es schmerzte.
    »Jedes Jahr ein Brief?«, wiederholte er. »Ein einziger?«
    »Ja«, hauchte sie. »Und jetzt muss ich gehen.«
    Sie drehte sich zur Tür um. Achim wartete auf sie. Sie war hierhergekommen, um Gabriel zu sagen, dass der Kuss am Tag ihrer Hochzeit keine Bedeutung für sie gehabt hatte. Das war ihr nicht gelungen, aber dennoch wurde es Zeit für sie, zu gehen.
    »Katharina«, flüsterte er und machte einen Schritt auf sie zu.
    Sie schaute ihn an und schüttelte den Kopf. »Ich muss gehen«, formte sie erneut mit ihren Lippen, aber aus ihrem Mund kam kein einziger Ton.
    Sie wandte sich so hastig um, dass sie eine der Phiolen, die auf dem Sekretär standen, mit dem Ärmel umwarf. Die schmale, hohe Flasche fiel auf den Boden, wo sie klirrend zerbrach. Erst als der große schwarz-weiße Kater laut fauchend unter dem Schreibtisch hervorrannte, bemerkte sie das Tier. Offenbar hatte ihn eine der Glasscherben getroffen, denn er hinterließ eine Blutspur auf den Holzdielen.
    »Das tut mir furchtbar leid.« Katharina schlug sich die Hand vor den Mund.
    »Es ist nicht schlimm«, beruhigte Gabriel sie und strich ihr über den Arm. »Die Flasche war fast leer, und Ruprechts Schnittwunde kann nicht tief sein. Ich werde mich später darum kümmern. Jetzt wird er sich erst einmal für ein oder zwei Stunden verkriechen und seine Wunde lecken, was aus medizinischer Sicht nur gut ist.«
    »Trotzdem. Es tut mir schrecklich leid«, wiederholte Katharina. Sie spürte, wie ihre Knie zitterten. Gabriels Fingerspitzen, die immer noch sanft ihren Arm streichelten, schienen sich durch den Stoff ihres Kleids zu brennen.
    Dann lag sie plötzlich in seinen Armen und spürte die Hitze seines Körpers. Kämpfte gegen das Verlangen. Und wusste, dass genau das geschehen würde, was passieren musste. Weil wahre Liebe niemals endet und nicht zur Ruhe kommt, bis sie Erfüllung findet.
    Ihre Finger krallten sich in die Aufschläge von Gabriels Jacke, und sie hielt den Atem an, während sein Mund den ihren suchte. Als seine Lippen sie berührten, durchfuhr es sie wie von einem Blitzschlag.
    Sanft glitt seine Zunge in ihre Mundhöhle, strich über ihre Zähne, liebkoste ihren Gaumen und forderte ihre Zungenspitze zu einem zärtlichen Tanz heraus.
    In diesem Kuss lag alles, was Gabriel für sie empfand. All seine Liebe, Sehnsucht und Zärtlichkeit, aber auch sein Verlangen und seine Leidenschaft. Und ihr Körper reagierte mit denselben Empfindungen. Ihre Knie wurden weich, an den die Innenseiten ihrer Schenkel lief ein heißes Prickeln auf und ab, und tief in ihrem Schoß loderte ein Feuer.
    »Katharina, ich liebe dich«, flüsterte er dicht vor ihrem Mund, bevor er seinen Kuss vertiefte.
    Sie wollte ihm antworten, wollte ihm erklären, dass diese Liebe nicht sein durfte, doch aus ihrer Kehle drang nur ein Stöhnen, während sie mit Lippen und Zunge und allem, was sie fühlte und was sie war, seinen Kuss erwiderte.
    Dann verlor sie den Boden unter den Füßen. Gabriel hatte sie hochgehoben und trug sie auf seinen Armen über den Flur in sein Wohnzimmer. Hier brannte nur eine kleine Lampe über dem Sekretär, die Vorhänge waren zugezogen, und im Ofen knisterte ein Feuer, da die Frühlingsnächte immer noch kühl waren.
    Er ließ sie auf den weichen Teppich vor dem Kachelofen gleiten.
    »Gabriel«, flüsterte sie mit einer Stimme, die sie selbst kaum erkannte. »Wir dürfen das nicht tun.«
    Er ließ sich neben ihr auf den Knien nieder und strich ihr das Haar aus der Stirn. »Ich weiß. Ich weiß aber auch, dass wir es unser Leben lang und vielleicht darüber hinaus bereuen werden, wenn wir nicht wenigstens diese eine Erinnerung haben, wenn wir unsere Liebe nicht wenigstens ein einziges Mal gelebt haben.« Während er die obersten Knöpfe ihres Kleids öffnete, löste er für keine Sekunde seinen Blick aus ihrem.
    »Ich …« Sie wusste nicht weiter und sah ihn nur flehend an.
    Sofort ließ er von ihr und richtete sich auf. »Du willst gehen.« In seinen Augen stand ein so großer Schmerz, dass es ihr die Kehle zuschnürte. Die Bernsteinfarbe seiner Iris hatte sich in dunkles Braun verwandelt.
    »Nein«, flüsterte sie. »Ich will bei dir bleiben. Dieses eine Mal, diese eine Nacht.«
    Sie schloss die Augen und spürte Sekunden später seine Fingerspitzen auf ihrer Haut. Wie er so

Weitere Kostenlose Bücher