Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love
sich die Hose über seinem Po strafft. Wirklich nicht. So lüstern bin ich nicht. Na ja, ein bisschen vielleicht. Verdammt!
Der Erzbischof machte das Kreuzzeichen über Caedmon. »Möge der Herr Euch segnen und behüten.«
Behüte uns alle, Herr! Wir stecken in großen Schwierigkeiten.
Der weißhaarige, weißbärtige Dunstan musste um die Mitte fünfzig sein. Er war mit einer schlichten Kutte bekleidet, die allerdings aus feinster Wolle war und unter der er ein Untergewand aus kostbarer irischer Spitze trug, die an Handgelenken, Hals und Knöcheln hervorschaute. Als Gürtel trug er einen Strick, der mit Silberfäden durchwirkt war. Auf seiner Brust prangte, an einer schweren Kette hängend, ein großes Kruzifix, und seine Finger schmückten mehrere kostbar aussehende Ringe.
Ein Mönch in einer sehr viel gröberen Kutte, dessen Haar zu einer Tonsur geschoren war, trug die ›Mitra‹ in den Händen, die kunstvoll gearbeitete, spitze Kopfbedeckung des Erzbischofs, die zu offiziellen Anlässen getragen wurde. Ein weiterer Priester reichte dem Erzbischof den juwelenbesetzten Bischofsstab, das Symbol seines hohen Amtes.
Die strengen Augen des Erzbischofs huschten hierhin und dorthin, und nichts schien ihnen zu entgegen. Zweifellos würde er dem König den Zustand der Burg genau beschreiben können, bis hin zu der Anzahl der Soldaten und der Schafe, die zum Scheren bereit standen. Breanne hätte schwören können, dass sich seine blassen Augen weiteten, als er ihre hübsch geschnitzten Rittersporne auf den Balken des Schweinestalls bemerkte. Wahrscheinlich hielt er sie für heidnische Symbole.
»Würde Eure Eminenz jetzt gern das Frühstück einnehmen?«, fragte Caedmon höflich. »Ich habe meine Köchin eine Mahlzeit für Euch und Euer Gefolge vorbereiten lassen.«
Dunstan schüttelte den Kopf. »Zuerst werden wir zum Dank für unsere sichere Reise durch dieses primitive Land eine Messe lesen.«
Breanne war froh, dass Caedmon so vorausschauend gewesen war, die Kapelle heute Morgen von den Dienstmägden gründlich reinigen zu lassen.
»Das Badehaus ist bereit, falls nötig, und selbstverständlich auch ein privates Schlafzimmer für Euch«, fügte Caedmon hinzu.
Wieder schüttelte Dunstan den Kopf. »Zuerst die Messe.«
Kein Wort des Dankes für Caedmons Gastfreundschaft, nur selbstherrliche Anmaßung, als stünde ihm jede Form von Aufmerksamkeit wie selbstverständlich zu.
Alle stiegen die Stufen zu der Flügeltür hinauf, die in die große Halle führte, als der Erzbischof Breanne und die Kinder bemerkte, die an der Burgmauer standen. Die Kinder waren ausnahmsweise einmal so vernünftig, sich nicht danebenzubenehmen. »Was sind das für Kinder?«, wollte Dunstan von Caedmon wissen.
Caedmon blickte nicht einmal in ihre Richtung, aber sein grimmiger Gesichtsausdruck verriet Breanne, dass ihm klar war, auf welch dünnem Eis er sich bewegte. Ein falscher Schritt, und er könnte alles verlieren. »Das sind meine, und Hugh hier ist mein Ältester«, sagte er und legte dem Jungen eine Hand auf die Schulter.
»Und die Frau?« Die Verachtung, die Dunstan Frauen entgegenbrachte, war mehr als offensichtlich. Seine scharfen Augen maßen Breanne von Kopf bis Fuß. »Diese feinen Kleider sind nicht die eines Hausmädchens.«
»Die Dame ist Lady Breanne von Stoneheim.«
Sie knickste vor dem Erzbischof, doch da sie sich des Protokolls nicht sicher war, wagte sie nicht, seinen Ring zu küssen.
»Stoneheim?«
»Das liegt oben in den Nordländern. Lady Breannes Vater ist König Thorwald«, klärte Caedmon Dunstan sichtlich widerstrebend auf.
»Eine heidnische Wikingerin!« Dunstans Nasenflügel blähten sich vor Empörung. Wäre Breanne in seiner Nähe gewesen, hätte er vielleicht sogar versucht, sie mit seinem Bischofsstab zu schlagen.
»Ich glaube, sie ist getauft«, sagte Caedmon, bevor Breanne das Wort ergreifen und etwas Anstoßerregendes erwidern konnte. Er warf ihr einen Blick zu, der sie warnte, seinen Worten nicht zu widersprechen. Was er nicht wusste, war, dass ihr Vater und ihre Schwestern sowohl der Religion der Wikinger als auch der christlichen anhingen.
Und dann schien Dunstan plötzlich bewusst zu werden. »Seid Ihr die Schwester Lady Vanas von Havenshire?«
Oh Gott! Jetzt kommt's! »Ja, das bin ich.«
»Ist sie hier?« Wieder suchten seine Adleraugen die Umgebung ab.
Breanne schüttelte den Kopf.
»Wo ist sie?«
Sie zuckte mit den Schultern. »Daheim im Norden, glaube ich.«
Dunstan zeigte mit
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