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Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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Dennoch vermochte sie nicht jede Spur von Verlangen zu unterdrücken, das der Stab in ihr hervorrief.
    »Sexuelle Energie? Ja. Aber es kann eben jede Art von Energie sein. Wenn ich zum Beispiel in Drachengestalt lebe, benötige ich dafür ungeheuer viel Energie. Das Leben als Mensch ist dagegen nicht so energieintensiv. Wenn ich nicht genug habe, um die menschliche Gestalt aufrechtzuerhalten, kann ich mich in ein Geschöpf verwandeln, das sogar noch weniger Energie zum Überleben braucht.«
    »Der Stab ermöglicht dir das Gestaltwandeln.« Ein erfreutes Grinsen erhellte ihr Gesicht. »Willst du damit sagen, dass du ein Drachenwandler bist, obwohl du in Menschengestalt keinerlei Schuppen besitzt? Und du kannst dich auch in …«
    »… in eine Eule verwandeln.« Er würde ihr aber nicht verraten, dass er sich nur dann verwandeln konnte, wenn sich der Stab in seiner Nähe befand. Wenn sie allerdings glaubte, dass sie in der Lage war, ihm Geheimnisse zu entlocken, würde sie sich besser in seine Pläne einfügen.
    »Beweise es«, sagte sie.
    »Hier ist nicht genug Platz für die Verwandlung in einen Drachen.« Er hielt in der Mitte des Korridors inne und ermöglichte es ihr, ihn einzuholen.
    »Dann zeig mir die Eule«, forderte sie.
    Grays Stimme drang durch die Lautsprecher. »Warnung. Schwerkraft kommt zurück.«
    »Gute Arbeit, Leute.« Jordan erachtete es als wichtig, seine Mannschaft häufiger zu loben. Es kostete nichts und stärkte die Moral der Truppe.
    Vi drehte die Füße in Richtung des Decks. Jordan tat dasselbe und verwandelte sich in eine Eule. Seine Zellen zogen sich zusammen. Seine Glieder schrumpften, die Arme wurden zu Schwingen und aus der Haut sprossen Federn. Die Augen wechselten die Farbe von Blau zu Golden, sein Blick wurde schärfer. Er verlor ein wenig Verstand. Zusammen mit dem Körper schrumpfte auch seine Kleidung; und die Nanobots ließen ihm nur einen Kragen übrig. Er flog noch um Viviannes Kopf herum und verwandelte sich dann rasch in einen Menschen zurück. Sofort kleideten ihn die Nanobots wieder.
    »Als König Arthur seine tödliche Wunde erhielt, befürchtete er, der Gral könnte in die Hände der Stämme fallen. Also haben wir den Gral auf den Mond Pendragon gebracht und den heilkräftigen Kelch in Avalon verborgen.« Unfreiwillig hatte Jordan auf diesem Mond viel Zeit in Eulengestalt verbracht und war nicht in der Lage gewesen, gegen die Stämme zu kämpfen. Zwar hatte er jede Hohepriesterin begleitet, aber ohne seinen Stab waren seinen Fähigkeiten enge Grenzen gesetzt gewesen. »Als dein Archäologe Lucan Roarke nach Hause gereist ist, habe ich ihn und seine Frau Cael von Pendragon aus begleitet.«
    »Lucan hat mich zwar darüber informiert, aber er hat nie erwähnt, dass du ein Drachenwandler bist.«
    »Er wusste es nicht, genauso wenig wie seine Frau Cael. Damals glaubten sie, ich sei nur eine Eule.«
    Misstrauen leuchtete in ihren Augen. »Warum hast du es ausgerechnet mir verraten?«
    »Weil du und ich zusammen daran arbeiten müssen, den Gral von den Stämmen zurückzuholen.«
    »Dazu willst du meine Hilfe haben?«
    »Das scheint mir besser zu sein, als dich während der ganzen Reise in einer Kabine einzusperren«, murmelte er.
    Sie hielt den Kopf schräg, kraulte den Hund und wirkte nicht im Mindesten erschrocken. Sie beachtete auch seine Drohung ihrer persönlichen Freiheit gegenüber nicht weiter und kam wieder zu ihrem ursprünglichen Thema zurück. »Warum hatten wir Sex miteinander, da wir uns doch nicht besonders mögen?«
    Er unterdrückte ein Schnauben. Das mochte vielleicht ihre Meinung sein, aber – ihm gefiel sie sehr. Allerdings passte ihm das nicht. In seinem Leben war kein Platz für eine Frau. Er hatte zwar ein paar Affären gehabt, sich aber nie etwas anderes als körperliche Befriedigung zugestanden. Es durfte keine emotionalen Verwicklungen für ihn geben. Er musste seine ganze Energie auf die Bekämpfung der Stämme richten.
    »Der Ehrwürdige Stab besitzt Kräfte, die auch ich nicht ganz verstehe.« Die Stämme hatten Dominus in die Luft gesprengt, bevor er die Wirkungsweise des Stabes vollständig begriffen hatte. »Hast du bemerkt, wie ich die Energie zum Fließen bringen konnte, indem ich auf den Kristall gedrückt habe?«, fragte er, obwohl er sich sicher war, dass sie all seine Bewegungen aufmerksam beobachtet hatte. »Es gibt zwei weitere Kristalle, die als Schlüssel dienen. Wir müssen sie finden, damit der Stab richtig funktioniert.«
    Ihre

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