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Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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sie drehte sich zu ihm um. »Ich spreche gerade mit Lucan.«
    Lucan sagte rasch: »Die Stämme haben unseren Transporter abgeschaltet. Die Erde ist also isoliert.«
    Jordan beugte sich über Vivianne und legte ihr die Hand auf die Schulter. »Wie haben sie das geschafft?«
    »Daran arbeiten wir noch. Aber wir vermuten, dass einer der Wächter in Stonehenge bestochen wurde.«
    »Habt ihr ihn befragt?«, wollte Vivianne wissen.
    »Ja. Er sagt nichts, aber zwei Männer sind tot. Und ein weiterer ist verschwunden. Das ist jedoch noch unser geringstes Problem. Hier unten bricht die Panik aus. Jeder verdächtigt jeden, für die Stämme zu arbeiten. Soldaten desertieren aus ihren Einheiten, und die Polizei bekommt die Probleme der Bevölkerung nicht mehr in den Griff. Ich befinde mich gerade auf unserem Familiensitz in Florida. In Europa herrscht Chaos. Aus Asien kommen keine Nachrichten mehr herein, und das Letzte, was wir von Pendragon gehört haben, waren Berichte über Truppenkonzentrationen der Stämme – zum Angriff auf die Erde.«
    »Meinst du, wir sollten nach Hause kommen?«, fragte Vivianne.
    »Nicht ohne den Gral.« Lucans Stimme klang bitter.
    Lucan hatte den Gral einmal in seinen Händen gehalten. Doch als die Stämme die Frau entführt hatten, die er liebte, hatte er ihn geopfert, um Cael zu retten. Vivianne wusste, dass ihn diese Entscheidung noch immer bedrückte, und sie wollte ihm zumindest ein paar gute Nachrichten übermitteln. »Wir haben jetzt alle drei Schlüssel für den Ehrwürdigen Stab. Hoffentlich finden wir den Heiligen Gral auch bald.«
    Lucan seufzte. »Obwohl die Regierung eure Mission angekündigt hat, könnt ihr das Überraschungsmoment noch auf eurer Seite haben. Niemand wird erwarten, dass ihr mitten ins Herz des Stammesgebietes fliegt.«
    »Wir werden unser Bestes tun«, versprach sie.
    »Ich hasse es, euch unter Druck zu setzen, aber wenn ihr nicht bald zurückkommt, gibt es vielleicht nicht mehr viel, wohin ihr zurückkommen könnt.«
    »Verstanden.« Vivianne schaltete das Gerät aus und drehte sich zu Jordan um. »Wir müssen sofort nach Pentar fliegen.«
    Er stemmte die Fäuste in die Hüften. »Ich lade dich zuerst auf der Erde ab.«
    »Dazu haben wir aber keine Zeit.« Sie sah ihn finster an. »Und außerdem ist das hier immer noch zur Hälfte mein Schiff.«
    Er schüttelte den Kopf. »Sobald wir auf der Erde eingetroffen sind, werde ich dir deinen Teil abkaufen.«
    Es gefiel ihr nicht, wie er sich so über sie stellte. »Hier geht es nicht um Geld.«
    »Nein, das ist richtig.« Er sprang aufs Bett und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. »Du bist nicht gut genug darauf vorbereitet, ins Stammesgebiet hineinzufliegen.«
    »Dann sag mir, was ich dort zu erwarten habe.« Sie musste sich angespannt haben. George wachte auf und sprang von ihrem Schoß. Wieder flog der Ball – und der Hund jagte ihm nach.
    »Ich bin noch nie auf Pentar gewesen«, gab er zu.
    »Dann bist du ja genauso gut vorbereitet wie ich.« Sie stand auf und ging zu ihm hinüber. Es gefiel ihr nicht, wie er auf die Decke starrte, statt sie anzusehen.
    Sie setzte sich neben ihn und berührte ihn im Vorübergehen mit der Hüfte. »Was ist los?«
    »Du weißt nicht, wie es sich anfühlt, eine ganze Welt zu verlieren. Es ist wie ein großes, schmerzendes Loch in dir, das du niemals auffüllen kannst.« Endlich sah er sie an. »Ich will dir zeigen, wie es auf Dominus war.«
    »Okay.« Sie erwartete, er würde nun den Datenchip, den ihm Arthur gegeben hatte, in den Computer einführen. Doch stattdessen schenkte er ihr eine Vision von sich selbst, in der er etwa zehn Jahre jünger zu sein schien.
    Vivianne sah eine moderne Küche, in der eine große Frau, die Jordan ähnelte, einen vollen Teller vor ihn stellte. Der Duft von frisch gebackenem Brot, Nudeln und Sahnesoße sowie von Schaumwein ließ ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen. Diese Frau musste seine Mutter sein. Die Erinnerung war über tausend Jahre alt, doch jede Einzelheit wirkte deutlich und klar.
    Weiße Gardinen, die in einer Brise wogten. Eine Katze huschte über makellos saubere Fliesen. Hologramme der gesamten Familie hingen in Rahmen über dem Herd .
    Jordan teilte eine Erinnerung mit ihr und hatte sie zugleich vollkommen unter Kontrolle. Sie wusste nicht, wie er das anstellte, aber an der Zuneigung zu seiner Mutter sowie an deren Liebe zu Jordan konnte es keinen Zweifel geben.
    Seine Mutter fuhr ihm zärtlich durch die Haare und lächelte Jordan

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