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Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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dass sie an einer Raumstation in der Umlaufbahn des Planeten andocken würden.
    Mit ihren gigantischen Armen, die sich aus dem Mittelpunkt erstreckten, stellte diese Raumstation ein Wunder der Technik dar. Schiffe trafen hier ein, dockten an, wurden entladen, wieder beladen und legten mit einer Reibungslosigkeit ab, die an einen geschäftigen Bienenkorb erinnerte.
    An einen Bienenkorb, der sie mit unzähligen Stacheln bedrohen mochte, sobald in der Mannschaft Drachenwandler entdeckt wurden.
    Sie besaßen keine offiziellen Dokumente. Keine Ausweispapiere. Auch keinen Transponder.
    Unter der Raumstation war die Oberfläche des Planeten zu erkennen. Sie wirkte gebirgig und von Gletschern und gewaltigen Polkappen aus Eis bedeckt. Dieser gefrorene Schneeball machte einen keineswegs einladenden Eindruck.
    Im Vergleich zur Erde wirkte Pentar unfruchtbar. Vivianne sah keine Meere, keinen Dschungel und keine anderen Wälder. Überhaupt nichts Grünes war auf Pentar zu erkennen. Die Wettersensoren verrieten ihr, dass es auf der Oberfläche nicht nur kalt war, sondern sich auch keinerlei tierisches oder pflanzliches Leben nachweisen ließ.
    Kein Wunder, dass die Stämme Pentar verlassen und sich auf anderen Welten ausgebreitet hatten. Schließlich war alles besser als dieser Ort. Aber sie sollte sich nicht täuschen. Die Stämme kolonisierten nicht, sondern sie beherrschten, sie versklavten, sie stahlen die Bodenschätze der anderen Planeten, zogen wie Heuschrecken umher und hinterließen Tod und Verwüstung.

31
    Seid dankbar für den Hyperraum, denn er gibt euch die Möglichkeit, zu lieben, zu lachen, zu arbeiten, zu spielen und zwischen den Sternen entlang zu reisen .
    Unbekannter galaktischer Forscher  
    Jordans Motto lautete, auf den Frieden zu hoffen, sich aber auch nicht gegen die Notwendigkeit eines Krieges zu sperren. Daher war er keineswegs erfreut darüber, dass Vivianne die Autoritäten der Stämme persönlich begrüßen wollte. Aber er wusste, dass es keinen Sinn hatte, sie um Zurückhaltung zu bitten. Stattdessen würde er gut bewaffnet in ihrer Nähe bleiben, allerdings außer Sichtweite.
    Während er und Sean den Eingang mit ihren Waffen sicherten, begrüßte Vivianne die offiziellen Abgesandten der Stämme bei der Hauptluke. »Willkommen.« Sie deutete auf ein Tablett mit einer Auswahl von Getränken und etlichen verführerischen Häppchen, die Knox gleich daneben abgestellt hatte. »Darf ich Ihnen eine Erfrischung anbieten?«, fragte Vivianne fröhlich.
    »Händigen Sie uns Ihre Schiffspapiere aus.« Der große, grauhaarige Mann in der fleckigen Uniform sprach mit barscher Stimme; seine Knopfaugen starrten Viviannes geschmeidige Gestalt an, als stünde sie unbekleidet auf einem Sklavenpodest.
    Jordan kochte vor Wut. Vivianne tat so, als würde sie es nicht bemerken. Sie steckte sich eine widerspenstige Locke hinter das Ohr und setzte eine nachdenkliche Miene auf. »Ich fürchte, wir haben unsere Papiere verloren, als uns der Weltraummüll traf.« Sie öffnete die Augen recht weit. »Wir hatten ja Glück, dass wir überleben konnten.«
    »Sie erwarten doch wohl nicht von uns, dass wir das glauben?«, höhnte der jüngere Mann.
    Sie schenkte ihnen etwas zu trinken ein. »Ich fürchte, mir wird niemand glauben, und deshalb hatte ich gehofft, dass Sie mir sagen können, was ich tun soll. Ich bin nicht sehr geschickt, wenn es um Papierkram geht.« Ha , dachte Jordan. Und das kommt von einer Frau, die eine der größten Firmen der Erde geleitet hat! Sie konnte wirklich hinterhältig sein, wenn sie wollte. »Gibt es irgendeinen Bericht, den ich hätte abspeichern müssen?«
    Vivianne flirtete zwar nicht richtig mit den Männern, aber sie appellierte doch an ihren Beschützerinstinkt. Jordan glaubte zwar, dass sie keine einzige mitfühlende Zelle im Körper hatten, doch Vivianne plauderte munter weiter, als wäre es so.
    »Es war so beängstigend«, sagte sie mit einer leicht atemlosen Stimme, die die Männer allmählich gefangen nahm. Ihre Blicke waren nicht mehr so düster, und als sie etwas aßen und tranken, ließ die Spannung zunehmend nach. »Wir mussten unsere Maschinen in einem fremden Hafen reparieren«, fuhr sie fort. »Ich bin mir ziemlich sicher, die Mechaniker werden dabei ihren Schnitt gemacht haben … aber wir mussten nach Hause kommen, also blieb uns keine Wahl, als zu viel für die Reparaturen zu bezahlen.«
    »Neue Papiere können sehr teuer sein …« Der ältere Beamte ließ die Andeutung in der

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