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Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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sie deiner Legende nach gewinnen.«
    »Die Vereinigung des Stabs mit dem Gral ist die einzige Möglichkeit, sie zu besiegen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es gibt immer einen zweiten Weg.«
    »Kapitän«, unterbrach Tennison, als er über die Schwelle glitt. »Die Maschinen scheinen in Ordnung zu sein. Sean glaubt, sie haben sich überhitzt, aber sie sind nicht beschädigt. Gray hat gesagt, dass wir sie neu starten und die Schwerkraft wiederherstellen können, wenn Sie die Energie hochfahren.«
    »Gute Arbeit.«
    Jordan kniete sich hin, drückte auf den Kristall an der Spitze des Ehrwürdigen Stabes, und das Artefakt summte und leuchtete auf. Er hatte ihr ja gesagt, dass es keinen Knopf zum Ausschalten besaß, aber offensichtlich war er dennoch in der Lage, den Energiefluss zu steuern. Doch das Denken fiel ihr schwer. Ihre Schuppen zitterten. Sie verspürte Schmerzen in der Brust.
    Guter Gott, bitte nicht schon wieder. Sie durfte es nicht zulassen, dass ihr Denken von den Lustgefühlen vernebelt wurde. Auch ohne Sex war es schon schwierig genug, mit Jordan umzugehen. Doch in ihrem Blut regte sich etwas. Ihr Puls wurde schneller.
    Sie starrte den Stab an. »Was ist hier los? Was macht dieses Ding mit uns?«, fragte sie.
    »Ich bin mir nicht sicher.« Er schenkte ihr einen durchdringenden Blick. »Du bist nicht telepathisch begabt, oder?«
    »Wenn ich in der Lage gewesen wäre, deine Gedanken zu lesen, hätte ich jedenfalls verhindert, dass du die Draco startest.« Und sie hätte es ebenfalls vermieden, zusammen mit ihm im Maschinenraum zu landen. Zunächst hätte sie etwas gegen dieses verzweifelte Verlangen unternommen.
    »Stell die Energie ab«, flüsterte sie und versuchte, nicht so zu klingen, als bettele sie ihn darum an.
    »Das kann ich nicht.« Ein Schatten flog über sein Gesicht. »Wir brauchen alles, was wir haben, um die Draco mit Energie zu versorgen.«

4
    Wir sind nichts anderes als die Summe unserer Erfahrungen und Gedanken .
    König Arthur Pendragon  
    »Nichts wie weg von hier.« Jordan verließ den Maschinenraum. Nach mehr als fünfzehnhundert Jahren meist einsamer Bemühungen hatte er sich inzwischen daran gewöhnt, mit anderen zusammenzuarbeiten. Aber Vis Nähe stellte ein besonderes Problem dar.
    Zum einen war sie unabhängig und daran gewöhnt, die Dinge auf ihre eigene Weise zu tun. Zum anderen erinnerte er sich immer dann, wenn er in ihre Nähe kam, lebhaft an ihre Gedanken über den Geburtstag ihrer Mutter. An ihre Aufregung. An ihre kindliche Freude.
    Immer wenn er diese glückliche Erinnerung nachvollzog, wuchs in ihm der Wunsch, die erwachsene Vivianne besser kennenzulernen. Er ächzte. War denn die Erinnerung daran, wie sanft sich ihre Haut unter seinen Fingerspitzen angefühlt hatte, nicht schon verführerisch genug?
    Ihre gemeinsame Lust hatte eine gefährliche Reaktion in Gang gesetzt. Sein Appetit auf sie war ins Unermessliche gewachsen. Die Augenblicke mit ihr gehörten zu den einprägsamsten in seinem ganzen langen Leben. Vivianne Blackstone war so beherrschend, klug und sexy, dass er sie einfach begehren musste! Aber diese Ablenkung durfte er sich eigentlich nicht erlauben.
    Er hatte den feierlichen Eid geleistet, dass die Stämme keiner Welt jemals wieder das antun würden, was sie Dominus angetan hatten. Zwar hatte er damals nicht erwartet, dass der Verlust des Stabes für ihn eine Verzögerung von tausendfünfhundert Jahren bedeutete. Aber während dieser ganzen Zeit hatte seine Entschlossenheit, die Stämme aufzuhalten, niemals geschwankt. Er würde sich keinerlei Ablenkung erlauben.
    Nicht einmal durch Vi.
    Obwohl er liebend gern mehr über sie wüsste – was sie zum Lachen brachte, was sie glücklich machte, was sie zu einer so erfolgreichen Geschäftsfrau hatte werden lassen –, konnte er es sich doch nicht leisten, dieser Neugier nachzugeben.
    Er schwebte durch den Korridor auf die Kombüse zu. Vi hatte auch mit dem Hund unter dem Arm keine Schwierigkeiten, ihm zu folgen. Doch ihre Stimme klang atemlos, was zweifelsfrei den Auswirkungen des Stabes zuzuschreiben war.
    »Also ist der Stab für das verantwortlich, was zwischen uns vorgefallen ist?«, fragte sie.
    »Der Stab ist mehr als nur eine Energiequelle.«
    »Ja und?«, drängte sie ihn, als könne sie sein Widerstreben spüren.
    »Er speist alle Arten von Energie. Elektrische. Magnetische. Kosmische.«
    »Sexuelle?« Ihre grünen Augen wurden vor Eindringlichkeit dunkler, doch ihre Stimme blieb ruhig und beherrscht.

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