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Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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Stärke zu fühlen. Sie wollte zwar so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen, weigerte sich jedoch, dafür ihre Unabhängigkeit aufzugeben. Und als einer der beiden Kapitäne musste sie sowohl für ihre Mannschaft als auch für sich selbst stark bleiben.
    Es schien nur einige Sekunden und gleichzeitig eine Ewigkeit zu dauern, aus dem Hyperraum kommend abzubremsen. Als sie sich unterhalb der Lichtgeschwindigkeit befanden, sahen sie Hunderte, vielleicht sogar Tausende Stammesschiffe.
    Sean beugte sich über seinen Navigationsbildschirm. »Das ist ja ein wahnsinniger Verkehr.«
    Sirenen heulten auf. »Warnung. Wir befinden uns auf Kollisionskurs. Kollisionskurs.«
    An der Kommandokonsole kämpfte Gray mit dem Steuer. »Die Übersetzer arbeiten. Die Verkehrskontrolle befiehlt uns, auf sechzig Grad zu Null Punkt Acht Fünf Neun zu steuern.«
    »Tun Sie das«, befahl Jordan.
    Gray korrigierte ihren Kurs, und die Warnungen erstarben. Vivianne stieß ganz langsam den Atem aus und warf einen Blick auf den Sichtschirm. Schiffe jeder Größe und Form schossen durch den Weltraum um Pentar herum. Einige schienen einen ganzen Kilometer lang zu sein, andere waren klein und schlank und schossen zwischen den schweren Kreuzern umher. Militärschiffe, Transportgefährte und Fähren flogen wild durcheinander.
    Das Chaos erinnerte sie an eine Autofahrt durch Tokio während der Hauptverkehrszeit – allerdings in drei Dimensionen. Hier draußen allerdings bedeutete ein kleiner Rempler sofort den Tod.
    Sean legte eine Botschaft von der Verkehrsleitstelle auf den Lautsprecher. »Schiff auf der Spur Null Punkt Acht Fünf Neun, Einflug ist verboten.«
    »Warum das?«, fragte Jordan.
    »Ihr Registrierungssignal antwortet nicht.«
    Offenbar besaß jedes Schiff ein Signal, mit dem es sich den Verkehrspolizisten gegenüber ausweisen konnte. Da die Draco aber kein solches Signal ausstrahlte, erregte sie die öffentliche Aufmerksamkeit.
    Jordan handelte sofort. »Verkehrskontrolle, hier ist das Schiff auf der Spur Null Punkt Acht Fünf Neun. Vor sechs Tagen hatten wir einen Energieausfall, nachdem uns ein Meteoritenschwarm traf. Unser Transponder ist defekt, aber Trendonis wird für uns bürgen.«
    »Trendonis?« Der Verkehrspolizist stieß einen Pfiff aus.
    Jordans Lüge, sie befänden sich auf einer Mission für den feindlichen Anführer, konnte sich auch ganz schnell gegen sie wenden. Vivianne hielt den Atem an. Sollte der Polizist versuchen, ihre Geschichte bestätigt zu bekommen? Oder erfüllte ihn der bloße Name des mächtigen Führers bereits mit einer solchen Angst, dass er sie passieren ließ?
    Jordan klang unbesorgt, ja beinahe gelangweilt. »Trendonis gefällt es nicht, wenn sich seine Schiffe verspäten, aber tun Sie ruhig, was Sie tun müssen.«
    »Anflug erlaubt. Alpha, Priorität Zwei. Gute Landung!«
    Jordan schaltete das Mikrofon aus. »Das war schon etwas zu leicht.«
    Vivianne kniff die Augen zusammen. »Glaubst du, sie sind noch misstrauisch?«
    »Wir dürfen niemandem vertrauen. Wenn wir andocken, könnten wir verhaftet oder erschossen werden.« Er wandte sich an Sean. »Teilen Sie alle Handfeuerwaffen aus, die wir an Bord haben.«
    »Glaubst du etwa, wir können uns den Weg freikämpfen?« Vivianne drehte sich der Magen um.
    Jordan stemmte die Fäuste in die Hüften. »Wir dürfen es nicht zulassen, dass sie uns aufhalten.«
    Ein offener Kampf schien ihr nicht der richtige Weg zu sein. Nicht so tief im Stammesterritorium. Sie waren doch völlig unterlegen. Vivianne kratzte sich am Nacken. »Vermutlich werden zunächst Beamte aus den unteren Rängen an Bord kommen. Sollten wir nicht eher versuchen, sie zu bestechen, anstatt sie gleich zu erschießen?«
    Jordan nickte. »Es wäre vielleicht vernünftiger, ihnen Energie anzubieten. Der Stab kann in die meisten Kraftnetze eingespeist werden.«
    Außerdem hatten sie mehr als genug Nahrungsmittel. Aber solange es nicht unbedingt notwendig war, wollte Vivianne nichts von den Qualitätsprodukten weggeben, die Devid der Draco geschenkt hatte: Nüsse, Kaffee, Bohnen und synthetisches Fleisch. Sie besaßen sogar Branntwein, Bourbon und Wodka. Da sie nicht wussten, wann sie ihre Vorräte auffüllen konnten, war es besser, so wenig wie möglich davon zu verbrauchen.
    Vivianne nahm eine Laserwaffe entgegen und steckte sie in den Gürtel ihrer Hose. Das kühle, harte Metall erinnerte sie beständig an die Gefahr. Als sie dann wieder einen Blick auf den Sichtschirm warf, erkannte sie,

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